Spielbericht
28.01.24
3:4 - HSV verliert spektakuläres Duell gegen den KSC
Den Rothosen reichten im ersten Heimspiel des neuen Jahres drei eigene Tore nicht, um gegen den Karlsruher SC wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg einzufahren.
Der Hamburger SV hat am Sonntag (29. Januar) sein erstes Heimspiel des neuen Jahres mit 3:4 (2:2) gegen den Karlsruher SC verloren. Vor 51.776 Zuschauern im nahezu vollbesetzten Volksparkstadion erlebten die Hamburger einen absoluten Alptraumstart und lagen nach fünf Minuten bereits mit 0:2 zurück. Zwar konnten sich die Rothosen durch einen eigenen Doppelschlag noch vor dem Seitenwechsel zurückmelden und gingen mit einem 2:2-Remis in die Halbzeit, doch nach dem Seitenwechsel gingen die Gäste erneut in Führung - und konterten ein weiteres Mal den Hamburger Ausgleich zum 3:3. So stand der HSV nach einem kuriosen Fußballspiel trotz dreier Tore am Ende mit leeren Händen da und musste mit diesem 3:4 die zweite Heimniederlage der Saison hinnehmen.
Doppelter Doppelschlag...
Nach dem gelungenen Rückrundenauftakt gegen den FC Schalke 04 am vergangenen Wochenende baute HSV-Trainer Tim Walter sein Team auf zwei Positionen um. Muheim kehrte nach abgesessener Sperre für Heyer auf die Position des Linksverteidigers zurück, zudem spielte im Mittelfeld Reis anstelle von Pherai. In dieser Konstellation sollte nach dem 2:0-Auswärtssieg auf Schalke gegen den Karlsruher SC nachgelegt werden, doch dieses Unterfangen erhielt direkt in der Anfangsphase einen doppelten Dämpfer.
Denn gleich zweimal schlugen die Gäste in der dritten und fünften Minute nach dem identischen Schema zu, beide Male erfolgte ein Seitenwechsel auf den rechten Flügel, von dem der aufgerückte Rechtsverteidiger Jung zweimal ins Zentrum zu Matanovic passte, der den KSC mit seinem Doppelpack früh in Führung brachte. Mit diesem 0:2 im Nacken versuchte der HSV ins Spiel zurückzukommen, doch auch die nächsten beiden Chancen gingen auf das Konto der Karlsruher, gegen Zivzivadze und Kobald konnte aber Schlimmeres verhindert werden. Nach einer Viertelstunde jedoch kamen die Rothosen besser rein, verzeichneten durch Glatzel den ersten Torabschluss und übernahmen in der Folge auch die Spielkontrolle. Der verdiente Lohn war in der 33. Minute der 1:2-Anschlusstreffer durch Jatta, der den Ball von Benes perfekt aufgelegt bekommen hatte. Und da Doppelschläge an diesem Nachmittag schwer angesagt waren, legte der HSV nur zwei Minten später nach: Benes vollendete ein Dompe-Solo zum 2:2, das den Volkspark komplett abheben ließ. Welch ein Comeback der Hamburger, die in der 38. Minute um ein Haar sogar noch das dritte Tor nachgelegt hätten, doch Glatzel zielte allein vor KSC-Keeper Drewes wenige Zentimeter vorbei. Da der auch kurz vor dem Pausenpfiff noch einen Freistoß von Dompe und einen weiteren Abschluss Glatzels aus dem Giebel fischte, ging es mit diesem 2:2 in die Halbzeit.
... und zweite Heimniederlage
Der zweite Durchgang begann dann genauso wie der erste - mit Hamburger Frust nach einem schnellen Karlsruher Treffer. Denn direkt mit dem ersten Ball nach vorn setzte sich Zivzivadze im Zentrum gegen die Hamburger Innenverteidigung und Keeper Heuer Fernandes durch und stocherte den Ball in der 46. Minute zum 3:2 über die Linie. Doch erneut ließen die Rothosen nicht die Köpfe hängen, marschierten auf ein Neues los und holten nach einer Stunde zum Gegenschlag aus.
Meffert hatte den Ball im Mittelfeld erkämpft und Jatta in Szene gesetzt, dessen herausragende Vorarbeit Glatzel zum 3:3-Ausgleich einschob. So fand in der zweiten Hälfte ein verrücktes Spiel seine Fortsetzung, doch in welche Richtung würde es in der Schlussphase kippen? Der HSV versuchte das Glück zu erzwingen und rannte an, der KSC setzte seinerseits auf lange Ballbesitzphasen, um dem Hamburger Druck zu entgehen und selbst das Heft des Handelns in die Hand zu bekommen. Weitere Großchancen produzierte allerdings weder die eine noch die andere Herangehensweise - bis den Rothosen in der 81. Minute der entscheidende Fehler unterlief. In das Zusammenspiel von Reis und Van der Brempt vor dem eigenen Strafraum spritzte Wanitzek, der den eroberten Ball unhaltbar für Heuer Fernandes zum 4:3 ins lange Eck knallte. Doch bei neun Minuten Rest- sowie einer zu erwartenden Nachspielzeit steckte der HSV natürlich erneut nicht auf und versuchte ein drittes Mal zum Ausgleich zu kommen. Nemeth und Pherai kamen für die letzten Minuten, um die Schlussoffensive anzuheizen. Doch irgendwie war der Hamburger Akku leer, die nötige Durchschlagskraft konnte nicht mehr erzeugt werden, stattdessen musste Heuer Fernandes in der Nachspielzeit sogar noch einmal gegen den allein auf ihn zustürmenden Brosinski bestehen. Dieses Duell gewann Hamburgs Nummer 1, dennoch stand am Ende dieses verrückten Fußballspiels die zweite Hamburger Heimniederlage der Saison.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Van der Brempt, Ramos, Ambrosius (84. Nemeth), Muheim - Meffert, Reis (84. Pherai), Benes - Jatta, Glatzel, Dompe
Karlsruher SC: Drewes - Jung, Franke, Kobald, Heise (63. Herold) - Jensen (84. Rapp), Burnic, Wanitzek, Nebel (90.+3 Bormuth) - Matanovic (90.+3 Schleusener), Zivzivadze (84. Brosinski)
Tore: 0:1 Matanovic (3.), 0:2 Matanovic (5.), 1:2 Jatta (33.), 2:2 Benes (35.), 2:3 Zivzivadze (46.), 3:3 Glatzel, 3:4 Wanitzek (81.)
Zuschauer: 51.776
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Gelbe Karten: Ramos / Jensen, Rapp
Gelb-Rote Karten: - / -
Hamburger SV | Statistik zum Spiel | Karlsruher SC |
18 | Torschüsse | 13 |
57% | Ballaktionen | 43% |
53% | Zweikampfquote | 47% |
88% | Passquote | 83% |
11 | Ecken | 2 |
22 | Flanken | 7 |
3 | Abseits | 2 |
8 | Fouls | 10 |
Benes, Glatzel 5 | Torschüsse | 5 Zivzivadze |
Benes, Jatta 4 | Torschussvorlagen | 3 Jung |
Ambrosius 108 | Ballaktionen | 63 Franke |
Ambrosius 67% | Zweikampfquote | 90% Herold |
Dompe 9 | Flanken | 3 Burnic |