Spielbericht
06.04.24
2:1 - HSV bezwingt 1. FC Kaiserslautern
Der HSV entscheidet ein stimmungsvolles Duell mit dem FCK mit 2:1 für sich. Benes (34.) und Poreba (60.) treffen für die Rothosen, Ache (45.+1) markiert den zwischenzeitlichen Ausgleich für die Roten Teufel.
Der Hamburger SV hat am Sonnabend im Rahmen des 28. Zweitliga-Spieltags sein Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 2:1 (1:1) gewonnen. Im mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion lieferten sich beide Teams im ersten Durchgang einen offenen Schlagabtausch mit reichlich Abschlüssen. Die Rothosen erwischten dabei rund um die 30. Minute ihre beste Phase, als Benes zunächst am Pfosten scheiterte und kurze Zeit später das 1:0 erzielte (34.). Doch auch die Roten Teufel waren und blieben torgefährlich und kamen durch Ache in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum 1:1-Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel drückten die Hamburger mit Vehemenz auf die erneute Führung und durften in der 60. Minute nach einem Poreba-Treffer jubeln. Unmittelbar zuvor hatte Schlussmann Raab dabei eine Doppelchance der Pfälzer entschärft und damit der Partie die entscheidende Wendung gegeben. Denn auch im Anschluss an die 2:1-Führung stand der Abwehrverbund der Rothosen stabil und sicherte mit den Fans im Rücken drei ganz wichtige Punkte im Aufstiegsrennen.
Viele Chancen, zwei Treffer ...
Im Vergleich zum 1:1-Unentschieden bei der SpVgg Greuther Fürth nahm HSV-Trainer Steffen Baumgart drei Änderungen in der Startformation vor: Linksverteidiger Katterbach ersetzte positionsgetreu den gelbgesperrten Muheim und die Mittelfeldspieler Suhonen sowie Poreba erhielten den Vorzug vor Jatta und Pherai (zunächst beide auf der Bank). Vor stimmungsvoller Kulisse begegneten sich die beiden Traditionsclubs vom Anstoß an mit offenem Visier. Exemplarisch hierfür standen prompt die ersten hochkarätigen Abschlüsse, die Ache (4.) und Benes (6.) jeweils per Kopf knapp über bzw. neben das Tor setzten. In der Folge agierten die Rothosen balldominant und verzeichneten nach einer Ecke durch einen Kopfball von Kapitän Schonlau den nächsten vielversprechenden Abschluss (10.). Auf der Gegenseite kamen auch die Roten Teufel durch Opoku (11.) und Puchacz (12.) nach Umschaltaktionen sowie erneut Ache (26.) nach einer Standardsituation zu mehreren Halbchancen, die jedoch allesamt ihr Ziel verpassten.
Kurze Zeit später musste mit HSV-Keeper Raab dann erstmals einer der Schlussmänner eingreifen. Der 25-Jährige wehrte einen verdeckten Abschluss von Tachie aus rund zwölf Metern gekonnt zur Seite ab (27.). Auf der Gegenseite ließ sich der HSV nicht lange bitten, sein Chancen-Konto ebenfalls zu erhöhen: Benes setzte eine Direktabnahme nach Königsdörffer-Vorlage wuchtig an den linken Torpfosten (31.). Zuvor noch im Pech, jubelte der slowakische Top-Scorer der Rothosen kurze Zeit später, als er in der 34. Minute erneut nach Vorarbeit von Königsdörffer durch die Beine von FCK-Keeper Himmelmann einschob und damit auf 1:0 stellte. Mit diesem aufgrund der besseren Torchancen nicht unverdienten Ergebnis schien es für die Rothosen in die Pause zu gehen, ehe sich die Roten Teufel unmittelbar vor dem Pausenpfiff ihrerseits mit einem Treffer für Mut und Aufwand belohnten: Ache vollendete nach Zuspiel von Opoku eine Kontersituation freistehend am zweiten Posten zum 1:1 (45.+1).
... und eine spektakuläre Schlüsselszene
Zum zweiten Durchgang wechselte Steffen Baumgart einmal, brachte Jatta für Suhonen in die Begegnung. Und der Gambier stand sofort im Mittelpunkt des Geschehens, als er einen Benes-Freistoß aus dem rechten Halbfeld wohl um Haaresbreite verpasste, sodass die Kugel vermeintlich unberührt den langen Pfosten küsste und der HSV zum zweiten Mal im Alu-Pech war (49.). Nach gleichem Muster sorgten die Hamburger wenig später erneut für Gefahr im Strafraum. Dieses Mal köpfte Poreba eine Benes-Freistoßflanke knapp rechts am Tor vorbei (54.). Die Rothosen drängten nun mit aller Macht auf die erneute Führung, doch auf der Gegenseite war Matheo Raab zunächst gefordert, parierte mit einem starken Reflex einen Toure-Abschluss und hielt auch dessen Nachschuss aus kurzer Distanz fest. Nach dieser spektakulären Doppelparade konterten die Rothosen postwendend: Einen Nemeth-Schuss klärten die Pfälzer dabei unzureichend, sodass Poreba im Getümmel von der Strafraumkante aus zum 2:1 einnetzte und damit das Volksparkstadion in ein Tollhaus verwandelte.
Im Anschluss an diese verrückte Spielszene, die Statik und Momentum der Partie binnen einer Zeigerumdrehungen hin und her pendeln sah, machten beide Trainer umgehend und auch in der Folge zunehmend von ihrem Wechselrecht Gebrauch. An das zuvor gezeigte Spektakel konnten die veränderten Anzüge beider Mannschaften dann aber nicht anknüpften. Erst in der 83. Minute sorgte der eingewechselte Dompe mit einer Einzelaktion für den nächsten nennenswerten Torschuss, den Himmelmann per Flugeinlage parierte. Die Roten Teufel mobilisierten in der Schlussphase zwar noch einmal alle Kräfte, bissen sich an der kompakten HSV-Deckung aber bis zum Schluss die Zähne aus. Die Rothosen sicherten sich so die Saisonpunkte 46, 47 und 48 und springen zumindest vorübergehend auf Relegationsrang 3.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Raab - Hadzikadunic, Schonlau, Katterbach (63. Heyer) - Meffert, Reis - Suhonen (46. Jatta), Poreba (63. Pherai), Benes, Königsdörffer (88. Ramos) - Nemeth (76. Dompe)
1. FC Kaiserslautern: Himmelmann - Toure (63. Ronstadt), Elvedi, Tomiak, Puchacz - Kaloc, Niehues - Tachie (82. Abiama), Raschl (75. Ritter), Opoku (75. Stojilkovic) - Ache (63. Hanslik)
Tore: 1:0 Benes (34.), 1:1 Ache (45.+1.), 2:1 Poreba (60.)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Gelbe Karten: Königsdörffer / Toure
Gelb-Rote Karten: - / -
Hamburger SV | Statistik zum Spiel | 1.FC Kaiserslautern |
15 | Torschüsse | 20 |
56% | Ballaktionen | 44% |
50% | Zweikampfquote | 50% |
83% | Passquote | 75% |
7 | Ecken | 6 |
6 | Flanken | 11 |
3 | Abseits | 1 |
12 | Fouls | 10 |
Benes 6 | Torschüsse | 5 Ache |
Benes, Königsdörffer 5 | Torschussvorlagen | 7 Opoku |
Hadzikadunic 85 | Ballaktionen | 63 Puchacz |
Reis 65% | Zweikampfquote | 63% Puchacz |
Katterbach 2 | Flanken | 4 Puchacz |