
DFB-Pokal
21.08.16
Mit 81.210 Minuten Anlauf nach Zwickau
Nach über acht Wochen Vorbereitungszeit beginnt für den HSV am Montagabend (22. August) die Saison mit dem Pokalspiel beim FSV Zwickau. Dabei kann Bruno Labbadia wieder auf Emir Spahic bauen.
Wenn morgen um 18:30 Uhr die DFB-Pokalpartie beim FSV Zwickau angepfiffen wird, beginnt für den HSV nicht nur die neue Spielzeit 2016/17, sondern endet gefühlt auch eine der längsten Vorbereitungszeiten überhaupt. Genau acht Wochen, neun Stunden und 30 Minuten werden vergangen sein, seit Bruno Labbadia seine Schützlinge am Morgen des 26. Junis zum ersten Laktattest am Volksparkstadion begrüßte. Genau 81.210 Minuten zwischen Schweiß und Erholung, Anstrengung und Regeneration haben die Profis dann in den Knochen. Nun werden sie endlich losgelassen. „Wir freuen uns alle sehr, dass es jetzt endlich losgeht. Darauf haben wir uns die ganze Zeit vorbereitet“, bestätigt der Trainer die sich breitmachende Ungeduld.
"Das absolute Highlight der Nachwendezeit"
Traditionell geht’s zum Pflichtspielstart im DFB-Pokal zur Sache, wo die Rollen klar verteilt sind. „Wir müssen jetzt Ergebnisse liefern“, weiß Labbadia um die einzig wichtige Aufgabe in der ersten Runde. Mit dem FSV Zwickau wartet zum neunten Mal ein Klub aus den neuen Bundesländern zum Start in die Saison. Allein fünf Mal in den letzten sieben Jahren geht es für die Rothosen zu Beginn in Richtung Osten der Republik (siehe Aufstellung unten). Nicht immer mit einem guten Ausgang: Im letzten Jahr war beim FC Carl Zeiss Jena die Pokalsaison durch das 2:3 nach Verlängerung schon nach nur 120 Minuten wieder beendet. Dementsprechend warnt Bruno Labbadia auch diesmal vor dem schweren Spiel, das die Mannschaft beim Drittligaaufsteiger erwartet. „Es wird eine heiße Partie werden. Sie sind gut in die Saison gestartet, haben eine klare Struktur innerhalb der Mannschaft und sind sehr kampfstark“.
Dazu kommt, dass Zwickau gegen den HSV auch sein neues Stadion einweiht. Nach fünf Spielzeiten im Stadion „Sojus 31“ in Zwickau-Eckersbach und mehr als einem Jahr Bauzeit ist die Begegnung gegen die Hanseaten gleichzeitig die Eröffnung der neuen Heimspielstätte, in der 10.183 Zuschauer Platz finden. „Es ist das absolute Highlight der Nachwendezeit“, stellt Jörg Schade, Bereichsleiter Sport und Spielbetrieb des FSV, die Bedeutung heraus. Und auch wenn Trainer Torsten Ziegner betont, dass seine Mannschaft natürlich der „große Außenseiter“ sei, werden sich seine Spieler für die Mini-Chance zerreißen. Damit diese nicht genutzt wird, hat Labbadia den Drittligisten natürlich auch beobachten lassen und damit nichts dem Zufall überlassen.
Spahic im Kader
Zudem kann der Übungsleiter wieder auf Emir Spahic bauen. Der Bosnier kehrte nur rund drei Wochen nach seinem Augenhöhlenbruch aus dem Testspiel gegen Bochum zurück und feierte unter der Woche gegen Altona 93 mit Schutz-Maske sein Comeback auf dem Platz. Ob der beinharte Verteidiger schon in der Startelf stehen wird, ließ der Trainer wie immer offen, allein seine Anwesenheit sollte zusätzliche Sicherheit verleihen. Lewis Holtby, der ebenfalls früher als erwartet mit Spezial-Panzer für die Schulter ins Teamtraining zurückgekehrt ist, wird hingegen noch nicht mit von der Partie sein. Der Mittelfeldspieler blieb genau wie der noch verletzte Albin Ekdal (Sprunggelenk) in Hamburg. Alle anderen Akteure stehen zur Verfügung. Gerade in der Offensive stehen Labbadia zahlreiche Alternativen zur Verfügung. Wer sich nach der Vorbereitungszeit für die Startelf empfehlen konnte, wird sich morgen kurz vor Anpfiff endgültig zeigen. Die Mannschaft machte sich derweil schon am frühen Sonntagnachmittag auf den Weg nach Zwickau, um die letzten Stunden noch einmal optimal zu nutzen.
Der HSV-Kader für das Pokalspiel: Tor: Adler, Mathenia; Feld: Bahoui, Cleber, Diekmeier, Djourou, Gregoritsch, Halilovic, Hunt, Jung, Kostic, Lasogga, Müller, Ostrzolek, Sakai, Spahic, Waldschmidt, Wood
Es fehlen: Ekdal (Aufbautraining nach Sprunggelenkszerrung), Holtby (Aufbautraining nach Schulter-Op), Jatta (nicht berücksichtigt), Porath (HSV II)
Schiedsrichter: Robert Kempter
Datum | Gegner (Spielklasse) | Ergebnis |
---|---|---|
16.08.1997 | FSV Wacker 90 Nordhausen (RL- 3.) | 3:1 (1:0) |
27.08.2000 | FC Erzgebirge Aue (RL- 3.) | 3:0 (1:0) |
31.08.2002 | FC Schönberg 95 (OL - 4.) | 6:0 (1:0) |
01.09.2003 | Dynamo Dresden (RL- 3.) | 1:0 (0:0) |
15.08.2010 | Torgelower SV Greif (OL -5.) | 5:1 (1:1) |
04.08.2013 | SV Schott Jena (OL - 5.) | 4:0 (0:0) |
18.08.2014 | FC Energie Cottbus (3L) | 2:2 n.V. (0:1, 1:1), 4:1 i.E. |
09.08.2015 | FC Carl Zeiss Jena (RL - 4.) | 2:3 n.V. (0:1, 2:2) |
22.08.2016 | FSV Zwickau (3L) | -:- |