Stimmen zum SPiel
08.03.24
"Zu häufig die falsche Entscheidung"
Nach der 0:2-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf sparten die Profis des HSV nicht an Selbstkritik. Die Stimmen des Spiels zu einem absolut gebrauchten Freitagabend.
Sebastian Schonlau: Für uns war das ein rundum enttäuschender Abend. Wir hatten Kontrolle, haben Düsseldorf aber zu selten in Bedrängnis gebracht. Die Fortuna stand sehr tief und hat auf Umschaltmomente gelauert. Mit dem ersten davon kriegen wir das 0:1, was den Düsseldorfern natürlich in die Karten gespielt hat. Wenn du dann in der zweiten Halbzeit direkt mit einer Roten Karte startest, dann wird’s richtig schwer. Und auch in der Folge hat uns in zu vielen Situationen etwas gefehlt. Wir haben es verpasst, im richtigen Moment den Pass zu spielen oder eine Flanke zu schlagen. So haben wir es nicht geschafft, uns Chancen zu erspielen. Wir treffen in den einzelnen Situationen einfach zu häufig die falschen Entscheidungen, obwohl die Lösungen eigentlich da sind.
Matheo Raab: Wir hatten heute viel den Ball, doch dieser Ballbesitz hat uns keinen Gewinn gebracht. Das war offensiv zu wenig, uns hat die Durchschlagskraft gefehlt, wir waren nicht zielstrebig genug. So bringt natürlich der ganze Ballbesitz auch nichts. Und so gewinnt man auch kein Spiel, weder zu Hause noch auswärts. Jetzt sind es noch neun Spiele, in denen wir wieder unser Herz auf dem Platz lassen und uns belohnen müssen für das, was wir uns unter der Woche erarbeiten. So dumm es sich auch anhört: Wir müssen es morgen aufarbeiten und dann weitermachen. Wir zweifeln nicht an uns, sondern bleiben positiv.
Laszlo Benes: Ich habe versucht, Mentalität und Energie ins Spiel zu bringen, aber trotzdem haben wir nach der Heimneiderlage nun auch auswärts verloren. Das ist großer Mist. Uns haben die Torchancen gefehlt, die Klarheit und die Genauigkeit. Das ist natürlich zu wenig, auch wenn Düsseldorf sehr tief gestanden und uns keine Räume gelassen hat. Wir haben zu häufig die falschen Entscheidungen getroffen und uns so das Leben selbst schwergemacht. Das ist ingesamt zu wenig und stellt natürlich niemanden zufrieden. Jetzt geht es darum, wieder aufzustehen und wieder die nötige Stabilität ins Spiel zu bekommen.
Steffen Baumgart: Es war ein Spiel, das sehr viel Ballbesitz für uns parat hatte. Und ein Spiel, bei dem wir aus meiner Sicht die Möglichkeit gehabt hätten, uns andere Situationen zu erarbeiten, aber wir haben viele Momente verpasst, um gefährliche Situationen zu kreieren, weil wir nach Ballgewinnen zuviel quer oder hinten herum spielen, anstatt direkt aufzudrehen und den Weg nach vorn zu suchen. Zudem waren zu viele individuelle Fehler dabei, dann kannst du in Summe so ein Spiel nicht gewinnen. Wir wollten außerdem energisch anlaufen, davon habe ich nicht viel gesehen. Damit machst du es einer Mannschaft wie Fortuna Düsseldorf noch einfacher. Es gibt also eine ganze Menge, woran wir arbeiten müssen.
Daniel Thioune: Die Geschichte dieses Spiels ist schnell erzählt. Wir haben gut verteidigt, haben dem Gegner viel Ballbesitz zugestanden in Räumen, die uns nicht so wichtig waren, und haben auf Umschaltmomente gesetzt. Der erste Japp hat dann gesessen. Das Tor war toll herausgespielt und hat uns für unser Spiel natürlich geholfen. In der zweiten Halbzeit hat uns dann der frühe Platzverweis geholfen. Wir haben weiterhin kaum Torchancen zugelassen und dann mit einem weiteren Umschaltmoment das 2:0 gemacht. Insofern kann ich der Mannschaft nur gratulieren und habe nichts auszusetzen.