Testspiel
13.01.23
Trotz Glatzel-Doppelpack: Testspiel-Niederlage gegen SC Freiburg
Der HSV hat sein erstes Testspiel des Spanien-Trainingslagers gegen den Bundesligisten SC Freiburg nach einer Spielzeit über 140 Minuten mit 2:6 verloren. Die beiden Hamburger Treffer erzielte Robert Glatzel.
Am Freitag (13. Januar) absolvierte der Hamburger SV sein erstes Testspiel des Trainingslagers. Gegen den SC Freiburg, der genau wie die Hamburger seine Trainingslager-Zelte im Hotel "S/O" im südspanischen Sotogrande aufgeschlagen hat, absolvierten die Rothosen einen regelrechten XXL-Test, der in drei Dritteln über insgesamt 140 Minuten absolviert wurde. Am Ende unterlag der HSV dem Tabellenzweiten der Bundesliga mit 2:6, für die Treffer der Rothosen sorgte ein Glatzel-Doppelpack.
Doppelter Doppelpack: Jatta legt auf, Glatzel trifft
HSV-Trainer Tim Walter schickte - genau wie die Freiburger, die mit all ihren Stammspielern wie den WM-Fahrern Ginter, Günter, Doan und Kyereh oder auch Top-Torschütze Grifo antraten - zum Start seine Top-Elf ins Rennen. Und die fand bestmöglich ins Spiel, denn bereits in der vierten Minute vollendete Glatzel eine perfekte Jatta-Flanke per Kopf zur 1:0-Führung. Die hatte allerdings nur drei Minuten lang Bestand, denn dann sorgte Grifo per fragwürdigem Handelfmeter für das 1:1 (7.) und leitete damit die beste Freiburger Phase ein. Die nutzten Gulde nach einem Eckball (10.) sowie Kyereh (12., 14.) nach einer Hamburger Unstimmigkeit sowie einem blitzsauberen Konter zu weiteren Treffern, so dass das Bundesliga-Spitzenteam, das bereits in einer Woche wieder in die Bundesliga startet, nach rund einer Viertelstunde plötzlich mit 4:1 in Führung lag. Der HSV, der seinerseits gerade erst in die Vorbereitung gestartet ist, reagierte umgehend, beendete den offenen Schlagabtausch und konzentrierte sich fortan erst einmal darauf, wieder mehr Stabilität ins eigene Spiel zu bringen. Mit Erfolg, denn in der Folge ließen die Rothosen nichts mehr zu und konnten sich mit der Zeit auch selbst wieder vermehrt offensiv in Szene setzen. Den verdienten Lohn fuhr nach rund einer halben Stunde wieder Top-Torjäger Glatzel ein, der nach einem erneuten Zuspiel von Jatta sehenswert von der Strafraumgrenze zum 2:4 traf und damit den Endstand des ersten Drittels erzielte.
Heuer Fernandes pariert Strafstoß
Nach dem ersten Seitenwechsel spielten beide Teams zunächst personell unverändert weiter und sorgten auch weiterhin für gute Offensivaktionen, wobei der SC Freiburg Treffer Nummer sieben des Spiels am nächsten kam, als ihm nach einer Stunde ein aus Hamburger Sicht diskutabler Strafstoß zugesprochen wurde, mit dem Gregoritsch jedoch am stark reagierenden Heuer Fernandes scheiterte. Für den HSV wirkte dies wie ein zusätzlicher Energieschub, denn fortan agierten die Rothosen äußerst griffig, verteidigten bereits im Mittelfeld sehr kompakt und kamen insbesondere über den mehr und mehr aufdrehenden Dompé auch immer wieder zu gefährlichen Aktionen vor dem gegnerischen Tor. Der Treffer zum 3:4 fiel allerdings nicht, stattdessen sorgte Freiburg durch den eingewechselten Jeong, seines Zeichens ebenfalls WM-Teilnehmer, kurz vor dem Ende des zweiten Drittels für das 2:5 (86.).
Lattentreffer statt drittem HSV-Tor
Das letzte Drittel begann mit einem enormen Wechsel des Personals, insbesondere Tim Walter gab nun seinen vielen jungen Nachwuchsspielern Einsatzzeit. Gleich sieben Akteure aus der Regionalliga-Mannschaft sowie der U19 der Rothosen sahen sich einer zwar ebenfalls verjüngten, aber nach wie vor namhaften Freiburger Auswahl um die Routiniers Petersen, Schmid und Höler gegenüber. Lautstark gecoacht von Tim Walter schlug sich das Team wacker, auch wenn nach dem dritten - und auf HSV-Seite erneut kritisch beäugten - Strafstoß des Spiels das 2:6 durch Petersen folgte (107.). Dennoch blieben die jungen Rothosen im Spiel, verteidigten gut, hatten in Raab einen starken Rückhalt im Tor und kamen zudem durch Amaechi sowie Königsdörffer und insbesondere durch den Lattentreffer von Sanne noch zu Chance auf den dritten Hamburger Treffer. Der fiel zwar nicht mehr, dennoch bilanzierte Routinier Kittel nach diesem XXL-Test: "Man hat gesehen, dass der SC Freiburg als Top-Bundesligist viel Qualität hat und in der Vorbereitung zeitlich bedingt deutlich weiter ist als wir. Wir haben aber gezeigt, dass wir durchaus mithalten können, für uns war es deshalb ein sehr guter Test."
HSV 1. Drittel: Heuer Fernandes - Mickelbrencis, Heyer, Schonlau, Muheim - Reis, Meffert, Kittel - Jatta, Glatzel, Dompé
HSV 2. Drittel: Heuer Fernandes - Mickelbrencis, Heyer (66. Zumberi), Schonlau, Muheim - Reis, Meffert, Kittel (72. Königsdörffer) - Jatta, Glatzel, Dompé (83. Bilbija)
HSV 3. Drittel: Raab - Oliveira-Kisilowski, Seifert, Zumberi, Andresen - Amaechi, Megeed, Kilo - Königsdörffer, Sanne, Bilbija
Tore: 1:0 Glatzel (4.), 1:1 Grifo (7., HE), 1:2 Gulde (10.), 1:3 Kyereh (12.), 1:4 Kyereh (14.), 2:4 Glatzel (32.), 2:5 Jeong (86.), 2:6 Petersen (107., FE)