
Saison
07.04.25
Defensive Stabilität als Basis für offensiven Glanz
Beim 3:0-Erfolg in Nürnberg stand vor allem die HSV-Offensive in den Schlagzeilen. Doch auch am anderen Ende des Feldes gab es ein Novum in dieser Saison zu feiern. Mittendrin: Keeper und Jubilar Daniel Heuer Fernandes.
60:40 Prozent Ballbesitz, 24:9 Torschüsse und daraus resultierend 3:0 Tore sprachen am Ende des HSV-Auswärtssieges in Nürnberg eine klare Sprache: Die beste Offensive der Liga hatte mal wieder zugeschlagen, den ligaweiten Bestwert an geschossenen Toren auf 61 hochgeschraubt und damit maßgeblich den Sprung an die Tabellenspitze möglich gemacht. Die Matchwinner des Erfolgs waren mit Doppelpacker Dompe sowie Comeback-Torschütze Glatzel schnell ausgemacht, doch auch der Defensivverbund der Rothosen setzte seine Erfolgsstory fort. So blieben die Rothosen um Rückhalt Daniel Heuer Fernandes zum dritten Mal in Serie ohne Gegentor (zuvor 3:0 in Magdeburg, 0:0 gegen Elversberg) - ein Novum in der laufenden Saison. Der HSV-Keeper, der in Nürnberg zudem sein 150. Pflichtspiel mit der Raute auf der Brust absolvierte und ein besonderes Jubiläum feierte, musste letztmals im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (4:1) nach einem Treffer von Kownacki (18.) hinter sich greifen und ist damit sogar seit 342 Minuten ohne Gegentor.
Die Defensive der Rothosen bildete im Frankenland mit ihrer Stabilität also abermals die Basis für den offensiven Glanz. Oder etwas salopp formuliert: Der HSV ist vorne hui, hinten aber auch. Und wie auch beim Toreschießen ist das Verteidigen von Teamwork gekennzeichnet. So waren es neben Schlussmann Heuer Fernandes, der sich die siebte "Weiße Weste" der Saison in den Schrank hängen durfte, unter anderem Sechser Lukasz Poreba oder Kapitän Sebastian Schonlau, die sich - für Meffert und Hadzikadunic in die Startelf gerückt - nahtlos in der HSV-Defensive einfügten. Und das wohlgemerkt, nachdem sie sieben bzw. fünf Spiele ohne Einsatz respektive Startelf-Einsatz geblieben waren. "Jeder weiß, dass wir durch die defensive Stabilität unsere Angriffe starten können, sie ist die Basis. Und das ist der Mannschaft bewusst", hatte Heuer Fernandes bereits Ende Februar im HSV.de-Interview mit Blick auf die Entwicklung des eigenen Spiels erklärt. Der Auswärtssieg in Nürnberg hat deutlich gemacht, dass diese Einstellung voll verinnerlicht ist. Auch wenn dafür manchmal der zweite Blick, fernab der offensiven Dominanz, bemüht werden muss.