Stimmen zum Spiel
12.05.19
"Ein Spiegelbild der Rückrunde"
Mit der 1:4-Niederlage in Paderborn hat der HSV auch die letzte Chance auf den Aufstieg verspielt. Die frustrierten Stimmen zum Spiel.
Frust und Enttäuschung standen den Spielern und allen Verantwortlichen des HSV ins Gesicht geschrieben, als der Abpfiff ertönte und klar war, dass der Aufstieg nun endgültig verspielt ist. Das 1:4 (0:1) in Paderborn besiegelte damit eine enttäuschende Rückrunde, in die der HSV als Tabellenführer gegangen war, in dieser aber viel zu selten an die Leistungen der Hinserie anknüpfen konnte. Aufmunternd wirkten die nach Paderborn mitgereisten Fans, die ihr Team nach dem Schlusspfiff mit Sprechchören und Gesängen bedachten, doch den Frust aller Beteiligten konnte auch diese sehr schöne Geste nicht mindern. Die Stimmen zum Spiel.
Ralf Becker: Am Ende war das Ergebnis deutlich. Wenn wir analysieren, dass die letzten zwei Monate eine Katastrophe waren, hat man heute gesehen, dass sich die Mannschaft viel vorgenommen und gerade in der ersten Halbzeit alles versucht hat. Als wir dann aus der Kabine gekommen sind, kriegen wir nach nur 30 Sekunden das Gegentor. Am Ende haben wir den Aufstieg aber nicht heute verspielt, sondern in den letzten zwei Monaten. Jetzt ist definitiv klar, dass wir nächste Saison in der 2. Liga spielen. Das heißt, wir müssen klar analysieren, was uns dieses Jahr gefehlt hat – in der ganzen Saison und vor allem auch am Ende. Diese Dinge müssen wir knallhart angehen, ansprechen und dann auch umsetzen, so dass wir uns über die gesamte Saison anders präsentieren und unsere Ziele erreichen. Zu den Fans: Es tut mir unheimlich leid für alle Anhänger. Die HSV-Fans sind bundesligareif, wir waren es dieses Jahr leider nicht. Wir müssen uns jetzt mit absolutem Anstand verabschieden. Das hat jeder Fan verdient. Da werden wir alles dafür tun, um uns aus der enttäuschenden Saison anständig zu verabschieden.
Rick van Drongelen: Es ist sehr, sehr traurig. Wir haben in den letzten Spielen die Stabilität verloren, die wir in anderen Spielen gezeigt haben und auch unsere Chancen nicht mehr genutzt. Heute hätten wir auch in der ersten Halbzeit mindestens ein Tor schießen können und haben alles versucht. Und nach dem 2:1 hat man auch gesehen, dass wir daran geglaubt haben. Wir haben noch einmal alles versucht, aber dann fällt auf der anderen Seite das Tor. Es tut mir total leid für unsere Fans, wir haben das nicht so gewollt. Viele Jungs bei uns in der Mannschaft sind nicht nur Spieler des HSV, sondern auch Fans. Uns geht es nun genauso wie den Fans auf der Tribüne.
Aaron Hunt: Insgesamt haben wir eine katastrophale Rückrunde gespielt. Wir konnten uns aus dem Abwärtsstrudel einfach nicht befreien, obwohl wir immer wieder die Chance hatten. Auch heute gegen einen direkten Konkurrenten war das viel zu wenig. Dann hat man es einfach nicht verdient. Wir haben versagt und uns nicht richtig gewehrt. Natürlich ist die Mannschaft jung, aber wir sind beim HSV und wollten alle aufsteigen. Wichtig ist, dass man in Drucksituationen standhaft bleibt. Das haben wir alle nicht geschafft.
Tom Mickel: Es fühlt sich einfach leer an, eine große Frustration. Wir haben mental und körperlich eine Menge in dieser Saison investiert. Wir hatten ein klares Ziel. Deshalb ist es extrem bitter, dass wir es verpasst haben. Die Gegentore waren heute extrem bitter. Es waren abgefälschte oder hergeschenkte Bälle. Am Ende haben wir den Aufstieg aber nicht heute verpasst, sondern wir haben die letzten acht Spieltage einfach nicht das Gesicht eines Aufsteigers gezeigt. Jeder Einzelne - da schließe ich mich ein - muss sich nun hinterfragen, ob er für dieses Ziel in der Rückrunde wirklich alles gegeben hat. Wir haben zu oft Mentalität vermissen lassen und das darf man nicht! Wenn man für diesen Club spielt, dann muss man Herz, Leben und Leidenschaft zeigen und das Trikot mit Stolz tragen. Das letzte Spiel wird nun natürlich schwer, aber dennoch muss jeder Mentalität zeigen. Ansonsten ist man nicht Leistungssportler oder Profifußballer.
Hannes Wolf: Glückwunsch an den SC Paderborn zu einem verdienten Sieg. Das heutige Spiel ist ein Spiegelbild der vergangenen Wochen und auch der Rückrunde. Wir haben uns viel vorgenommen und wollten unbedingt gegen die negative Entwicklung ankämpfen. Wir können nach dem 0:1 den Ausgleich machen, aber schenken stattdessen direkt nach dem Anpfiff zur zweiten Hälfte das 0:2 her. Es tut mir leid für die fantastischen Fans und Mitarbeiter des HSV. Am Ende haben wir die defensive Stabilität, die uns lange Zeit ausgzeichnet hat, verloren und unser großes Ziel verpasst. Es werden jetzt bittere Tage und Wochen für uns.
Steffen Baumgart: Nach einem ausgeglichenen Beginn hat uns die Führung natürlich in die Karten gespielt. Ebenso das frühe 2:0 nach Wiederanpfiff. Denn zuvor hatte der HSV gute Chancen auf den Ausgleich. Am Ende geht das Spiel auch vom Ergebnis her in Ordnung, weil wir unsere Konter gezielt ausgespielt haben. Wir sind jetzt schonmal sicher Dritter. Alles andere kommt dann nächste Woche.