Spielbericht
26.10.24
2:4 - HSV verliert bei der SV Elversberg
Im Saarland gehen die Rothosen durch Selke früh in Führung, müssen nach vier Gegentoren und einem Platzverweis gegen Meffert aber die zweite Niederlage der Saison hinnehmen.
Der Hamburger SV hat am Sonnabend (26. Oktober) sein Auswärtsspiel im Zuge des 10. Zweiltliga-Spieltags bei der SV Elversberg mit 2:4 (1:1) verloren. In der mit 9.502 Zuschauern ausverkauften URSAPHARM-Arena an der Kaiserlinde erwischten die Rothosen einen Start nach Maß, gingen bereits mit der ersten Offensivaktion durch Selke in Führung (6.). In der Folge des ersten Durchgangs waren die Hamburger zunächst leicht spielbestimmend, ehe die Gastgeber ihrerseits stärker wurden und kurz vor dem Pausenpfiff durch Asllani zum 1:1 ausglichen (41.). Nach dem Seitenwechsel blieben die Hausherren dann die wesentlich präsentere Mannschaft, stellten durch Asllani (53.) und Schnellbacher (63.) binnen von zehn Minuten auf eine Zwei-Tore-Führung, die der HSV durch Selke (83.) nur noch minimieren, aber nicht mehr gänzlich wett machen konnte. Eine Gelb-Rote Karte gegen Meffert sowie ein weiterer SVE-Treffer durch Fellhauer (90.+6) besiegelten die zweite Saisonniederlage der Hamburger.
Start nach Maß ...
Im Vergleich zum 3:1-Heimerfolg gegen Magdeburg nahm HSV-Cheftrainer Baumgart gezwungenermaßen eine Veränderung in der Startelf vor: Innenverteidiger Perrin ersetzte den rotgesperrten Kapitän Schonlau und bestritt damit sein Startelf-Debüt für die Rothosen. Und diese gingen bereits nach fünf Zeigerumdrehungen in Führung, als Dompe über die linke Seite zum Tänzchen bat, eine tükischen Schussflanke auf den zweiten Pfoste brachte und Selke mit feinem Torjägernäschen zum 1:0 einschob, nachdem die SVE-Deckung mehrfach zu klären verpasst hatte. Mit der frühen Führung im Rücken präsentierten sich die im dunkelblauen Auswärtsdress gekleideten Hamburger ballsicher und spielbestimmend, ohne nennenswerte weitere Strafraumszenen zu erschaffen. Königsdörffer hatte nach Dompe-Flanke noch die beste Möglichkeit, verpasste das Spielgerät aber knapp mit dem Kopf (22.).
Praktisch im Gegenzug meldete sich dann die SVE erstmals vor des Gegners Tor an, als Petkov von der Sechszehnerkante per Volleyschuss abzog, aber um wenige Zentimeter den Ausgleich verpasste (24.). Die Partie nahm weiter in den Strafräumen an Fahrt auf, da der HSV wiederum im unmittelbaren Anschluss an den Petkov-Fernschuss die nächste Großchance kreierte: Selke köpfte einen Flankenball von Dompe gefährlich aufs Tor, fand seinen Meister dieses Mal aber in SVE-Keeper Kristof, der die Kugel mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte (25.). Anschließend beruhigte sich das Spielgeschehen zunächst wieder, ehe Asllani (41.) mit einer sehenswerten Einzelaktion und einem Fernschuss ins rechte Eck zum 1:1 ausglich – zugleich der alles in allem leistungsgerechte Halbzeitstand.
... und wildes Ende
Personell unverändert gingen beide Teams in den zweiten Durchgang. Und dieses Mal erwischten die Hausherren den besseren Start: Einen Schnellbacher-Abschluss aus kurzer Distanz konnte Heuer Fernandes noch parieren, beim anschließenden Abstauber durch Asllani war der HSV-Keeper aber machtlos – 2:1 für die SVE, die durch den Doppelpack des Kosovaren das Spiel gedreht hatte (53.). Die Saarländer machten nun den wesentlich präsenteren Eindruck und kamen auch im Anschluss an die Führung zu weiteren Halbchancen. Das erkannte rund um den Stundenschlag auch Coach Baumgart und nahm einen Dreifachwechsel vor. Doch bevor dieser überhaupt seine Entfaltung nehmen konnte, schlug die SVE per Umschaltaktion ein drittes Mal zu: Dieses Mal vollendete Schnellbacher (63.) den ebenso blitzschnell wie sehenswert vorgetragenen Angriff, der das Waldstadion an der Kaiserline in ein Tollhaus verwandelte.
Die Hamburger hatten an diesem Ort nun ein dickes Brett zu bohren, angesichts von einer halben Stunde Restspielzeit und vielen Unterbrechungen aber auch noch reichlich Zeit auf der Uhr. Baumgart reagierte mit einem weiteren Doppelwechsel, brachte mit Pherai und Heyer frische Kräfte auf das Grün, wo sich seine Mannschaft spielerisch nicht leichttat. Den Anschlusstreffer besorgte dann eine Standardsitution, als erneut Selke eine Muheim-Ecke ins lange Eck köpfte (83.) – nur noch 2:3. Die Rothosen witterten nun noch einmal die Chance auf ein Pünktchen, schwächten sich unmittelbar nach dem Anschlusstreffer durch eine Gelb-Rote-Karte gegen Meffert aber ein weiteres Mal selbst. In der neunminütigen Nachspielzeit bäumten sich die Baumgart-Schützlinge zwar abermals auf, erlitten in der 6. Minute der Nachspielzeit durch ein Traumtor von Fellhauer aber den K.o.-Schlag zum 2:4. Somit stand nach einem wilden Ritt im Saarland die zweite Niederlage der Saison 2024/25.
Das Spiel im Stenogramm:
SV Elversberg: Kristof - Baum, Pinckert, Rohr, Neubauer - Petkov (80. Feil), Fellhauer, Sickinger, Damar (87. Stock) - Schnellbacher (87. Schmahl), Asllani
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Perrin, Elfadli, Muheim - Katterbach (62. Balde), Reis (74. Reis), Meffert, Dompe (74. Pherai), Richter (62. Poreba) - Selke, Königsdörffer (62. Karabec)
Tore: 0:1 Selke (6.), 1:1 Asllani (41.), 2:1 Asllani (53.), 3:1 Schnellbacher (63.), 3:2 Selke (83.), 4:2 Fellhauer (90.+6)
Zuschauer: 9.502 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka (Köln)
Gelbe Karten: Kristof / Reis, Baumgart, Heyer, Karabec
Gelb-Rote Karten: - / Meffert, Polzin
Rote Karten: - / -