Saison

"Verbessern & intensivieren": Kernthemen der Trainingsarbeit

Am heutigen Mittwoch starten die Rothosen in die Trainingswoche vor dem zweiten Heimspiel in Folge. Trainer Steffen Baumgart stehen hierfür viele Erkenntnisse aus seiner Premieren-Partie als Arbeitsgrundlage zur Verfügung.

Als Steffen Baumgart am Sonntag nach dem 1:0-Heimsieg gegen die SV Elversberg in der Pressekonferenz von einem Journalisten gefragt wurde, wie er denn die Situation nach seinem ersten Spiel als HSV-Trainer einschätzen würde und ob er denn nun für die kommende Woche mehr oder weniger Arbeit vor sich sehe, musste der Coach schmunzeln. Natürlich hatte Baumgart den Hintergrund der Frage verstanden, nutzte die Antwort jedoch darüber hinaus für eine Erläuterung seiner allgemeinen Sicht auf die Arbeit einer Mannschaft und auf den Fußball ganz allgemein. Fußball sei "ein Fehlersport", führte Baumgart aus, "und das gilt für jedes Spiel. Wir werden immer Dinge sehen, die wir gut gemacht haben, aber eben auch Dinge, die wir falsch gemacht oder zumindest noch nicht optimal umgesetzt haben. Insofern werden wir in jeder Woche etwas haben, woran wir arbeiten wollen und müssen, und zwar ganz unabhängig vom vorangegangenen Ergebnis."

Mit genau dieser Herangehensweise startet der 52-Jährige am Mittwoch in seine zweite Woche als HSV-Coach. In der ersten ging es um das gegenseitige Kennenlernen - der Personen, aber auch der Spielidee. Gemessen daran, sind fünf Tage Vorbereitung auf das erste gemeinsame Spiel nicht viel, und dennoch ließen sich erste Ansätze erkennen. "Ich finde, man hat schon gesehen, was wir vorhaben", resümierte auch Torjäger Robert Glatzel.

Der hatte gegen die SVE insbesondere als Vorlagengeber geglänzt - und als fleißiger Arbeiter und Anläufer. Denn dieses Anlaufen, das schnelle und frühe und vor allem hochintensive Attackieren des Gegners, um dessen Spielaufbau zu stören und ihm idealerweise möglichst nah vor dessen Tor den Ball abzunehmen und entsprechend kurze Wege zum gegnerischen Kasten zu haben, war bereits absolut zu erkennen. So entstanden auch einige der Hamburger Chancen. Und auch das Tor des Tages durch Ransford Königsdörffer.

An diesem Thema wird Baumgart selbstverständlich auch in seiner zweiten Woche intensiv arbeiten. Nicht nur, um auch im zweiten Spiel offensiv erfolgreich zu sein, sondern auch, um idealerweise direkt zum zweiten Mal in Folge ohne Gegentor zu bleiben. Denn die defensive Stabilität gegen die SVE darf ebenfalls als ein Resultat der baumgartschen Spielweise bewertet werden, wie auch der Mann betonte, der darauf die beste Sicht hatte: Matheo Raab (Foto).

Der Keeper, der qua Position das gesamte Spielfeld vor sich hat, lobte nach dem Schlusspfiff die Defensive - und bezog in diese bewusst alle Mann mit ein: "Wir haben es defensiv enorm gut gemacht, und damit meine ich gar nicht mich und auch nicht nur unsere Viererkette. Denn das Verteidigen geht ganz vorn los, und im Spiel gegen den Ball haben wir als Mannschaft sehr gut zusammengearbeitet." Diese Abläufe gelte es nun, "weiter zu verbessern und zu intensivieren". Das Kernthema der täglichen Trainingsarbeit sein.

Das gilt nach dem freien Dienstag, den Mannschaft und Staff nach einer aufreibenden Woche zum Durchpusten nutzten, direkt wieder ab Mittwoch, wenn die Mannschaft die Trainingsarbeit und damit auch die Vorbereitung auf das nächste Spiel aufnimmt. Erneut ein Heimspiel, und erneut ein volles Haus, denn aktuell sind bereits knapp 55.000 Tickets für den Sonntag und die Heimpartie gegen den VfL Osnabrück verkauft. Hamburg ist heiß auf den Volkspark - in dem bis Sonntag aber erst einmal harte Arbeit auf dem Programm steht. Etwas kürzertreten müssen hierbei vorerst Stephan Ambrosius, der aufgrund seiner Schambeinprobleme individuell arbeitet, sowie Jean-Luc Dompe, der sich nach seiner Erkältung und der damit einhergehenden Pause nun Stück für Stück heranarbeitet. Ansonsten hat Baumgart alle Mann an Bord und kann entsprechend intensiv arbeiten lassen, um den gelegten Grundstein in den kommenden Tagen weiter zu verbessern.