Saison
18.09.24
Yin & Yang: Harmonie-Gipfel von Offensive & Defensive
Hadzikadunic räumt hinten ab, vorn zaubert Dompe - und am Ende geht alles Hand in Hand bzw. Arm in Arm und der Erfolg des gesamten Teams ist da. So in der Art lässt sich das aktuell gut funktionierende Zusammenspiel zwischen Offensive und Defensive zusammenfassen.
Unmittelbar nach dem dritten und mit 5:0 am höchsten ausgefallenen Saisonsieg am vergangenen Sonntag gegen den SSV Jahn Regensburg wurde HSV-Coach Steffen Baumgart in der Pressekonferenz auf die verbesserte Leistung seiner Offensivabteilung angesprochen. "Neun Tore in den letzten zwei Spielen - das ist nicht so schlecht", antwortete Baumgart mit einem Lächeln im Gesicht und verdeutlichte damit die zuletzt herausragende Offensiv-Ausbeute seiner Mannschaft, die nach dem fünften Spieltag der neuen Saison mit einem Dutzend geschossener Tore den erfolgreichsten Angriff der Liga stellt. Gleichwohl wissen die Protagonisten um Coach Baumgart ganz genau um die defensive Basis dieses Offensiven Erfolgs.
Denn ohne eine stabile Abwehrarbeit und einen Deckungsverbund im Rücken, auf den sich die mit geöffnetem Visier agierende Abteilung Attacke verlassen kann, würde auch der enorme Angriffsschwung deutlich weniger schwungvoll daherkommen und hätten die Top-Törjäger Robert Glatzel und Ransford Königsdörffer sowie Top-Vorbereiter Fabio Balde (Foto) weit weniger zu Lachen. Yin und Yang, sozusagen. Das Bildnis aus der chinesischen Philosophie steht für zwei eigentlich einander entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene Prinzipien, die sich nicht bekämpfen, sondern ergänzen. Dieses Wechselspiel zweier Kräfte und die Abhängigkeit vom anderen, um selbst zu funktionieren, lässt sich in diesem Fall auch wunderbar auf den Fußball übertragen.
Ähnlich sieht es Mannschaftskapitän Sebastian Schonlau, der nach dem ersten Zu-null-Sieg der Saison betonte: "Es freut mich und uns alle total, dass die Jungs da vorne gerade so viel kreieren und sich - und damit dann ja uns alle - auch noch belohnen. Das ist absolut top! Gleichzeitig wird aktuell aber auch deutlich, dass wir in der Vorbereitung einen großen Fokus auf unsere Defensive gelegt haben, denn bislang haben wir erst vier Gegentore zugelassen, und nur zwei davon aus dem Spiel heraus. Das ist gut. Daran haben wir hart gearbeitet, weil das Trainerteam in diesem Bereich viele Dinge gesehen hat, die wir verbessern können, und das funktioniert gerade sehr gut." So stellen die Rothosen aktuell nicht nur die gefährlichste Offensive, was nach den beiden jüngsten 4:1- und 5:0-Kantersiegen gegen Münster und Regensburg kein Wunder ist, sondern vor allem auch die drittbeste Defensive der Liga.
"Wie wichtig eine starke Defensive ist, haben wir ja in der Vergangenheit gesehen und selbst miterlebt", sagt Schonlau, der damit auf die Aufsteiger der vergangenen Jahre anspielt. Denn in vier der letzten fünf Spielzeiten belegten am Ende diejenigen drei Mannschaften die ersten drei Tabellenplätze, die in den 34 Saisonspielen die wenigsten Gegentore zugelassen hatten. Und so wird es für den Käpt'n & Co. auch in den weiteren Spielen und speziell am kommenden Sonnabend auf dem hitzigen Betzenberg darauf ankommen, auch unter Flutlicht und gegen 45.000 Rote Teufel die Balance im Spiel zu finden, um am Ende erneut nicht nur Treffer in des Gegners Tor, sondern auch gewonnene Kopfballduelle und Grätschen im eigenen Strafraum - wie die Schonlaus am vergangenen Sonntag gegen Jahn-Angreifer Vieth, mit der er den 1:1-Ausgleich verhinderte - als Team abfeiern zu können. Und so als Symbiose aus Defensive und Offensive weiter so erfolgreich zu sein wie zuletzt. Vielleicht ja sogar auf dem Betzenberg mit dem dritten Dreier in Folge. Schonlau: "Uns ist klar, dass es gegen den FCK auswärts auf dem Betze eine andere Nummer wird, aber wir haben jetzt zwei Siege in Folge, wollen weiter durchziehen und auch den dritten Dreier holen."