Spielbericht
05.05.23
2:2 - HSV und SCP mit Remis im Spitzenspiel
Die Hamburger gingen gegen den SC Paderborn zweimal in Führung, kassierten jedoch beide Male den Ausgleich und mussten sich in diesem dramatischen Duell schlussendlich mit einem Remis begnügen.
Der Hamburger SV hat sich am Freitagabend (5. Mai) mit 2:2 (1:1) vom SC Paderborn getrennt. Vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion waren die Hamburger nach einer vom SCP überlegen geführten Anfangsphase durch Glatzel in Führung gegangen (39.), ehe der SCP direkt zurückschlug und durch Justvan ausgleichen konnte (43.). Nach dem Seitenwechsel waren dann die Rothosen zunächst das bessere Team und erzielten durch Kittel das 2:1 (49.), doch ein Foulelfmeter in der 73. Minute von Muslija bedeutete in diesem rassigen Spiel den 2:2-Ausgleich für den Verfolger, der in der Schlussphase ebenso wie der HSV voll auf Sieg spielte. Doch ein weiterer Treffer fiel an diesem turbulenten Fußballabend trotz aller aufopferungsvollen Offensivbemühungen nicht.
HSV erst im Glück ...
Beim HSV kehrte Meffert nach abgebrummter Gelbsperre anstelle von Krahn auf die Sechserposition zurück und Benes ersetzte im Mittelfeld den gesperrten Jatta. Doch im Fokus stand bei den Rothosen in der Anfangsphase die Abwehr: Innerhalb der ersten fünf Minuten musste Heuer Fernandes zwei gute Schusschancen von Muslija sowie Justvan parieren und benötigte zudem die Hilfe von Käpt`n Schonlau, der gegen Conteh für seinen bereits geschlagenen Keeper mit einer herausragenden Grätsche gerade noch auf der Linie retten konnte.
Und on top musste einmal der Pfosten herhalten, gegen den Rohrs Kopfball nach Muslija-Ecke klatschte. Mit anderen Worten: Der HSV war von Anpfiff an mächtig unter Druck und musste richtig viel aushalten, ehe sich das Team von Trainer Walter mehr und mehr in die Partie hineinkämpfen konnte. Nach rund einer Viertelstunde hatten die Rothosen ihre Balance gefunden, erarbeiteten sich etwas mehr Spielkontrolle und fanden nun auch den Weg nach vorn, so dass Benes in der 26. Minute den ersten Torschuss in Richtung Paderborner Kasten abgeben und Reis nach exakt einer halben Stunde die erste Hamburger Großchance verbuchen konnte. Und das war nur die Vorhut, denn in der 39. Minute ging es dann richtig rund, nachdem Glatzel den Angriff selbst eingeleitet und anschließend die Dompe-Flanke zentimetergenau neben den rechten Pfosten gesetzt hatte. Die Hamburger Freude über den 1:0-Treffer währte allerdings nur kurz, denn die Paderborner waren nach ihrer starken Leistung mit breiter Brust unterwegs und schlugen postwendend zurück: Justvan zirkelte den Ball in der 43. Minuten mit ganz viel Gefühl ins Eck, ließ Heuer Fernandes keine Chance und erzielte damit den 1:1-Ausgleich. Mit dem ging es auch in die Pause, da Heyer quasi mit dem Halbzeitpiff bei seinem Kopfball zum 2:1 wohl einen Tick zu weit vorn und damit im Abseits stand.
... und später im Pech
Nach dem Seitenwechsel ging es ähnlich wild und turbulent weiter wie direkt vor dem Halbzeitpfiff. Und wieder einen Tick wacher: der HSV. Insbesondere Kittel, der Müller den Ball an dessen Strafraum einfach abluchste, Keeper Huth aussteigen ließ und dann seelenruhig zum 2:1 einschob (49.). Und der HSV machte weiter - und Kittel auch: Solo über den halben Platz, Pass auf Dompe, doch dessen Hereingabe grätschte Heyer unglücklich am leeren Tor vorbei. Kurz gesagt: Jetzt war Spektakel angesagt!
Denn auch der SCP spielte permanent nach vorn und nahm den Hamburger Kasten ins Visier, so dass es hin und her ging und die Zuschauer genau wie die Spieler auf dem Rasen kaum zum Verschnaufen kamen. Das erste Mal gelang dies nach einer Stunde, als Schonlau und Pieringer mit den Köpfen dermaßen zusammenrasselten, dass die Partie für einige Minuten unterbrochen wurde, um die Platzwunden beider Spieler zu verarzten. Und dann, rund zehn Minuten später, gab es erneut eine Spielunterbrechung, die die Fans zuerst gar nicht verstanden, ehe Schiedsrichter Braun plötzlich den Ball auf den Elfmeterpunkt legte. Muheim war seinem Gegenspieler Muslija an der äußersten Kante des Strafraums kaum sichtbar auf den Fuß gestiegen, und der verwandelte den Foulelfmeter eine gute Viertelstunde vor dem Ende sicher zum 2:2-Ausgleich. Was für ein unglücklicher und vor allem unnötiger Gegentreffer, der dem HSV kurz merklich zusetzte, auch wenn die Rothosen in den letzten Minuten noch einmal alle Kräfte mobilisierten und alles versuchten. Genau wie die Gäste, die ebenfalls noch einmal alles nach vorn warfen, so dass die Zuschauer in der siebenminütigen Nachspielzeit einen offenen Schlagabtausch erlebten. Klar, beide Teams brauchten unbedingt den Sieg, um die vor ihnen liegenden Plätze noch einmal anzugreifen, doch schlussendlich trennten sich die beiden Kontrahenten im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg im Hamburger Regen mit 2:2.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Heyer, David, Schonlau, Muheim - Meffert, Reis (75. Suhonen), Benes - Kittel, Glatzel, Dompe (82. Königsdörffer)
SC Paderborn: Huth - Heuer, Müller, Humphreys - Justvan, Schallenberg, Rohr (64. Klefisch), Obermair - S. Conteh (59. Pieringer), Leipertz (64. Nadj), Muslija (83. Srbeny)
Tore: 1:0 Glatzel (39.), 1:1 Justvan (43.), 2:1 Kittel (49.), 2:2 Muslija (73., FE)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Robin Braun (Wuppertal)
Gelbe Karten: Schonlau, Heyer, Muheim, Benes / Nadj
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
Das Spiel noch einmal im Detail nachlesen? Hier im Liveticker!
Hamburger SV | Statistik zum Spiel | SC Paderborn |
---|---|---|
11 | Torschüsse | 11 |
48% | Ballaktionen | 52% |
46% | Zweikampfquote | 54% |
79% | Passquote | 78% |
3 | Ecken | 4 |
12 | Flanken | 4 |
4 | Abseits | 4 |
18 | Fouls | 8 |
Kittel 3 | Torschüsse | 3 Muslija, Justvan |
Kittel 2 | Torschussvorlagen | 2 Conteh |
Muheim 82 | Ballaktionen | 77 Heuer |
Muheim 60% | Zweikampfquote | 74% Heuer |
Benes 4 | Flanken | 2 Heuer |