Spielbericht
20.04.24
0:1 - HSV unterliegt Tabellenführer Kiel
Die Rothosen haben ihr Heimspiel gegen Holstein Kiel durch Rothes Tor des Tages verloren. Trotz guter Chancen und einer 20-minütigen Überzahl stand am Ende die bittere 0:1-Niederlage.
Der Hamburger SV hat am Sonnabend (20. April) im Topspiel des 30. Spieltags ebenso bitter wie unglücklich mit 0:1 (0:0) gegen Holstein Kiel verloren. Gegen den Tabellenführer zeigten die Rothosen eine engagierte Leistung, hatten gerade unmittelbar nach dem Seitenwechsel gute Möglichkeiten, kassierten aber nach rund einer Stunde Spielzeit ein umstrittendes Gegentor, das schlussendlich diese Partie entschied (59.). Kiels Rothe hatte in Folge eines Eckballs getroffen, HSV-Torhüter Raab monierte jedoch lautstark, gehalten worden zu sein. Schiedsrichter Stegemann checkte die Situation am Bildschirm, entschied jedoch auf Tor. Die folgende Schlussoffensive, die der HSV nach der Gelb-Roten Karte gegen Holtby in Überzahl bestritt, brachte zwar viele Offensivaktionen, jedoch nicht mehr den Ausgleich, da gegen die zum sechsten Mal in Folge ohne Gegentor gebliebenen Kieler zu wenige klare Chancen herausgespielt werden konnten.
Ausgeglichenes Topspiel...
HSV-Coach Baumgart musste kurzfristig seinen angeschlagenen Topscorer Benes ersetzen, dafür kehrten der letzte Woche gesperrte Hadzikadunic sowie die zuletzt angeschlagenen Van der Brempt und Glatzel in die Startelf zurück, in die auch Öztunali rückte. Und der besaß nach einer knappen Viertelstunde die erste Chance des HSV, nachdem zuvor die Kieler bereits den Torschrei auf den Lippen gehabt hatten. Porath hatte sich in der zweiten Minute ein Herz gefasst, und sein von Königsdörffer noch abgefälschter Schuss landete am Außenpfosten von HSV-Keeper Raab.
Der sah in der ersten Halbzeit einige Bälle durch seinen Strafraum fliegen, war gegen Skrzybski, Holtby und Machino allerdings nicht ernsthaft zum Eingreifen gezwungen. Doch auch die Rothosen, die ebenso wie die Gäste früh und hoch anliefen und es offensiv auch immer mal wieder mit einem langen Ball hinter die Abwehrkette probierten, kamen zu einigen Abschlüssen. Glatzel per Kopf und Fuß, Königsdörffer aus spitzem Winkel und der bei einer Ecke aufgerückte Hadzikadunic, der gerade noch von Erras abgegrätscht wurde, näherten sich dem Tor der Störche an, doch so richtig zwingend wurde es auch beim HSV nicht. Und so sorgte die Nachspielzeit für den größten Aufreger der ersten Hälfte, als Becker den Ball aus ganz kurzer Distanz an den Arm des im Strafraum stehenden Reis spitzelte und sich Schiedsrichter Stegemann die Szene lange auf dem Bildschirm anschaute - und sich schlussendlich gegen einen Elfmeter für Holstein Kiel entschied. So ging es trotz eines Torschussverhältnisses von 8:8 torlos und mit einem ausgeglichenen und entsprechend leistungsgerechten Remis in die Pause.
... mit bitterem Ausgang
Die Hamburger kamen nach der Halbzeit mit ganz viel Schwung zurück auf den Platz, erhöhten den Druck, drängten die KSV in die eigene Hälfte und kamen dem Führungstreffer ganz nah. Gleich zweimal retteten die Kieler durch Rothe und Weiner gegen Pherai und Glatzel auf der Linie und verhinderten so das erste Tor des Spiels, das dann im Gegenzug fast auf der anderen Seite gefallen wäre. Nach einem schnellen Gegenstoß kam Holtby in der 55. Minute frei zum Schuss, doch Reis grätschte den Ball noch aus dem Eck.
Damit verhinderte Reis den möglichen Rückstand - der dann aber vier Minuten später doch fiel. Nach einer eigentlich aus der Gefahrenzone geköpften Ecke war erneut Holtby zum Abschluss gekommen, und am langen Pfosten lauerte Rothe, der den Fuß in den Schuss hielt und ihn aus kurzer Distanz unter die Latte lenkte. Somit musste der HSV nach einer Stunde nicht nur gegen den Tabellenführer, der zuletzt fünf Spiele in Folge ohne Gegentor geblieben war, sondern auch gegen einen 0:1-Rückstand ankämpfen. Doch das tat das Baumgart-Team und erzwang in der Folge neben einigen Abschlüssen auch eine Ampelkarte für Holtby, so dass die Rothosen mit einem Mann mehr in die Schlussphase gingen. In der wechselte Baumgart zudem sehr offensiv, brachte unter anderem Jatta, Dompe und Nemeth und setzte alles auf eine Karte. Und seine Spieler versuchten wirklich alles, doch bis in die sechsminütige Nachspielzeit hinein warfen sich die Kieler in jede Flanke, in jeden Schuss, und wenn doch mal ein Abschluss durchkam, so wie kurz vor dem Ende vom eingewechselten Suhonen, dann strich er knapp am Tor vorbei. So stand gegen nun sechsmal in Folge siegreiche Kieler am Ende die knappe und bittere Niederlage im wieder einmal ausverkauften Volksparkstadion.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Raab - van der Brempt (76. Jatta), Hadzikadunic, Schonlau, Muheim - Meffert (82. Suhonen), Reis, Pherai (76. Nemeth) - Königsdörffer (69. Dompe), Glatzel, Öztunali (69. Okugawa)
Holstein Kiel: Weiner - Johansson, Erras, Ivezic - Becker, Sander, Holtby, Porath (24. Rothe), Skrzybski (72. Remberg) - Bernhardsson (80. Komenda), Machino (80. Pichler)
Tore: 0:1 Rothe (59.)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Gelbe Karten: Meffert / -
Gelb-Rote Karten: - / Holtby (73.)
Rote Karten: - / -
Hamburger SV | Statistik zum Spiel | Holstein Kiel |
21 | Torschüsse | 12 |
58% | Ballaktionen | 42% |
43% | Zweikampfquote | 57% |
85% | Passquote | 70% |
13 | Ecken | 4 |
26 | Flanken | 1 |
2 | Abseits | 3 |
12 | Fouls | 8 |
Glatzel 4 | Torschüsse | 4 Holtby |
Glatzel 5 | Torschussvorlagen | 4 Machino |
Muheim 96 | Ballaktionen | 49 Becker |
Schonlau 64% | Zweikampfquote | 83% Ivezic |
Dompe 7 | Flanken | 1 Skrzybski |