Spieltags-Fakten
09.05.24
Spielstarke Teams und Baumgarts Rückkehr
Der Faktencheck zum Auswärtsspiel der Rothosen beim SC Paderborn hält wie immer interessante Daten, Zahlen und Geschichten bereit.
#1 15. Pflichtspielduell
Der SC Paderborn und der Hamburger SV treffen am morgigen Freitagabend (ab 18.15 Uhr live im HSVnetradio) zum 15. Mal im Zuge eines Pflichtspiels aufeinander. Die Gesamtbilanz ist aus HSV-Sicht mit 8 Siegen, einem Unentschieden und 5 Niederlagen positiv. Auch in Vergleichen der 2. Bundesliga haben die Rothosen in bis dato 9 Spielen (5/1/3) die Nase leicht vorn und gewannen die vergangenen drei Gastspiele in Paderborn. Darüber hinaus gab es in der Bundesliga-Saison 2014/15 für beide Mannschaften jeweils einen Sieg, während in DFB-Pokal-Duellen der HSV zweimal die Oberhand behielt und der SCP im Jahr 2004 einmal im Zuge des Wettskandals um Schiedsrichter Robert Hoyzer den Einzug in die nächste Runde schaffte. Letztlich standen sich die beiden Clubs noch einmal in einem Freundschaftsspiel gegenüber: Im August 1984 unterlagen die Rothosen dem Vorgängerverein TuS Schloß-Neuhaus mit 0:3.
#2 Baumgarts Rückkehr
Bei einigen der oben aufgeführten Spiele war auch schon der heutige HSV-Cheftrainer Steffen Baumgart mit von der Partie. Allerdings auf der Gegenseite bei den Ostwestfalen, für die er von 2017 bis 2021 in gleicher Funktion tätig war. Dabei schrieb der gebürtige Rostocker eine absolute Erfolgsgeschichte mit dem SCP: Im April 2017 übernahm er den Club in der 3. Liga. Sportlich stieg das Team ab, hielt aber am Grünen Tisch dank des Zwangsabstiegs von 1860 München die Klasse und marschierte anschließend mit berauschendem Offensiv-Fußball (90 Treffer in Liga 3 und 76 Tore in Liga 2) bis in die Bundesliga durch. Eine besondere Reise und dementsprechend auch eine besondere Station für Coach Baumgart, der in der Pressekonferenz im Vorfeld des Spiels daraus auch keinen Hehl machte: "Paderborn ist für mich die wichtigste Station meiner bisherigen Trainerlaufbahn. Es war die erste richtige Chance, die ich bekommen habe. Ich hatte dort vier wundervolle Jahr. Paderborn wird immer in meinem Herzen bleiben."
#3 Auch Schonlau mit Paderborn-Vergangenheit
Relativ ähnlich wird es auch HSV-Kapitän Sebastian Schonlau ergehen. Der gebürtige Warbuger ist 40 Autokilometer entfernt von Paderborn aufgewachsen und spielte im Jugend- und Herrenbereich mit zweifacher Unterbrechung insgesamt 12 Jahre für den SCP. Dabei war er unter Baumgart auch Teil des wilden Ritts durch die 3 höchsten deutschen Profiligen und auch Kapitän der Ostwestfalen. In der Bundesliga spielte "Bascho" 23-Mal für den SCP (2 Tore), in der 2. Liga 69-Mal (2), darunter übrigens auch beim bis dato letzten SCP-Heimsieg gegen den HSV am 33. Spieltag der Saison 2018/19 (4:1).
#4 Spielstarke Mannschaften
Der HSV besitzt auch in dieser Saison eine sehr potente Offensive: 60 Tore (Liga-Rang 5), ein xGoals-Wert von 65,5 (1), 508 Torschüsse (1), 57 Großchancen (2), 453 Flanken (1) und 24 Aluminiumtreffer (1) stehen nur stellvertretend für sämtliche Offensivwerte, in denen der HSV fast überall unter den Top-3 der Zweitliga-Teams rangiert. Und auch der SC Paderborn steht unter Baumgart-Nachfolger Kwasniok für Offensivfußball, erspielt sich unter anderem die drittmeisten Großchancen (54). Dass beide Teams meist den Weg nach vorn suchen, unterstreichen letztlich die "Sprints in Spielrichtung": Der HSV kann hier einen Ligabestwert von 3.815 aufweisen, Paderborn folgt mit 3.748 auf Platz 3.
#5 SCP mit wenigsten Gelben Karten
Die Rothosen sollten also gewarnt sein, zumal der SCP gegen die ersten vier Teams der Tabelle eine ausgeglichene Bilanz aufweisen kann: Gegen Düsseldorf (2) und den HSV (einen) gab es Siege, gegen St. Pauli (ein Remis, eine Niederlage) und Kiel (2 Niederlagen) aber nur einen Punkt. Interessante Randnotiz: Die Ostwestfalen zählen zu den fairsten Teams der Liga und sahen bis dato die wenigsten Gelben Karten (53). In der Fairplay-Tabelle der 2. Liga liegt der SCP allerdings "nur" auf Platz 7, da insgesamt fünf Platzverweise (2x Gelb-Rot, 3x Rot) die Punktebilanz schmälern. Einer davon ereignete sich übrigens im Hinspiel, als ausgerechnet Ex-HSVer Filip Bilbija glatt Rot sah.