
Spieltags-Fakten
10.04.25
#HSVEBS: Von Bestwerten und Stehaufmännchen
Der HSV spielt seine beste Zweitliga-Rückrunde, kann vorn wie hinten Bestwerte vorweisen und trifft zugleich auf einen gefährlichen Gegner - der Faktencheck zum Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig.
#1 Starke HSV-Rückrunde
Der HSV geht als Tabellenführer mit 6 Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz in die letzten 6 Spiele der Saison und das nächste Duell mit dem BTSV. Ausschlaggebend für diese gute Ausgangsposition im Rennen um den Aufstieg ins Oberhaus ist die laufende Rückrunde. So spielen die Rothosen die beste Rückrunde ihrer Zweitliga-Historie. 24 Punkte sind dabei 5 Zähler mehr als nach den ersten 11 Spielen der Hinserie.
#2 Historische Defensivleistung
Die 61 Saisontore des HSV, an denen Top-Scorer Jean-Luc Dompe (Foto) mit 8 Toren und 10 Assists maßgeblich beteiligt ist, sind Ligaspitze und historisch gut. Denn so oft traf der HSV an den ersten 28 Spieltagen zuletzt in der Saison 1983/84 unter Trainer-Legende Ernst Happel. Doch die Offensive erzählt nur die halbe Wahrheit des Erfolgs. So bildet ebenso die defensive Stabilität die Basis für den offensiven Glanz. 3-mal in Folge stand hinten zuletzt die Null, das ist eingestellter Vereinsrekord in der 2. Liga. Schlussmann Daniel Heuer Fernandes ist dabei sogar seit 342 Minuten ohne Gegentor und stellte damit einen neuen HSV-Zweitliga-Rekord auf. Die Bestmarke gehörte zuvor Julian Pollersbeck mit 293 Minuten, aufgestellt in der Saison 2018/19. 4 Spiele in Serie ohne Gegentor überstand der HSV letztmals im Jahr 2007, als saisonübergreifend Frank Rost und Stefan Wächter 414 Minuten lang nicht hinter sich greifen mussten. In der Bestenliste des Clubs reicht diese Marke allerdings auch "nur" für Rang 4. Von der Spitze grüßt Torwart-Legende Uli Stein, der in der Bundesliga-Saison 1985/86 satte 602 Minuten am Stück unbezwungen blieb.
#3 Glatzel mit herausragender Quote
Laut Robert Glatzel war das 3:0 in Nürnberg eines seiner emotionalsten Tore, es war sein erster Treffer nach seiner rund fünfmonatigen Verletzungspause. In nur 9 Einsätzen in dieser Saison schoss der amtierende Zweitliga-Torschützenkönig 8 Tore, traf dabei im Schnitt alle 58 (!) Minuten. Das ist ein überragender Wert, mit dem "Bobby" sowohl Teamkollege Davie Selke (alle 93 Minuten, 17 Saisontore) als auch Bayerns Harry Kane (alle 88 Minuten, 23) und damit die aktuellen Top-Torjäger der Bundesligen aussticht. Und mit dem BTSV kommt nun auch noch ein Lieblingsgegner Glatzels in den Volkspark: Gegen die Niedersachsen erzielte der 31-jährige Mittelstürmer in 4 Zweitliga-Spielen 3 Doppelpacks.
#4 Schernings Stehaufmännchen
Unterschätzen sollten die Rothosen den Tabellen-16. aus Braunschweig keinesfalls. So baute Coach Daniel Scherning sein Team nach der empfindlichen 1:5-Heimniederlage gegen Hertha BSC radikal um und holte seither 4 Punkte in 2 Partien. Am vergangenen Spieltag gegen Paderborn (3:2) lag der BTSV sogar 2-mal hinten und drehte erstmals in dieser Saison ein Spiel. Mittendrin: Angreifer Rayan Philippe, der nach 14 Spielen und 1.116 Minuten ohne Tor seinen ersten Treffer im Kalenderjahr 2025 und zugleich sein 10. Saisontor erzielte. Apropos Philippe: Der Franzose war mit 5 zusätzlichen Torvorlagen als einziger Spieler an mehr als der Hälfte der Treffer seines Teams beteiligt. Und er avancierte als Doppelpacker auch im Hinrundenspiel (3:1) zum Matchwinner.
#5 Mit dem Volkspark im Rücken
Der HSV ist also doppelt gewarnt und hat zugleich noch eine offene Rechnung mit den Niedersachsen. Wie immer soll hierbei das lautstarke Volksparkstadion helfen, in dem der HSV als einziges Team im deutschen Profifußball 2024/25 noch kein Heimspiel verloren hat. Hält diese Serie auch gegen Braunschweig an, dann sind die Rothosen gar ein komplettes Kalenderjahr ohne Heimniederlage. Gutes Omen: Die Rothosen haben die letzten 11 Heimspiele gegen den BTSV allesamt gewonnen. Die Eintracht hat wiederum letztmals vor 49 Jahren beim HSV gepunktet, fuhr im September 1976 einen 2:0-Erfolg ein. Das soll aus HSV-Sicht selbstredend auf noch längere Zeit der letzte Sieg der Löwen im Volkspark gewesen sein.