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15.09.22
Dompé: "Hier geht es schneller von einem Tor zum anderen"
Mit seinen Qualitäten im Eins-gegen-eins hat sich Jean-Luc Dompé auf Anhieb in die Startelf der Rothosen gespielt. Im HSV.de-Gespräch spricht der 27-Jährige über die Atmosphäre im Volksparkstadion, den Unterschied zwischen dem belgischen un deutschen Fußball und seine schnelle Eingewöhnung beim HSV.
30 Sprints, sieben Flanken, vier Torschussvorlagen und sein erster Assist im HSV-Dress: Neuzugang Jean-Luc Dompé zog beim 3:2-Auswärtssieg in Kiel über die linke Außenbahn wieder ordentlich auf. Der 27-jährige Franzose hat sich mit seinen bedingungslosen Antrieb, immerzu das Eins-gegen-eins zu suchen, im Handumdrehen in die Herzen der HSV-Fans gedribbelt. Das wurde bereits beim vergangenen Heimspiel gegen den KSC (1:0) ersichtlich, als die Aktionen des 1,70 Meter großen Wirbelwindes mit "Ohs" und "Ahs" von den Rängen bewundert wurden und er sich bei seiner Auswechslung stehenden Ovationen erfreuen konnte. "Ehrlich gesagt nehme ich solche Dinge während des Spiels kaum wahr. Dann bin ich voll fokussiert und befinde mich in einer Blase", verrät der im Sommer von Zulte Waregem an die Elbe gewechselte Flügelspieler im Gespräch mit HSV.de. "Erst nach der Begegnung nehme ich das Stadion und auch die Kommentare zu meinem Spiel richtig wahr."
Die Atmosphäre im Volksparkstadion hat Jean-Luc Dompé dabei nachhaltig beeindruckt: "Es ist wirklich schön, hier vor so vielen Fans zu spielen. Die Atmosphäre motiviert einen immer weiter zu machen und ich hoffe, dass beim nächsten Spiel wieder möglichst viele Menschen hier sein werden." Das nächste Spiel findet am Sonnabend gegen Fortuna Düsseldorf statt. Unter Flutlicht und mit erneut mehr als 45.000 Fans im Rund wartet auf den Franzosen, der in den vergangen Jahren vorrangig in der ersten belgischen Liga spielte und dort in 121 Spielen elf Treffer und 32 Assists markierte, erneut eine große Bühne. Es ist eine zugleich anders zu bespielende Bühne. "Das spielerische Niveau zwischen den beiden Ligen ist ungefähr gleich. Aber in der 2. Bundesliga ist die Intensität definitiv höher", berichtet der Monsieur, "Es geht schneller von einem Tor zum anderen." Ein Markenzeichen, das ihm in seinem Spiel nur entgegenkommt.
Schnell eingelebt
Auf und neben dem Platz ist der am 12. August 1995 in Arpajon, etwa dreißig Kilometer südwestlich von Paris geborene Dompé bereits bestens beim HSV und in Hamburg angekommen. "Ich wurde sehr gut aufgenommen. Die Leute sind super freundlich und helfen mir dabei, mich bestmöglich zu integrieren", erklärt Jean-Luc. Besonders die Chemie mit Top-Torjäger Robert Glatzel, dem er jüngst in Kiel mustergültig das wichtige 1:0 wie auf dem Silbertablett servierte, scheint zu passen. "Mit Bobby habe ich auf, aber auch neben dem Platz schnell ein gutes Verhältnis aufgebaut. Das hilft natürlich auf dem Platz und macht es leichter." Leichter macht ihm die Eingewöhnung in einem neuen Umfeld auch Landsmann William Mikelbrencis. Der 18-jährige Rechtsverteidiger wechselte unmittelbar nach Dompé vom FC Metz zum HSV. Seither sind die beiden ersten Franzosen in der Geschichte der Raute fast nur im Doppelpack anzutreffen - so auch beim HSV.de-Termin. Auf die Frage, wer hier im Club auf wen aufpassen muss, reagieren die beiden zeitgleich mit einem herzhaften Lächeln, ehe Dompé verantwortungsvoll und diplomatisch antwortet: "Für mich ist es schön, jemanden hier zu haben, der dieselbe Sprache spricht. Auch wenn ich viel mit den anderen Jungs kommuniziere, ist es hilfreich mit jemandem auf seiner Landessprache zu reden. Und selbstverständlich versuche ich William auch bei der Integration zu helfen."
Er selbst ist schließlich genauso schnell wie seine Sprints beim HSV durchgestartet und kann es kaum abwarten, am Sonnabend wieder Tempoläufe, Flanken, Torschussvorlagen und im Idealfall auch Scorerpunkte zu sammeln. Nous y voilà!