
eSports
29.03.20
Sonny Kittel bringt Sieg an der Konsole nach Hause
HSV gewinnt Auftaktpartie bei der "Bundesliga Home Challenge" gegen RB Leipzig mit 2:1.
Dass in einem Team, bestehend aus dem aktuell besten FIFA-Spieler Deutschlands und einem Fußballprofi des HSV, ausgerechnet der eSports-Laie für den Auftaktsieg beim virtuellen Kräftemessen in der "Bundesliga Home Challenge" verantwortlich ist, damit war vor dem heutigen Tage wirklich nicht zu rechnen.
Bei der Premiere des von der Deutschen Fußball Liga organisierten FIFA 20-Turniers, an dem insgesamt 26 Mannschaften der 1. und 2. Bundesliga teilnehmen, konnte sich das Team des Hamburger SV mit 2:1 gegen RB Leipzig durchsetzen und sorgte in Zeiten des grassierenden Corona-Virus‘ immerhin virtuell für beste Fußball-Unterhaltung. Maßgeblichen Anteil daran hatte Sonny Kittel, der sich im Rahmen des Events an die Konsole setzte und Leipzig-Profi Nordi Mukiele hochverdient mit 1:0 (1:0) besiegte. Zuvor trennte sich Umut "HSV_Umut" Gültekin, derzeitiger Vierter der FIFA 20-Weltrangliste auf der Playstation 4, mit einem 1:1-Unentschieden (1:0) von RB-eSportler Cihan Yasarlar.
Dabei tasteten sich Umut und sein Kontrahent in der Anfangsphase zunächst lange Zeit ab und waren darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Erst in der 31. Minute startete Yasarlar einen ersten Offensivversuch, zielte mit Yussuf Poulsen allerdings zu ungenau (31.). Doch die Aktion ließ auch "HSV_Umut" mutiger werden. Nur eine virtuelle Minute später zeigte auch er sich das erste Mal vor dem gegnerischen Tor, schoss aber über das Gehäuse. So schien es mit dem 0:0 in die Pause zu gehen. Doch jeder FIFA-Experte weiß, dass die Phasen unmittelbar vor dem Pausen- und Abpfiff die gefährlichsten sind. Umut nutzte dieses Wissen und schickte Kittel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit einem Steilpass auf Reisen. Frei vor Peter Gulacsi scheiterte er zunächst am RB-Keeper, doch der mitgelaufene Martin Harnik nutzte den Abpraller zur 1:0-Pausenführung. Ein Ergebnis, das Umut normalerweise in die Karten spielt. Als Defensivspezialist weiß der 17-Jährige wie kein Anderer was es heißt, den Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten. Bis zur 78. Minute bewies die eRothose dies einmal mehr eindrucksvoll, ehe Yasarlar das Bollwerk dann doch zu knacken wusste. Poulsen kam aus knapp 16 Metern frei zum Schuss und versenkte die Kugel im langen Eck zum 1:1-Endstand.
Somit lag es im zweiten Aufeinandertreffen des Tages an Sonny Kittel, den Sieg für den HSV nach Hause zu bringen. Und der Topscorer der Rothosen, der normalerweise auf dem echten Rasen für die Tore seiner Mannschaft zuständig ist, wusste auch auf der Konsole zu überzeugen. Sonny bestimmte über weite Strecken des Spiels das Geschehen und belohnte sich bereits in der 19. Minute für seine Überlegenheit. Mit einem sensationellen Chipball, der viele eSports-Herzen vor dem Bildschirm höherschlagen ließ, spielte er Joel Pohjanpalo vor dem Tor frei, welcher im Anschluss keine Mühe hatte, zum 1:0 für den HSV einzuschieben. Im weiteren Verlauf blieb Kittel vor allem mit Schüssen aus der Distanz brandgefährlich. Auf Chancen seines Gegenübers Nordi Mukiele warteten die Zuschauer indes vergebens. Erst in der 66. Minute kam der Leipziger zum ersten Mal gefährlich vor das Hamburger Tor, scheiterte aber am stark parierenden Heuer Fernandes. Jede weitere Offensivbemühung des RB-Rechtsverteidigers verpuffte, so dass für Sonny am Ende ein verdienter 1:0-Erfolg und insgesamt ein übergreifendes 2:1 gegen RB Leipzig zu Buche stand.
Dementsprechend zufrieden äußerten sich die zwei Konsolen-Kicker im Anschluss an die Partie:
Umut „HSV_Umut“ Gültekin: "Cihan und ich waren beide um einen langsamen Spielaufbau bemüht, so dass es in der Anfangsphase keine hochkarätigen Chancen gab. Das Gegentor fällt leider nach einem Ballverlust im Mittelfeld. Da das Spiel aber generell relativ ausgeglichen war, geht das Unentschieden in Ordnung. Zum Glück hat Sonny den Sieg nach Hause gebracht. Er war klar überlegen und hat richtig gut abgeliefert. Seinen Pass zum Tor hätte ich vermutlich selbst nicht gespielt. Krass, dass der angekommen ist."
Sonny Kittel: "Das hat echt viel Spaß gemacht. Ich bin mit einem guten Gefühl in die Partie gegangen. Das Tor war schön herausgespielt und es tut natürlich immer gut, wenn du in Führung gehst und der Gegner kommen muss. Das ist sowohl im Bundesligaalltag als auch auf der Konsole wichtig. Insgesamt habe ich wenige Chancen zugelassen und gut nach vorne gespielt. Natürlich hätte ich gerne noch ein paar Tore mehr geschossen, aber es hat ja auch so für den Sieg gereicht. Wenn ich spiele, dann möchte ich immer gewinnen. Egal, ob auf der Konsole, bei Mensch ärgere dich nicht, oder auf dem echten Rasen."