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29.03.18
Steinmann: Unerwartete Rückkehr auf Schlüsselposition
Als alleiniger "Sechser" nahm Matti Steinmann zuletzt eine wichtige Rolle im System von Trainer Christian Titz ein. Der gebürtige Hamburger weiß, worauf es auf dieser Position ankommt und möchte mit seinen Teamkollegen die Spielidee des Trainers weiter verfestigen.
1274 Tage nach seinem Bundesliga-Debüt am 20. September 2014 gegen Bayern München (0:0) kam Matti Steinmann im Heimspiel gegen Hertha BSC (1:2) zu seinem zweiten Einsatz im Fußballoberhaus. Diesmal stand der 23-Jährige, der zwischenzeitlich beim Chemnitzer FC und FSV Mainz 05 II unter Vertrag stand und im Sommer 2017 eigentlich für die U21 des HSV in seine Heimatstadt zurückgekehrt war, sogar in der Startelf. Eine unerwartete, aber besondere Rückkehr, wie Steinmann im Gespräch bestätitgt: "Ich würde natürlich lügen, wenn das nicht etwas Besonderes für mich gewesen wäre. Hier einzulaufen und als Team eine gute erste Halbzeit zu spielen, hat viel Spaß gemacht. Umso bitterer war es, dass wir unsere Leistung in der zweiten Halbzeit nicht bestätigen konnten und das Spiel verloren haben."
"Länderspielpause intensiv genutzt"
Dass der ehemalige Junioren-Nationalspieler vor über 50.000 Zuschauer überhaupt zu seinem Bundesliga-Comeback kam und im ersten Durchgang einen großen Anteil an der Leistung des Teams hatte, hängt unmittelbar mit Neu-Trainer Christian Titz zusammen. In der Regionalliga Nord kam Steinmann unter seiner Regie in dieser Spielzeit 19-mal zum Einsatz und stand 18-mal in der Startelf. Der 1,89 Meter große Mittelfeldspieler fungierte dabei als verlängerter Arm des Trainers und bekleidete als "Sechser" eine wichtige Schlüsselposition. "Der Trainer erwartet auf dieser Position viele Ballkontakte und viel Ballsicherheit. Der alleinige Sechser soll das Spiel anleiten, die Achter ins Spiel bringen und die Stabilität zwischen Offensive und Defensive gewährleisten", hat Steinmann die Aspekte verinnerlicht, die Titz in seinem Ballbesitz orientierten Spiel auf dieser Position verlangt.
Mit diesem Hintergrundwissen waren Steinmann und die Rothosen gegen Berlin in der Lage, die Handschrift des Coaches bereits in Ansätzen kenntlich zu machen. "Wir haben auf diese Weise auch in der U21 gespielt. Natürlich noch etwas extremer und dominanter, weil wir uns in der Mannschaft schon länger kannten und das Niveau nicht so hoch wie in der Bundesliga ist", bestätigt Steinmann. Damit sich das Spielsystem auch in der Bundesliga verfestigt, haben die Rothosen die Länderspielpause und das damit verbundene Training am Volksparkstadion intensiv genutzt. "Wir haben die Zeit genutzt, um das neue System zu trainieren. In meinen Augen hat das in den vergangenen Tagen gut geklappt. Zudem hat uns das Testspiel gegen Odense geholfen. Es sind gute Ansätze vorhanden, wenngleich wir natürlich auch noch viel Entwicklungspotential haben", sagt Steinmann.
"Schweres Spiel in Stuttgart"
Bei aller Fokussierung auf die Details waren innerhalb der Mannschaft im Training auch immer Spaß und Lockerheit zu erkennen. Eine positive Stimmung, die die erfolgreichen Youngster aus dem HSV-Nachwuchs um Steinmann mit ins Team tragen sollen. "Ich glaube, dass die Mannschaft das gut angenommen hat. Der Trainer versucht auch, vermehrt Lockerheit reinzubringen und uns Mut zuzusprechen. Diese Stimmung wird durch kleine Spielformen und Spielchen erzeugt."
Das nächste Spiel unter Wettkampfbedingungen wartet auf den HSV am kommenden Sonnabend im Rahmen des 28. Bundesliga-Spieltags. Die Hamburger lechzen als Tabellenletzter nach 14 Spielen ohne Sieg nach einem Erfolg und treffen in Stuttgart ausgerechnet auf das Team der Stunde. "Der VfB Stuttgart hat gerade einen Lauf. Er hat in den letzten sieben Spielen unter Korkut kein Spiel verloren und einige Tore geschossen. Das wird ein sehr schwieriges Spiel für uns", weiß Steinmann. Um in diesem schweren Spiel zu bestehen, benötigen die Hamburger diesmal sowohl eine gute Leistung über 90 Minuten als auch einen erneut coolen Steinmann. Die ersten Schritte dafür sind gemacht.