Spielbericht
17.02.24
2:2-Remis nach zwei unterschiedlichen Halbzeiten gegen Hansa
Nachdem der HSV die erste Hälfte beim Gastspiel in Rostock bestimmt und mit 1:0 geführt hatte, drehten die Rostocker in der zweiten Halbzeit die Partie, ehe der HSV doch noch das späte 2:2 sichern konnte.
Der Hamburger SV musste sich am Sonnabend (17. Februar) mit einem 2:2-Remis beim F.C. Hansa Rostock begnügen. Die Rothosen waren in der ersten Hälfte verdient durch Dompe in Führung gegangen (34.), verloren im zweiten Durchgang jedoch die Spielkontrolle und mussten durch Perea und Gudjohnsen die Gegentreffer zum 1:2 (50., 82.) hinnehmen. Die Moral der Hamburger stimmte aber, sie stemmten sich mit aller Macht gegen die Niederlage und konnten kurz vor Schluss immerhin noch den Ausgleich durch Glatzel bejubeln (86.), der dem HSV am Ende eines Spiels mit zwei gänzlich unterschiedlichen Halbzeiten zumindest einen Auswärtspunkt bescherte.
Dompe mit der Führung...
Im ersten HSV-Spiel unter der Leitung von Merlin Polzin rückte Reis für den gesperrten Benes in die Startelf, ansonsten begann die gleiche Mannschaft wie zuletzt. Und die demonstrierte zu Beginn ihre große Kompaktheit. Im Mittelfeld stellten die Rothosen meist Überzahl her, brachten immer ausreichend Spieler hinter den Ball und hatten - falls notwendig - in Ambrosius und Ramos zwei finale Abräumer in ihren Reihen, die als letzte Instanz eingreifen konnten. So ließen die Hamburger bis auf zwei, drei einen Hauch von Gefahr versprühende Hereingaben defensiv nichts zu.
Offensiv lief es analog zur Verteidigungsarbeit eher strukturiert und gesittet ab, doch auch so kam Glatzel in der zehnten Minute zur besten Chance der Anfangsphase, als er nach Zuspiel von Van der Brempt allein vor Kolke stehend am Hansa-Keeper scheiterte und die Führung verpasste. Für die sorgte dann etwas später Dompe, und erneut hatte Van der Brempt seine Füße im Spiel: Der Rechtsverteidiger zog wiederholt auf dem Flügel an und passte scharf ins Zentrum, wo der Ball leicht abgefälscht bei Dompe landete, der die Gunst der Sekunde nutzte, sich in Schussposition dribbelte und flach unten rechts zum 1:0 vollendete (34.). Es war angesichts von 60 Prozent Ballbesitz und 60 Prozent gewonnener Zweikämpfe sowie der zwei hochkarätigen Torchancen eine verdiente Führung der Rothosen, die sich in der Restzeit bis zum Pausenpfiff auf Spielkontrolle und Sicherung des eigenen Tores konzentrierten. Bis auf zwei Halbchancen der Ostseestädter wurde in dieser Phase nichts mehr zugelassen, so dass es mit der 1:0-Führung in die Halbzeitpause ging.
... und Glatzel mit dem Ausgleich
So strukturiert die erste Hälfte aus Hamburger Sicht lief, so wild begann der zweite Durchgang. Allein in den ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel ergaben sich insgesamt drei hundertprozentige Chancen. Den Anfang machten die Hausherrn, bei denen Brumado allein auf Raab zulaufen konnte, ehe auf der anderen Seite Pherais Schuss gerade noch auf der Linie geblockt wurde - und im direkten Gegenzug schlug es im HSV-Gehäuse ein. Ingelsson lief allein in den Strafraum und legte dann noch einmal gefühlvoll ab auf Perea, der aus kurzer Distanz zum 1:1 einnicken konnte (50.).
Dies war der endgültige Startschuss für die Gastgeber, die nun den Taktstock schwangen und den Ton angaben, während der HSV plötzlich nur noch der Musik hinterher lief. Offensiv kam nun kaum mehr etwas zustande, und viel schlimmer noch: Defensiv ging die Stabilität der ersten Hälfte plötzlich flöten, Hansa kam zu einigen guten Chancen, zweimal rettete Raab, einmal Ambrosius für seinen bereits geschlagenen Keeper. Und so kam die Rostocker Führung nicht aus dem Nichts, auch wenn der HSV kräftig mithalf: Königsdörffers zu kurz geratener Rückpass auf Raab brachte Gudjohnsen ins Spiel, der an Raab vorbei und aus spitzem Winkel das 2:1 erzielte (82.). Nun standen die Hamburger mit dem Rücken zur Wand, berappelten sich aber noch einmal und schlugen in der 86. Minute durch Glatzel zurück, der eine Pherai-Hereingabe eiskalt zum 2:2 vollendete, so dass die Rothosen schlussendlich zumindest einen Punkt sichern konnten in diesem Spiel, das zwei gänzlich unterschiedliche Halbzeiten und eine insgesamt leistungsgerechte Punkteteilung bot.
Das Spiel im Stenogramm:
F.C. Hansa Rostock: Kolke - Ruschke (46. Lang), Hüsing, Roßbach, K. Schumacher - Dressel, Bachmann, Fröling (72. Kinsombi), Ingelsson - Perea (81. Gudjohnsen), Junior Brumado
Hamburger SV: Raab - Van der Brempt, Ramos, Ambrosius (88. Schonlau), Muheim (49. Katterbach) - Meffert (88. Nemeth), Pherai (88. Suhonen), Reis - Jatta (70. Königsdörffer), Glatzel, Dompe
Tore: 0:1 Dompe (34.), 1:1 Perea (50.), 2:1 Gudjohnsen (82.), 2:2 Glatzel (86.)
Zuschauer: 27.000
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Gelbe Karten: Rossbach, Ingelsson, Kolke, Lang / Ambrosius, Ramos
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
F.C. Hansa Rostock | Statistik zum Spiel | Hamburger SV |
10 | Torschüsse | 13 |
43% | Ballaktionen | 57% |
48% | Zweikampfquote | 52% |
79% | Passquote | 88% |
1 | Ecken | 1 |
1 | Flanken | 15 |
3 | Abseits | 1 |
18 | Fouls | 13 |
Ingelsson 2 | Torschüsse | 4 Pherai |
Brumado 3 | Torschussvorlagen | 4 Pherai |
Rossbach 66 | Ballaktionen | 89 Ramos |
Bachmann 64% | Zweikampfquote | 64% Katterbach |
Kinsombi 2 | Flanken | 5 Van der Brempt |