
Saison
11.03.20
Trotz leerer Ränge: „Das Beste daraus machen“
Am Freitagabend wird der HSV im Zweitligaspiel bei der Spielvereinigung Greuther Fürth vor leeren Tribünen spielen. HSV-Mittelfeldspieler Louis Schaub hat so etwas schon einmal erlebt.
Am Freitagabend steht für den HSV ein sehr spezielles Spiel auf dem Plan (ab 18.15 Uhr live im HSVnetradio). Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wird die Partie am Fürther Ronhof stattfinden, so hat es die bayerische Regierung am Dienstag (10. März) entschieden. Zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem HSV wird es also keine Anfeuerungen, keine Unterstützung und keinen zwölften Mann geben. „Es lässt sich ja nicht ändern“, sagt mit Louis Schaub ein HSV-Akteur, der bereits einmal ein solches „Geisterspiel“ vor leeren Rängen erlebt hat.

"Den nächsten Dreier einfahren"
„Ich kann mich ganz dunkel daran erinnern. Ich war 2012 bei Rapid Wien gerade als Nachwuchsspieler zu den Profis gekommen, war aber verletzt, als Rapid in der Europa League gegen Trondheim vor leeren Rängen spielen musste. Das war schon merkwürdig, solch ein Spiel im großen Ernst-Happel-Stadion in Wien zu verfolgen, ohne dass ein Funken normaler Fußballatmosphäre herrscht. Das wünscht sich niemand.“ Doch nun trifft es auf Deutschland, die 2. Liga und den HSV zu. Und ändert am Ende nichts an der Herangehensweise von Schaub & Co.: „Wir müssen das Beste daraus machen und den nächsten Dreier einfahren", sagt Hamburgs Mittelfeldspieler, der sich und sein Team wieder auf dem richtigen Weg sieht: „Wir hatten die Phase mit den zwei Niederlagen nacheinander, haben aber gegen Regensburg den Turnaround geschafft, auch wenn es spielerisch noch nicht unser bestes Level war. Dennoch war es ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und ich bin überzeugt, dass wir aus dieser kurzen negativen Phase am Ende gestärkt hervorgehen und bereit sein werden für die entscheidende Phase der Saison.“
Die hält bis zum Saisonende Mitte Mai noch neun Partien für alle Teams bereit. Und jede Menge Spannung, insbesondere im Kampf um den Aufstieg, in dem auch der HSV mit noch fünf Heim- und vier Auswärtsspielen kräftig mitmischt. „Jetzt kommt die wichtigste Phase der Saison, in der man auf den Punkt da sein muss", sagt Schaub, „noch neun Spiele, in denen alles drin ist, zumal wir selbst noch gegen die direkten Konkurrenten aus Bielefeld, Stuttgart und Heidenheim spielen. Wir haben also ziemlich viel selbst in der Hand." Doch eines, das stellt der 25-Jährige in den Vordergrund, sei bei all dieser Spannung im letzten Saisonviertel von entscheidender Bedeutung: „Es geht immer nur um das nächste Spiel. Für uns geht es jetzt also nur um Fürth, um nichts anderes. Wir müssen jedes Spiel mit dem totalen Fokus angehen. Nur so wird es gehen, nur so können wir in jedem einzelnen Spiel und damit auch auf Strecke erfolgreich sein." Egal ob mit Zuschauern oder ohne.