
Spielbericht
27.04.25
1:2! HSV verliert Heimspiel gegen den KSC
Effiziente Gäste entführen nach Toren von Ben Farhat und Wanitzek alls drei Punkte aus dem Volksparkstadion. Das Elfmetertor von Selke reichte nicht.
Der HSV verpasste es, einen großen Schritt in Richtung Aufstieg zu machen. Gegen den Karlsruher SC verloren die Rothosen am Sonntag (27. April) am 31. Spieltag der 2. Bundesliga mit 1:2 (1:2). Im mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion hatten die Hamburger von Anfang ihre Probleme mit sehr zielstrebig und effizient agierenden Gästen, die nach 30 Minuten durch Louey Ben Farhat in Führung gingen. Davie Selke glich mit seinem 20. Saisontreffer per Foulelfmeter kurz vor der Halbzeit aus (42.), doch in der Nachspielzeit traf KSC-Kapitän Marvin Wanitzek noch vor der Pause zur erneuten Führung (45.+4). In der zweiten Halbzeit hatten beide Teams dann weitere gute Chancen, ein weiteres Tor fiel allerdings nicht, so dass es beim knappen Sieg der Badener blieb.

Effiziente Gäste vor der Pause ...
Cheftrainer Merlin Polzin nahm im Vergleich zum Auswärtsspiel auf Schalke (2:2) zwei Änderungen in der Startelf vor: Für Pherai begann Karabec auf der Achterposition, im Sturmzentrum erhielt Top-Torschütze Selke den Vorzug vor Königsdörffer. Die Gäste aus Baden agierten von Beginn an aus einer gut strukturierten Defensive und machten es den Hamburgern durch eine Dreier-Pressing-Kette in der Offensive immer wieder schwer, in ihren Spielfluss zu gelangen. So gab es in der Anfangsviertelstunde nur einen abgeblockten Versuch von Burnic (5.) und einen Flachschuss von Sahiti (17.) zu verzeichnen. Aber schon zu diesem Zeitpunkt wurde deutlich: Der KSC wird eine harte Nuss für das bislang so heimstarke Polzin-Team. Und so gingen die Gäste in der 30. Minute auch nicht unerwartet in Führung. Ben Farhat traf nach Doppelpass mit Conte mit einem Distanzschuss aus rund 17 Metern ins linkere untere Eck.
Der HSV wollte eine schnelle Antwort herbeiführen, schaffte es aber nicht, sich direkt nach dem Rückstand klare Möglichkeiten herauszuspielen. So musste schließlich ein Elfmeter zum Torerfolg herhalten. Kobald lief Karabec im Strafraum von hinten unglücklich in die Beine, so dass Schiedsrichter Florian Lechner in der 42. Minute auf Strafstoß für die Hamburger entschied, der auch einer kurzen VAR-Überprüfung standhielt. Selke ließ sich diese Chance nicht nehmen und traf mit seinem 20. Saisontreffer sicher zum 1:1-Ausgleich. Jetzt hätte das Spiel sogar auf die Seite des HSV kippen können. Doch Reis scheiterte nach seinem Ballgewinn kurz vor dem Strafraum und seinem anschließenden Schuss an den langen Armen von Keeper Weiß (45.+2). Auf der Gegenseite stach dann der KSC noch einmal zu: Nach einem doppelten Klärungsversuch der HSV-Defensive flipperte der Ball direkt vor die Füße von Wanitzek, der aus kurzer Distanz nur noch einzuschieben brauchte (45.+4). Auch hier änderte der VAR-Blick nichts mehr an der Entscheidung.

... Anrennen und Aluminium in der zweiten Hälfte
Mit großer Wut im Bauch kam der HSV im Anschluss aus der Kabine und versuchte, gleich auf den Ausgleich zu spielen. Daraus resultierten aber zunächst große Möglichkeiten für die Gäste, die die Unsicherheiten im Aufbauspiel gnadenlos ausnutzten. So tauchte Conte fast von der Mittellinie frei vor Heuer Fernandes auf (50.), der nur mit einem Fußreflex das 1:3 verhinderte. Nur eine Zeigerumdrehung später traf Ben Farhat nur den Innenpfosten (51.). Auf der anderen Seite verzeichneten Karabec (52.) und Dompe (57.) mit ihren Schüssen erste Annährungen an das KSC-Tor und beendeten die abwechslungsreiche Anfangsphase der zweiten Hälfte.
In der Folgezeit schaffte es der HSV aber nicht mehr, richtig zwingend vor dem dicht behüteten KSC-Gehäuse aufzutauchen. Es dauerte bis zur 81. Minute, ehe der eingewechselte Glatzel nach Flanke von Dompe, der vor dem Anpfiff noch seine Vertragsverlängerung bekanntgab, das Aluminium in Form des rechten Außenpfosten testete. Es war die dickste Chance auf den Ausgleich, der trotz der Einwechslung aller auf der Bank zur Verfügung stehenden Offensivkräfte nicht mehr zustande kam. Der KSC gewann somit nicht unverdient im Volksparkstadion.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Hefti, Hadzikadunic, Elfadli, Mikelbrencis (81.Stange) - Meffert (71.Königsdörffer)- Reis, Karabec (59.Pherai) - Sahiti (82.Balde), Selke (71.Glatzel), Dompe
Karlsruher SC: Weiß - Jung (89.Pinto Pedrosa), Kobald, Beifus, Herold - Rapp, Jensen (89.Bormuth), Burnic (64.Heußer), Wanitzek - Ben Farhat (64.Schleusener), Conté (85.Hunziker)
Tore: 0:1 Ben Farhat (30.), 1:1 Selke (FE, 42.), 1:2 Wanitzek (45.+4)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Florian Lechner (Hornstorf)
Gelbe Karten: Elfadli (27.) / Beifuß (4.), Burnic (50.) Jensen (67.), Heußer (90.)
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - /