Der Faktencheck zum Topspiel auf dem Betzenberg

#1 Traditionsduell auf dem Betzenberg

Der 1. FC Kaiserslautern gegen den Hamburger SV - bei dieser Paarung geht neutralen Fußballfans das Herz auf. Denn mehr Tradition geht fast nicht. Die beiden Gründungsmitglieder der Bundesliga, die 44 Jahre gemeinsam erstklassig spielten, bringen es zusammen auf satte 3.358 Bundesliga-Spiele! Zudem vereinen die Clubs zehn Deutsche Meisterschaften (HSV sechs, FCK vier) und fünf DFB-Pokalsiege (HSV drei, FCK zwei).

#2 Der HSV immer oben dabei 

Die Rothosen sind das einzige Team, das an allen bisherigen zehn Spieltagen in den Top-3 der Tabelle stand. Achtmal rangierten die Schützlinge von Cheftrainer Tim Walter dabei auf einem direkten Aufstiegsplatz. Statistisches Angeberwissen: Seit dem Bundesliga-Abstieg 2018 haben die Hamburger 180 Zweitliga-Spiele absolviert, in deren Folge sie sich 127-mal auf einem der ersten drei Plätze und 94-mal auf einem direkten Aufstiegsplatz wiederfanden. 

#3 Heimstarke Pfälzer

Der 1. FC Kaiserslautern hat seine vergangenen vier Heimspiele allesamt gewonnen und dabei immer drei Tore erzielt (3:2 vs. Elversberg und je 3:1 vs. Nürnberg, Rostock und Hannover). In der Heimtabelle belegen die Pfälzer mit diesem Lauf sowie der Auftaktniederlage gegen den FC St. Pauli (1:2) Rang 2 (zwölf Zähler). Besser ist nur der HSV, der bis dato jedes seiner Heimspiele gewann und mit 15 Zählern sowie 13:3 Toren das Ranking anführt. Auswärts war hingegen zuletzt Sand im Getriebe der Walter-Elf. Fünf Punkte aus fünf Spielen bedeutet Platz 10 in der Auswärtstabelle, wo der HSV nach Ablauf der vergangenen Saison noch von der Spitze grüßte. Ausgerechnet auf dem hitzigen Betzenberg wollen die Rothosen hieran wieder anknüpfen, wie Chefcoach Walter in der gestrigen Pressekonferenz unterstrich.  

#4 Offensivstarke Teams 

Das Tospiel auf dem Betzenberg verspricht ein echtes Spektakel zu werden. Da wäre nicht nur die besagte Tradition, die Tabellensituation (Sechster gegen Zweiter), sondern auch die Tatsache, dass zwei sehr offensivstarke Mannschaften aufeinandertreffen. Während der FCK mit 21 Treffern im Offensivranking hinter Hannover 96 (22) auf Platz 2 steht, folgt der HSV unmittelbar dahinter mit 19 Toren auf Platz 3. Interessant: Der FCK erzielte bereits acht Tore nach Standardsituationen und sechs nach Flanken aus dem Spiel (jeweils Ligaspitzenwert), der HSV wiederum fünf Treffer außerhalb des Strafraums und vier nach Kontern (jeweils Rang 2). 

#5 Verschiedene Spielansätze

Was sich bereits beim Erzielen von Toren in den offensiven Kernstatistiken andeutet, zeigt sich auch hinsichtlich des Spielansatzes beider Mannschaften. Während der HSV im Schnitt den zweitmeisten Ballbesitz (56,4 Prozent) der Liga generiert, hält der FCK von allen Zweitligisten am wenigsten das Spielgerät in den eigenen Reihen (42,7 Prozent). Zudem präsentiert sich der HSV sehr passsicher, spielte bereits 4.565 Pässe (Rang 4) und brachte davon 85,6 Prozent zum Mitspieler (Rang 3). Besonders auffällig agiert hierbei Innenverteidiger Dennis Hadzikadunic (Foto), der die sechsmeisten Pässe (618) aller Zweitliga-Spieler spielt und dabei eine Passquote von 91,1 Prozent vorweist. Die Pfälzer haben eine solche Passmaschine nicht in ihren Reihen und liegen auch in dieser Statistik weit hinten - 2.904 Pässe und 78,4 Passquote bedeuten als Team Rang 17 bzw. 16 im Ligavergleich.