Spielbericht
03.03.24
1:2 - Last-Minute-Niederlage gegen Osnabrück
Der HSV verliert sein Heimspiel gegen den VfL Osnabrück durch einen Elfmeter kurz vor Spielende mit 1:2. Der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich durch Glatzel konnte diese bittere Niederlage nicht verhindern.
Der Hamburger SV hat am Sonntag (3. März) sein Heimspiel gegen den VfL Osnabrück mit 1:2 (1:1) verloren. Im mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion waren die Gäste bereits früh durch Kunze in Führung gegangen (6.), ehe der HSV nach und nach besser ins Spiel fand und quasi mit dem Halbzeitpfiff durch einen Glatzel-Strafstoß zum 1:1-Ausgleich kam (45.). Nach dem Seitenwechsel bestimmten die Rothosen dann das Geschehen, mussten jedoch in der 89. Minute nach einem selbst verschuldeten Strafstoß das 1:2 durch Cuisance und damit eine bittere Heimniederlage gegen den Tabellen-18. aus Osnabrück hinnehmen.
Früher Rückstand...
HSV-Trainer Steffen Baumgart veränderte seine Startelf aus dem siegreichen Elversberg-Heimspiel lediglich auf einer Position: Für den erkrankten Muheim verteidigte Katterbach hinten links - und musste direkt hautnah miterleben, wie die Osnabrücker in der sechsten Minute nach einer Freistoßflanke durch Kunze in Führung gingen. Der hatte sich am langen Pfosten weggestohlen und gegen ein in diesem Moment unsortiertes Hamburger Bollwerk sehenswert volley zum 1:0 für die Gäste getroffen. Der HSV antwortete wütend, drängte nach vorn, musste aber stets bei den schnell vorgetragenen Gegenstößen des sehr griffigen und zudem gut mitspielenden VfL auf der Hut sein. Schiedsrichter Hempel, der mit 26 Jahren jüngste jemals im Volksparkstadion eingesetzte Schiedsrichter, fuhr zudem eine sehr kleinliche Linie, was in dieser umkämpften Partie mit etlichen knackigen Zweikämpfen nicht viel Spielfluss aufkommen ließ, so dass auch die nächsten beiden wichtigen Szenen des Spiels genau wie der Führungstreffer der Gäste einer Standardsituation entsprangen. Erst verpasste der aufgerückte Kapitän Schonlau nach einer Ecke per Kopf nur knapp den Ausgleich, den dann kurz vor dem Pausenpfiff unter tosendem Jubel des Volksparkstadions Top-Torjäger Glatzel per Strafstoß erzielte. Pherai war zuvor unsanft von den Beinen geholt und so am Torabschluss gehindert worden, Glatzel übernahm die Verantwortung und sorgte in der 45. Minute mit seinem sicher verwandelten Strafstoß für den in einem schwierigen Spiel insgesamt leistungsgerechten 1:1-Pausenstand.
... und später Knockout
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der HSV die Schlagzahl noch einmal und bestimmte mehr und mehr das Geschehen. Das spielte sich nun fast ausschließlich in der Osnabrücker Hälfte ab, allerdings ohne, dass sich die Rothosen eine Vielzahl an Abschlüssen oder gar Großchancen herausspielen konnten. Außer bei einem Königsdörffer-Kopfball aus kurzer Distanz, der knapp drüber ging, bekam die wuchtige Osnabrücker Deckung um die beiden großgewachsenen Innenverteidiger Gyamfi und Diakhite immer ein Körperteil zwischen Ball und eigenes Tor, in dem notfalls Keeper Kühn Endstation für die Hamburger Angriffsbemühungen war. Doch rund eine Viertelstunde vor dem Ende sah mit Gyamfi ein Teil dieses Bollwerks die Gelb-Rote Karte, so dass die Rothosen in Überzahl in die heiße Schlussphase gingen. Doch diese numerische Überlegenheit auszuspielen und in Zählbares umzumünzen, gelang dem HSV nicht. Stattdessen setzte es in der Schlussminute den bösen Knockout, als Van der Brempt den im Rücken heranschleichenden Tesche übersah und ihm in die Parade fuhr. Den fälligen Elfmeter setzte Cuisance in der 89. Minute unter die Latte und brachte den VfL damit auf die Siegerstraße. Denn trotz Unterzahl und fünfminütiger Nachspielzeit verteidigten die Veilchen dieses 2:1, das kurz vor Ende bei einem Distanzschuss von Pherai noch einmal ins Wanken geriet, doch Kühn parierte und hielt damit den Auswärtssieg fest. Der HSV hingegen muss nur eine Woche nach dem Elversberg-Sieg beim Baumgart-Debüt eine ganz bittere Niederlage einstecken.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Raab - Van der Brempt, Schonlau, Hadzikadunic, Katterbach (90.Öztunali) - Meffert (81.Suhonen), Reis (58.Poreba), Pherai - Jatta (81.Nemeth), Glatzel, Königsdörffer (58.Dompe)
VfL Osnabrück: Kühn - Ajdini (71. Androutsos), Gyamfi, Diakhite, Kleinhansl - Gnaase - Cuisance, Kunze (62.Tesche) - Makridis (62.Niemann), Engelhardt (78.Wiemann), Conteh (78.Wulff)
Tore: 0:1 Kunze (6.), 1:1 Glatzel (45.), 1:2 Cuisance (89.)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Richard Hempel (Großnaundorf)
Gelbe Karten: Reis (26.), Pherai (47.), Dompe (65.), Proeba (80.) / Gyamfi (45.), Cuisance (82.)
Gelb-Rote Karten: - / Gyamfi (76.)
Rote Karten: - / -
Hamburger SV | Statistik zum Spiel | VfL Osnabrück |
13 | Torschüsse | 3 |
63% | Ballaktionen | 37% |
56% | Zweikampfquote | 44% |
83% | Passquote | 65% |
11 | Ecken | 5 |
18 | Flanken | 8 |
4 | Abseits | |
15 | Fouls | 10 |
Pherai 4 | Torschüsse | 1 Cuisance + div. |
Pherai 7 | Torschussvorlagen | 1 Cuisance + div. |
Schonlau 87 | Ballaktionen | 51 Cuisance |
Hadzikadunic 70% | Zweikampfquote | 73% Diakhite |
Pherai 6 | Flanken | 4 Kleinhansl |