Vorbericht
23.08.24
Mit Rückenwind und 15.000 Fans an den Maschsee
Der Hamburger SV will seine Serie von drei ungeschlagenen Pflichtspielen zum Start in die neue Spielzeit auch beim Auswärtsspiel gegen Hannover 96 fortführen.
Das Nordduell zwischen Hannover 96 und dem Hamburger SV sorgt immer wieder aufs Neue für spannende Konstellationen, packende Spiele und volle Stadien. So auch am heutigen Freitagabend, wenn die beiden mit dem gleichen Kürzel versehenen Clubs in der mit 49.000 Zuschauern ausverkauften Heinz von Heiden Arena zum 112. Mal in einem Pflichtspiel aufeinandertreffen (ab 18.15 Uhr live im HSVnetradio). Während der HSV mit Rückenwind aus dem Pokalwochenende (7:1-Erfolg beim SV Meppen) anreist, verabschiedeten sich die Hannoveraner bereits aus dem Wettbewerb (0:2-Niederlage bei Arminia Bielefeld) und erlebten infolgedessen keine leichte Woche. Warum die Roten dennoch ein unangenehmer und starker Gegner sind, welches HSV-Personal sich diesem entgegenstellt und inwieweit die nächste HSV-Party am Maschsee folgen könnte - das alles verrät kurz und knackig zusammengefasst der "Spieltag kompakt".
Das Personal
Das Weiterkommen im DFB-Pokal mit dem 7:1-Sieg beim Viertligisten aus Meppen hatte für die Rothosen ein bitteres Nachspiel. Flügelspieler Bakery Jatta (Foto), der in der 55. Minute ausgewechselt werden musste, hat eine Bänderverletzung im linken Sprunggelenk erlitten und wird dem HSV mehrere Woche fehlen. Das gab Cheftrainer Steffen Baumgart am Mittwoch (21. August) in der Pressekonferenz ebenso bekannt wie die Ausfälle von Jean-Luc Dompe und Daniel Elfadli. Zudem fehlt Schlussmann Matheo Raab, der sich nach einer Lungenentzündung weiterhin im Aufbautraining befindet. Wieder mit an Bord ist hingegen Dennis Hadzikadunic. Der 26-jährige Innenverteidiger, der für das Pokalspiel in Meppen im Sinne der Belastungssteuerung bewusst aus dem Kader genommen wurde, steht wieder zur Verfügung und könnte damit auch das dritte Ligaspiel in Serie in der Startelf stehen. Für diese kommt Mittelstürmer Robert Glatzel laut Baumgart noch nicht infrage. Der Torschützenkönig der Vorsaison wird nach seinem Comeback inklusive Tores im DFB-Pokal dennoch seine Kader-Premiere in der laufenden Zweitliga-Saison 2024/25 feiern.
Der Gegner
In der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2024/25 kam es bisher nur zur vier sogenannten Überraschungen, bei denen sich das unterklassige Team durchsetzen konnte. Hannover 96 war am vergangenen Pokalwochenende Teil einer dieser Überraschungen, unterlag beim Drittligisten Arminia Bielefeld mit 0:2. Für Cheftrainer Stefan Leitl (Foto) und seine Mannen ein großes Ärgernis, das nicht zur Beruhigung des mitunter nervösen Umfelds beim niedersächsischen Traditionsclub geführt hat. Unter der Woche herrschte mal wieder Krisenstimmung an der Leine.
Dabei sind die Roten mit vier Punkten aus den ersten beiden Saisonspielen gegen Regensburg und in Münster gut in die Zweitliga-Saison gestartet. Das weiß auch Rothosen-Coach Baumgart und warnte im Vorfeld des Spiels davor, den Gegner zu unterschätzen. „Wir sollten das Pokalaus von Hannover nicht überbewerten. Ich habe in den beiden Ligaspielen eine wirklich sehr gute Mannschaft gesehen“, erklärte der 52-Jährige in der Pressekonferenz vor dem Spiel. Zu hoch ist schließlich auch die fußballerische Qualität im 96-Kader, in dem erfahrene Ex-Nationalspieler wie Ron-Robert Zieler und Marcel Halstenberg, etablierte Zweitliga-Spieler wie Havard Nielsen oder Phil Neumann sowie hoffnungsvolle Talente wie Nicolo Tresoldi stehen. Hinzu kommt, dass Stefan Leitl bereits in sein drittes Jahr bei den Roten geht und dabei schon schwierigere Situationen meisterte. „Wir haben ein Spiel verloren. Wir werden wahrscheinlich noch das eine oder andere Spiel verlieren“, sagte der 46-jährige Ex-Profi vor der Partie und stellte sich demonstrativ vor seine Mannschaft: „Dritter Spieltag, vier Punkte, kein Gegentor, Heimspiel, 50.000 Zuschauer: Jetzt muss Energie rein. Von allen Personen, die Energie geben können, brauchen wir Energie, Unterstützung, Vertrauen in die Mannschaft. Das ist eine gute Mannschaft, das sind gute Jungs.“
Das Stadionerlebnis
In den vergangenen Jahren zählten die Auswärtsfahrten in die 175 Kilometer entfernte niedersächsische Landeshauptstadt zu den absoluten Highlights. Unvergessen sind etwa die Last-Minute-Treffer von Joel Pohjanpalo per Kopf aus dem Jahr 2020 oder von Ransford Königsdörffer nach fulminantem Sololauf aus dem Jahr 2022. In beiden Fällen sowie auch in der Vorsaison, als der HSV in fast 40-minütiger Unterzahl leidenschaftlich eine 1:0-Führung ins Ziel brachte, erlebten die Hamburger vor bis zu 20.000 mitgereisten Fans eine absolute Heimspielatmosphäre am Maschsee. Auch dieses Mal werden mindestens 15.000 HSVer ihr Team in der 49.000 Zuschauer fassenden Spielstätte, die seit 2022 offiziell Heinz von Heiden Arena heißt, unterstützen.
Und diese Arena hat einen besonderen Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Fußballs: Anfang der 1950er-Jahre als Niedersachsenstadion geplant, gebaut und eröffnet, fanden hier zwischen 1962 und 1979 acht Endspiele des DFB-Pokals statt. Außerdem war die Spielstätte, in der Hannover 96 seit 1959 seine Heimspiele austrägt, Teil der Weltmeisterschaften von 1974 (4 Spiele) und 2006 (5) sowie der Europameisterschaft von 1988 (2). Während im Vorfeld der WM-Endrunde 1972 noch 26 Millionen D-Mark für den Ausbau des Stadions investiert wurden, kam es im Jahr 2003 im Zuge der Heim-WM 2006 zu einem umfassenden Umbau in Höhe von rund 63 Millionen Euro. Hierbei wurde das Niedersachsenstadion zu etwa 70 Prozent abgerissen und erhielt im Anschluss unter anderem seine heute ikonische Dachkonstruktion mit Außen- und Innenring, die auch auf der anderen Seite des Maschsees hinter den Bäumen zu erkennen ist.
Der Spieltag beim HSV
Das Auswärtsspiel bei Hannover 96 wird live auf SKY übertragen, darüber hinaus seien euch aber selbstverständlich auch die weiteren verschiedenen und vielfältigen HSV-Kanäle ans Herz gelegt, auf denen ihr die Partie ebenfalls live verfolgen könnt.
HSVnetradio – Mit viel Fachkompetenz, einer Prise Humor und natürlich blau-weiß-schwarzer Brille ist das HSVnetradio live vor Ort in der Heinz von Heiden Arena für euch dabei, begleitet für euch das Spielgeschehen und bringt euch die Partie nach Hause oder unterwegs auf euer Smartphone. Oder auch auf den Alexa-Sprachassistenten, denn der Stream ist auch über unseren HSV-Alexa-Stream abrufbar. Einfach "Alexa öffne HSV" bei den Amazon Sprachassistenten sagen und los geht's!
Twitter – Hier bekommt ihr live alle Infos, ebenso wie auf Facebook und Instagram, wo es News, Spielstände und Fotos rund ums Spiel gibt.
HSVtv – Als Abonnent könnt ihr euch nach dem Abpfiff die Partie noch einmal als Re-Live anschauen und bekommt alle Stimmen zum Spiel.
HSVlive– Das offizielle Vereinsmagazin bietet euch ausführliche und hintergründige Stories und speziell Interviews rund um die Rothosen.