Integration
14.02.23
HSV nutzt Sport zur Integration von Geflüchteten in Hamburg
Das Sportprogramm der Schnackenburgallee hilft Geflüchteten wie Karina Tulenina, sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden und Kontakte zu knüpfen.
Auf Parkplatz Braun befindet sich seit Mitte 2022 eine Unterkunft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die von Fördern & Wohnen und dem Deutschen Roten Kreuz betrieben wird. Der HSV engagiert sich finanziell sowie mit Freizeit- und Bildungsangeboten. Die Angebote umfassen Sportkurse sowie spezielle Beratungsangebote für Frauen und Traumabewältigungskonzepte im Rahmen des Geflüchtetensports des HSV. Die Sportangebote werden von der HSV-Stiftung finanziert.
Karina Tulenina ist eine der Geflüchteten. Der Krieg in ihrer Heimat hatte bei der jungen Frau Depressionen ausgelöst und ihre Pläne für die Zukunft zerstört. Nachdem sie in Kiew vergeblich versucht hatte, als Journalistin tätig zu werden, hat sie schließlich die Hoffnung aufgegeben, in ihrer Heimat ein normales Leben zu führen. Sie fasste den Entschluss, die Ukraine zu verlassen und nach Hamburg zu fliehen. Ihre Freunde und Familie musste sie dabei zurücklassen.
In Hamburg angekommen, fühlt sie sich sicher, aber sehr einsam. Während sie in der Ukraine täglich die Schule besuchte oder mit Freunden ausging, blieben ihr hier viele Möglichkeiten verwehrt. Das Sportprogramm der Schnackenburgallee brachte jedoch eine unerwartete Abwechslung in ihren Alltag: Karina hatte als Kind viel Tischtennis mit ihrem Vater gespielt und wurde nun vom Leiter des Programms, Stephan Heinemann, auf ihr Talent aufmerksam gemacht.
Seit einem halben Jahr spielt Karina nun beim HSV-Tischtennis. Die anderen Spielerinnen und Spieler haben sie mit offenen Armen empfangen und sie sofort ins Team integriert. Sie bestreitet ihre ersten Wettkämpfe und hat bereits an den Hamburger Meisterschaften teilgenommen, wo sie den 3. Platz ihrer Altersklasse belegte. Obwohl sie noch immer von ihrer Familie getrennt ist und sich oft einsam fühlt, gibt ihr der Sport eine Möglichkeit, sich mit ihrer Heimat und ihren Erinnerungen an ihren Vater zu verbinden. Jedes Mal, wenn sie an einem Wettbewerb teilnimmt, ruft sie ihren Vater an, um ihm davon zu berichten.
Das Sportprogramm der Schnackenburgallee hat auch anderen Geflüchteten geholfen, sich besser zu integrieren und Kontakte zu knüpfen. Die Initiative zeigt damit, wie Sport und Gemeinschaftserlebnisse dazu beitragen können, Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und Menschen zu bauen.