DFB-Pokal
15.08.24
Pokal-Experte Heyer: Reise in die Vergangenheit
Moritz Heyer weiß, wie man im DFB-Pokal besteht. 15-mal trat er an, elfmal ging es für ihn und seine Teams eine Runde weiter. Und: Der gebürtige Niedersachse hat auch bereits Erfahrung mit dem kommenden Pokalgegner aus Meppen gesammelt.
Am morgigen Freitag geht´s los: Zum Start in die DFB-Pokalsaison 2024/25 stehen die ersten vier Partien auf dem Programm, darunter das Highlightspiel zwischen dem Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm 1846 und dem deutschen Rekordpokalsieger FC Bayern München (20 Titel) - also exakt das David-gegen-Goliath-Duell, von dem dieser Wettbewerb so lebt. Der Hamburger SV greift dann wiederum am Sonntagabend mit seinem Premieren-Spiel beim SV Meppen in den beliebten nationalen Pokal ein (ab 17.45 Uhr live im HSVnetradio).
Dann wird auch Moritz Heyer wieder ganz besonders angezündet sein. Denn der 29-jährige Defensivallrounder gilt im Kader der Rothosen als der Pokal-Experte: Da wären nicht nur seine 15 DFB-Pokalspiele, die nur wenige im Kader toppen können, sowie 17 weitere Einsätze in Landespokalen (Westfalen- und Sachsen-Anhalt-Pokal) zu nennen, sondern vor allem die Tatsache, dass "Mo" weiß, wie man im DFB-Pokal eine Runde weiterkommt. Und hier gilt schließlich das Motto "Gewinner bleibt!". In elf seiner 15 DFB-Pokalspiele verließ Heyer als solcher Gewinner den Platz. Allein fünfmal setzten er und seine Mannschaften sich dabei im Elfmeterschießen durch, zuletzt im Zweitrundenduell 2023/24 bei Arminia Bielefeld, als Heyer vom Punkt zum 5:4-Endstand verwandelte. Im anschließenden Pokalachtelfinale bei Hertha BSC (6:8 n.E.) kam der Verteidiger wohlgemerkt nicht zum Einsatz. Das bittere Ergebnis ein Ärgernis für den HSV, das die sehenswerte Pokalbilanz des gebürtigen Niedersachsen aber nicht trübte.
„Jedes Spiel ist ein Endspiel“
Keine Überraschung also, dass der 29-Jährige große Vorfreude auf das kommende Spiel beim SV Meppen verspürt: „Das Besondere am Pokal ist, dass jeder jeden schlagen kann. Jedes Spiel ist ein Endspiel, es kann in die Verlängerung und das Elfmeterschießen gehen.“ Heyer weiß dabei aus eigener Erfahrung, wie es ist, sowohl als Underdog als auch als leicht favorisierte Mannschaft den Wettbewerb aufzumischen. In der Pokalsaison 2016/17 zog er mit Drittligist Sportfreunde Lotte bis ins Viertelfinale (0:3 vs. Borussia Dortmund) des Wettbewerbs ein, fünf Jahre später gelang mit dem Hamburger SV als Zweitligist dann sogar der Halbfinaleinzug (1:3 vs. SC Freiburg). „Gerade Teams aus unteren Ligen sind hochmotiviert, wenn es gegen einen höherklassigen Gegner geht. Es ist immer wieder ein Anreiz, sich mit starken Gegnern zu messen. Als vermeintlicher Außenseiter hat man nichts zu verlieren und kann befreit aufspielen“, spricht Heyer aus eigener Erfahrung und warnt damit indirekt auch vor dem kommenden Erstrundenduell mit dem Viertligisiten SV Meppen.
Zumal Heyer nicht nur der Pokal-, sondern auch der Meppen-Experte der Rothosen ist. In Ostercappeln geboren und Bramsche aufgewachsen, kennt der vorrangig beim VfL Osnabrück ausgebildete Allrounder nicht nur den rund 100 Kilometer entfernt seiner Geburststadt liegenden Kult-Club aus dem Emsland, sondern absolvierte mit seinen Ex-Vereinen Sportfreunde Lotte (ein Remis, eine Niederlage) und dem Halleschen FC (zwei Siege) auch bereits vier Pflichtspiele gegen den SVM. Dementsprechend weiß Heyer, was auf ihn und seine Teamkollegen an der Lathener Straße in Meppen zukommen wird: „Die Hänsch-Arena ist ein wahrer Hexenkessel. Es ist ein enges und sehr lautes Stadion mit euphorischen Fans. Die Spiele dort waren immer schwierig und das erwarte ich auch von diesem Spiel.“ Um bei dieser Reise in die eigene Vergangenheit bestehen zu können, bedarf es laut Heyer einer „fokussierten Leistung“. Dann sei er auch optimistisch, dass man in die 2. Runde des Wettbewerbs einziehen werde. Wenn einer weiß, wie es gelingt, dann der "Mr. Pokal" des HSV.