Pressekonferenz
23.01.25
"Uns erwartet eine besondere Atmosphäre"
Am Wochenende steht für den HSV das nächste Topspiel auf dem Programm. Über die Partie bei Hertha BSC, das Erlebnis Olympiastadion, sein Team sowie Stärken und Schwächen des Gegners sprach Merlin Polzin in der Pressekonferenz.
Am Donnerstag (23. Januar) fand vormittags das Mannschaftstraining des HSV statt, bei dem Merlin Polzin lautstark coachte und sein Team auf das Wochenende vorbereitete. Im Anschluss daran ging es für den Trainer in die Verlängerung, denn ab 14 Uhr stand er den Journalisten in der Pressekonferenz für Fragen zur Verfügung. Hierbei versprühte der Coach viel Vorfreude und Optimismus in Richtung des nächsten Topspiels bei Hertha BSC, wirkte aber auch nachdenklich, als die Sprache auf die Vorfälle im Vorwege des Köln-Heimspiels sowie die langfristigen Verletzungsausfälle von Noah Katterbach und Bakery Jatta kam. Eine spannende Gesprächsrunde über vielschichtige Themen rund um "die spannende und anspruchsvolle Aufgabe in Berlin", wie Polzin die nächste Aufgabe bei Hertha BSC beschreibt. Im Detail sprach Merlin Polzin über …
... die Vorfälle im Vorwege des Köln-Spiels: Die Mannschaft und wir als Trainerteam und Staff sind an allen Dingen, die den HSV betreffen, sehr interessiert und lassen sie in unsere Arbeit einfließen. Am Samstag lag der Fokus vermehrt auf dem Spiel. Wir haben im Anschluss aber nach und nach mitbekommen, was passiert ist. Der HSV hat sich schon mehrfach dazu geäußert. Gewalt ist niemals eine Lösung und wir distanzieren uns davon. Es geht nicht einher mit den Werten, die wir als HSV und auch ganz generell haben. Das sind keine schönen Bilder. Gleichzeitig müssen wir aber darauf achten, nicht alle Fußballfans zu pauschalisieren.
... die Personalsituation: Wir haben mit Noah Katterbach und Bakery Jatta nun zwei Langzeitverletzte, die uns in den nächsten Monaten leider fehlen werden. Zugleich sind die Jungs aber natürlich weiter ein Teil unseres Weges. Sie sollen sich maximal einbringen und wir wollen sie um uns haben. „Baka“ war beispielsweise heute sofort wieder hier und hat viel Aufmunterung bekommen. Ansonsten hat Immanuel Pherai bereits in der vergangenen Woche einen Schlag auf den Unterschenkel bekommen. Wir waren zu Beginn der Woche zunächst optimistisch, aber die Tendenz ist jetzt eher so, dass er am Wochenende nicht im Kader stehen wird. Gleiches gilt für Fabio Balde, der sich noch im Aufbautraining befindet. Ludovit Reis ist wiederum ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und macht einen frischen und dynamischen Eindruck.
"Wir brauchen unsere bestmögliche Leistung, um in Berlin bestehen zu können"
… den Gegner aus Berlin: Es wird eine anspruchsvolle Aufgabe. Wir brauchen unsere bestmögliche Leistung, um in Berlin bestehen zu können. Hertha hat eine sehr talentierte Mannschaft, die über verdammt viele gute Einzelspieler verfügt, aber auch als Kollektiv funktionieren kann. „Fielo“ (Cheftrainer Cristian Fiel, Anm. d. Red.) ist ein Trainer, der aus meiner Sicht einen sehr interessanten Fußball spielen lässt. Uns erwartet zudem eine besondere Atmosphäre im Olympiastadion. Die Reise nach Berlin ist für mich als Fußballliebhaber immer etwas Besonderes.
… die Situation als Tabellenführer: Das ist ein Thema von außen, das uns intern nicht beschäftigt. Wir wollen einfach jedes Spiel gewinnen. Und zwar auf unsere Art und Weise. Deshalb liegt der Fokus immer auf dem nächsten Spiel. Wir verschwenden wenig Gedanken an die Tabellensituation, sondern wir fragen uns, was wir in Berlin benötigen, um bestehen zu können. Für uns geht es darum, jede Woche aufs Neue zu performen. Dabei ist es nicht wichtig, ob wir gegen den Tabellenersten oder -zwölften spielen.
… mögliche Verstärkungen des Kaders: Wir haben definitiv Optionen, die Verletzungen innerhalb des Kaders aufzufangen. Gleichzeitig ist es unsere Verpflichtung, permanent mit der Scouting-Abteilung im Austausch zu stehen. Wir haben einen engen Draht und eine hohe Meinung von den Jungs, die wirklich alles investieren, um unseren Kader bestmöglich aufzustellen. Das hat man in der Vergangenheit gesehen. Wir sind alle in der Pflicht zu gucken, was für den HSV das Beste ist. Unser Fokus liegt auf dem Hertha-Spiel, aber im Hintergrund laufen die Dinge ab, um unser Ziel erreichen zu können.
"Wir können die Ziele nur erreichen, wenn alle an einem Strang ziehen"
… die Rolle von Kapitän Sebastian Schonlau: Ich sehe es extrem positiv, dass wir mit der Rückkehr von „Bascho“ in der Defensive wieder zur vollen Personalstärke zurückkehren. Er ist ein wichtiger Faktor für uns. Das braucht man gar nicht allein auf das Kapitänsamt herunterzubrechen, sondern ihn zeichnet die Qualität und Ruhe am Ball sowie sein cleveres Zweikampfverhalten aus. Zugleich haben es die anderen Jungs in der Defensive in den Testspielen und gegen Köln richtig gut gemacht. Es ist keine schwierige Entscheidung, wer am Ende spielt, sondern wir können die Ziele nur erreichen, wenn alle an einem Strang ziehen.
Die komplette Pressekonferenz mit Merlin Polzin gibt es hier im Video.