Stimmen zum Spiel
03.03.24
"Wir brauchen mehr Klarheit in unserem Spiel"
Nach der in der 89. Minute besiegelten 1:2-Niederlage gegen den VfL Osnabrück setzten sich die Rothosen kritisch mit dem eigenen Spiel auseinander und sprachen Klartext.
Sebastian Schonlau: Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Die erste Standardsituation führte direkt zum Tor. Wir sind dann prompt dem Rückstand hinterhergerannt. Das war in meinen Augen nicht schlimm, weil wir noch fast 90 Minuten Zeit hatten, um das Spiel zu drehen. Wir hatten es zur Halbzeit dann auch ausgeglichen, sind mit guter Energie aus der Pause gekommen und waren irgendwann im zweiten Durchgang aber zu hektisch und unsauber. Wir hatten zwar viele Hereingaben, sie wurden aber allen voran vom Torhüter erfolgreich abgefangen. Null Punkte vor ausverkauftem Haus sind enttäuschend. Wir haben jetzt noch zehn Spiele und zwei Punkte Rückstand auf Kiel. Es sind 30 Punkte zu vergeben. Wir haben in den vergangenen Spielzeiten gezeigt, dass wir zu einem Schlussspurt in der Lage sind.
Noah Katterbach: Die ersten 20 Minuten haben wir uns schwergetan, ins Spiel zu kommen. Danach hatten wir viele Situationen, bei denen wir bis in den Strafraum vorgedrungen sind, aber zu häufig den entscheidenden Pass nicht anbringen konnten. Wir müssen vorn einfach konsequenter sein und auch gegen tiefstehende Gegner unsere Lösungen finden. Wir brauchen nicht darüber zu reden, dass das Ergebnis dann unterm Strich total enttäuschend ist. Osnabrück hat uns mit drei Torschüssen geschlagen.
"Für unseren Anspruch und unsere Qualität waren es zu wenig Torchancen" Robert Glatzel
Robert Glatzel: Wir hatten mit Ausnahme der Anfangsphase über weite Strecken mehr Spielanteile, haben uns aber zu wenig eigene Torchancen herausgespielt. Osnabrück hat sehr tief verteidigt, sodass es wenig Räume hinter der Abwehrkette gibt. Das darf aber keine Ausrede sein. Für unseren Anspruch und unsere Qualität waren es zu wenig Torchancen. Wir haben mit dem Ballbesitz zu wenig angefangen, zu wenig direkt nach vorn gespielt. Es hat zu lange gedauert, es gab kaum Kontersituationen. Wir müssen dann andere Lösungen finden, mehr über die Flanken und das Zusammenspiel kommen. Es ist extrem bitter, weil die Ausgangslage mit dem Heimspiel und den Ergebnissen der Konkurrenz wie gemalt war.
Steffen Baumgart: Wir brauchen mehr Klarheit in unserem Spiel. Das wurde nach schlechtem Beginn zwar im Laufe der Partie besser, aber selbst das 1:1 wäre für uns enttäuschend gewesen. Am meisten hat mir in unserem Spiel gefehlt, dass wir gegen eine Mannschaft, die um ihre Existenz kämpft, die gleiche Leidenschaft und das gleiche Herz auf den Platz bringen. Das sind die Grundtugenden, die du immer bringen musst. Natürlich werden wir inhaltlich in die Analyse gehen, vor allem aber müssen wir uns hinterfragen. Wir haben jetzt noch zehn Spiele und alles selbst in der Hand, aber nur mit Fußball wird es nicht gehen, wir brauchen auch die richtige Mentalität. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.
Uwe Koschinat: Das war ein Sieg der Solidarität, den wir uns als Mannschaft hart erarbeitet haben. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben den HSV etwas überrascht und uns später dann darauf beschränkt, gegen einen immer stärker werdenden Gegner gut zu verteidigen. Daher hatten wir nur wenige eigene Möglichkeiten. Im Laufe der zweiten Hälfte wurde der Druck dann noch größer und für uns ging es nur noch darum, das Spiel des HSV zu zerstören. Nach dem Platzverweis war dann eigentlich klar, dass für uns maximal das Halten des einen Punktes möglich sein wird. Doch wie es im Fußball eben manchmal so ist, hat beim Gegner in Überzahl ein wenig die Konzentration nachgelassen, was wir dann clever zum Sieg ausgenutzt haben.