Saison
23.11.23
Stabile Volkspark-Defensive: Walters Variationen
Am Freitagabend will der HSV auch sein siebtes Heimspiel der Saison gewinnen. Gegen Eintracht Braunschweig wird Tim Walter dafür erneut in der Defensive umstellen müssen - was bislang immer von Erfolg gekrönt war.
Was Tim Walter am Mittwoch (22. November) auf dem Trainingsplatz sah, gefiel dem Cheftrainer der Rothosen. Mit Mannschaftskapitän Sebastian Schonlau und Rechtsverteidiger Ignace Van der Brempt standen zwei seiner zuletzt verletzt ausgefallenen Mitglieder der Vierer-Abwehrkette auf dem Trainingsplatz, wenn auch nicht mit dem gesamten Team, sondern in einer mit Rehatrainer Sebastian Capel durchgeführten individuellen Einheit. Dennoch war dies ein deutliches Zeichen, dass es bei den Defensiv-Leistungsträgern aufwärts geht. Allerdings: Für das Freitagabend-Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig werden beide selbstredend noch keine Option sein. Da auch Innenverteidiger Dennis Hadzikadunic aufgrund seiner Gelbsperre fehlt, ist Walter erneut zum Umbau gezwungen.
Umso erfreulicher war die Nachricht, dass sich in dieser Woche mit Stephan Ambrosius und Gui Ramos (Foto) zwei Innenverteidiger nach auskurierten Verletzungen zurückmeldeten und ins Mannschaftstraining einsteigen konnten. Gemeinsam mit dem hinten links gesetzten Miro Muheim sowie auf der rechten Seite Frankreichs U20-Nationalspieler William Mikelbrencis oder dem defensiv polyvalenten Moritz Heyer dürfte damit die Viererkette für das Heimspiel gegen Braunschweig quasi stehen.
Gerade rechtzeitig, denn gegen die Eintracht wollen die Rothosen selbstverständlich die beeindruckende Heimbilanz fortführen. Und für diese – alle sechs Heimspiele dieser Saison konnten gewonnen werden – war eben auch die sehr stabile Defensivarbeit des HSV ein wichtiger Faktor. In den besagten sechs Spielen musste Torhüter Daniel Heuer Fernandes lediglich dreimal hinter sich greifen, was einem Schnitt von 0,5 Gegentoren pro Heimspiel entspricht. Ein herausragender Wert! Und diese drei Treffer fielen auch noch allesamt im allerersten Saisonspiel beim turbulenten 5:3-Erfolg über Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04, die nachfolgenden fünf Heimpartien blieben "Ferro" und seine Vorderleute gänzlich ohne Gegentreffer.
Eine Serie, die am Freitagabend fortgesetzt werden soll – wenn auch erneut mit einer umgebauten Vierer-Abwehrkette. Doch daran haben sich Walter und sein eingeschworener Haufen schon gewöhnt: Lediglich zweimal konnte der Coach in den sechs Heimspielen eine identische Viererkette (Van der Brempt, Hadzikadunic, Ramos, Muheim) spielen lassen, so dass insgesamt fünf verschiedene Viererketten-Konstellationen die Partien im Volkspark bestritten.
- HSV - FC Schalke 04: Van der Brempt, Ramos, Ambrosius, Heyer
- HSV - Hertha BSC / Fortuna Düsseldorf: Van der Brempt, Hadzikadunic, Ramos, Muheim
- HSV - Hansa Rostock: Van der Brempt, Hadzikadunic, Schonlau, Muheim
- HSV - SpVgg Fürth: Heyer (ab 8.), Hadzikadunic, Ramos, Muheim
- HSV - 1. FC Magdeburg: Mikelbrencis, Hadzikadunic, Ambrosius, Muheim
Angesichts der fehlenden Chance auf hundertprozentige Abstimmung und das Einspielen von Automatismen sind fünf Partien am Stück ohne jegliches Gegentor eine nicht nur makellose, sondern auch beeindruckende Bilanz. Walters Variationen funktionieren also, und genauso soll es auch am Freitagabend aussehen, wenn Variante Nummer sechs dafür sorgen soll, dass der HSV das sechste Mal in Folge im Volkspark ohne Gegentor bleibt. Auch das würde Tim Walter sehr gefallen.