skip_navigation

Verein

27.01.25

„…dass Auschwitz nie mehr sei.“

Der HSV erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau vor 80 Jahren.

Hier geht es zum Text in Leichter Sprache.

Nie Wieder! Ist jetzt. Immer. – Vor 80 Jahren am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit, in dem mehr als eine Million Menschen ermordet wurden und das symbolisch für den Völkermord an den europäischen Juden steht. Seit 21 Jahren gedenkt die Fußballfamilie rund um diesen Tag der verfolgten, deportierten und ermordeten Menschen im Nationalsozialismus.  

Aktives Gedenken bedeutet im HSV mehr als nur das Abdrucken eines Textes oder das symbolische und oftmals ritualisierte Vorlesen der Namen von verfolgten Mitgliedern vor der Gedenktafel oder in der Stadiondurchsage. Beim HSV hat sich unter den Mitwirkenden über die Jahre ein gewisses Unbehagen über die Vergangenheitsfixierung und Ritualisierung des Gedenkens in Deutschland im Allgemeinen entwickelt. Beim Fortgang dieser Entwicklung besteht die Gefahr, dass die Erinnerungsarbeit leblos und zu einer Art Wohlfühlritual für die Nachkommen der Täter wird, bei dem man sich gegenseitig vergewissert, wie vorbildlich mit der eigenen Geschichte verfahren wird. Im Ergebnis gerät die Gegenwart irgendwann aus dem Blick, das Erinnern wird ohne den Transfer ins Hier und Jetzt schematisch und zum Selbstzweck. Um dieser Überzeugung Rechnung zu tragen, hat der HSV ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm* auf die Beine gestellt, das weiter unten aufgeführt ist.

Denn der Moment für Solidarität mit jüdischem Leben im Hier und Jetzt ist aktueller denn je. Seit dem Massaker der Hamas und ihren Verbündeten am 7. Oktober 2023 in Israel sind die Masken weltweit gefallen. Es ist ein entfesselter Antisemitismus zu beobachten, der seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges als beispiellos zu bezeichnen ist. 

Den aktuellen Höhepunkt in Europa konnten alle rund um den 7. November 2024 in Amsterdam beim Spiel Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv beobachten. Die pogromartigen Angriffe, die wie sich herausstellte wochenlang vorbereitet wurden und sich gezielt und ausschließlich gegen Juden richteten, machen mehr als deutlich, dass Erinnerungsarbeit die Gegenwart nicht nur in den Blick, sondern ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellen muss. Denn auch bundesweit verzeichnete das Bundeskriminalamt (BKA) einen erheblichen Anstieg antisemitischer Straftaten. Im Jahr 2023 stiegen diese im Vergleich zum Vorjahr um rund 96 Prozent. Auch in Hamburg ist die Zahl in den letzten 15 Monaten deutlich gestiegen. Nach Angaben des Hamburger Senats machen diese Vorfälle mittlerweile fast ein Drittel aller Anzeigen im Bereich der Hasskriminalität aus. 

Das diesjährige Gedenken steht im Zeichen der Überlebenden, der Nachfahren, ihren Geschichten und Botschaften. Daher lässt der HSV an dieser Stelle Daniel Sheffer, den Vorsitzenden und Sprecher der Initiative „Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge“, zu Wort kommen: Hier geht es zum Interview.


*Veranstaltungsprogramm des HSV

Neben dem Interview mit Daniel Sheffer gedenkt der HSV im Rahmen des 21. Erinnerungstags des deutschen Fußballs aktiv mit den folgenden Veranstaltungen:

  • Zugang zur Gedenktafel: Am Volksparkstadion (Eingang Rampe Nordost) ist die Gedenktafel ganztägig zugänglich, um Kränze, Gestecke oder Kerzen niederzulegen und ein Zeichen der Erinnerung zu setzen.
  • Zeitzeugengespräch mit Herbert Rubinstein: Am Mittwoch, dem 29. Januar, berichtet der Holocaust-Überlebende Herbert Rubinstein im Abaton Kino über seine bewegende Lebensgeschichte, die Kindheit, das Überleben des Holocausts, sein Leben in Amsterdam sowie seinen Neuanfang in Deutschland. Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht.
  • Stadtteilrundgänge des Netzwerks Erinnerungsarbeit: Die Rundgänge des NetzE thematisieren die NS-Opfer aus der HSV-Familie und schließen das gemeinsame Reinigen von Stolpersteinen ein. Hier geht es zu den Terminen.