
Stimmen zum Spiel
27.01.18
"Das ist ein Lebenszeichen"
Mit viel Kampf und großer Leidenschaft erkämpfte sich der HSV ein 1:1 in Leipzig. Die Profis werteten diesen Punkt als positives Zeichen im Kampf um den Klassenerhalt.
Der Hamburger SV hat am 20. Spieltag der Bundesliga-Saison dank einer kämpferischen Mannschaftsleistung einen Punkt bei Vize-Meister RB Leipzig entführt. Die Elf von Trainer Bernd Hollerbach, der zugleich sein Bundesliga- und HSV-Debüt feierte, konnte dabei zum ersten Mal in dieser Saison nach einem Rückstand noch einen Punktgewinn verbuchen. Filip Kostic (29.) egalisierte den frühen Leipziger Führungstreffer durch Bruma (9.) und weckte damit die zuletzt vermissten Comeback-Qualitäten im Team der Rothosen wieder zum Leben. Dementsprechend positiv äußerten sich die HSV-Profis im Anschluss an das Spiel in der Mixed-Zone der Leipziger Arena. Wohl wissend, dass dieser Schritt lediglich als Lebenszeichen zu werten ist und die nächsten schwierigen Aufgaben vor der Tür stehen. HSV.depräsentiert die Stimmen zum Spiel.

Filip Kostic: Das war ein wichtiger Punkt. Wir haben zu jedem Zeitpunkt zusammengestanden. Das war gut. Wir haben einen starken Kampf gezeigt. Ich bin glücklich, dass ich der Mannschaft mit meinem Tor helfen konnte. Ich wollte zunächst schießen, habe dann aber gesehen, dass der Torhüter mit seinem Knie zuckt und zu Boden geht. Daraufhin habe ich mich entschieden, den Ball an ihm vorbeizulegen und das ist zum Glück gelungen. Jetzt haben wir ein wichtiges Heimspiel vor der Brust und müssen an unsere heutige Leistung anknüpfen.
Gotoku Sakai: Der Trainer hat uns unter der Woche Selbstvertrauen eingeimpft und die Köpfe freibekommen. Das hat man auf dem Platz gesehen. Wir haben mutig nach vorn gespielt und so auch das 1:1 erzielt. Wir müssen aber selbstverständlich auch sehr viele Dinge noch besser machen. Für mich war es eine neue Position in der Innenverteidigung. Doch im Prinzip ist das Spiel sehr ähnlich wie als Außenverteidiger, so dass ich mich schnell eingewöhnen konnte.
Rick van Drongelen: Es ist ein gutes Gefühl, diesen wichtigen Punkt zu holen. Es war heute wichtig, dass wir erfolgreich in die Zweikämpfe kommen. Wir hatten einen klaren Spielplan, wollten organisiert und kompakt stehen und das ist uns über weite Strecken gelungen. Wir waren überall mit zwei oder drei Mann dabei - jeder hat jedem geholfen. Der neue Trainer legt sehr viel Wert auf Disziplin und den Zusammenhalt. Gerade in dieser schweren Situation, gibt uns der Teamspirit ein gutes Gefühl.
Aaron Hunt: Der Punkt ist enorm wichtig für uns – gerade nach dem frühen Rückstand. Das erste Tor geht klar auf meine Kappe, ich hatte einen schlechten ersten Kontakt vor dem Ballverlust. Wichtig ist aber, dass wir danach ins Spiel zurückgefunden haben. Man hat immer zwei Möglichkeiten, entweder den Kopf in den Sand stecken oder dagegen zu halten. Wir haben gekämpft und am Ende verdient einen Punkt mitgenommen.
Dennis Diekmeier: Wir sind in dieser Saison nach einem 0:1 oft eingeknickt. Das ist heute nicht passiert. Wir haben weiter versucht positiv zu bleiben, zu agieren und sind dadurch auch wieder besser ins Spiel gekommen. Es ist positiv zu bewerten, dass wir uns zurückgekämpft haben. Jeder war für jeden da. Egal, ob auf dem Feld oder auf der Bank. Anders geht es auch nichts. Das müssen wir mitnehmen und uns in der kommenden Woche im Training weiter so engagiert präsentieren wie zuletzt.
Jens Todt: Das war eine tolle Mannschaftsleistung und ein Lebenszeichen. Wir sind schwer ins Spiel gekommen, wurden nach der Führung der Leipziger aber immer besser. Unser Ziel war, defensiv kompakt zu stehen und nach vorne auch mutig zu agieren. Das haben wir gut gemacht und hatten in der zweiten Halbzeit sogar die klareren Torchancen. Natürlich braucht man gegen eine so spielstarke Mannschaft auch etwas Spielglück, was wir heute hatten.
"Wir haben mit viel Herz und Leidenschaft gespielt und deshalb ist der Punkt verdient." Bernd Hollerbach
Bernd Hollerbach: Es ist schön, dass wir bei der zweitbesten Heimmannschaft der Liga einen Punkt mitnehmen konnten. Das ist allerdings kein Grund, um jetzt "Juhu!" zu schreien. Wir haben mit viel Herz und Leidenschaft gespielt und deshalb ist der Punkt verdient. Dennoch haben wir noch sehr viel Arbeit vor uns. Wir haben jetzt ein schweres Heimspiel gegen Hannover und müssen uns darauf vorbereiten. Ich habe mich bezüglich der Torwartfrage gestern nach Absprache mit unserem Torwarttrainer für Christian Mathenia entschieden. Er hat unter der Woche einen stabileren Eindruck gemacht und kennt die Situation aus der vergangen Saison. Dort hat er in einer schwierigen Lage seinen Mann gestanden. Die Entscheidung war sehr knapp, weil auch "Polle" sehr engagiert trainiert hat.
Ralph Hasenhüttl: Wir sind enttäuscht, dass wir das Spiel nicht gewinnen konnten. Wir haben den Gegner zu Fehlern gezwungen, verpassen aber das 2:0, womit wir die Moral des Gegners wahrscheinlich gebrochen hätten. Stattdessen lief es anders herum und Hamburg kam durch den Ausgleich zurück. Es ist besonders bitter, dass das Tor abseits war. Wir haben dadurch unseren Rhythmus verloren. Wir wollten in der zweiten Halbzeit zwar den Druck erhöhen, aber das ist uns nicht gelungen. Unterm Strich ist das zu wenig für uns.