
Spielbericht
12.12.17
1:2 – HSV unterliegt Eintracht Frankfurt
In einer hitzigen Partie unterlag der HSV den Gästen aus Frankfurt knapp mit 1:2. Ein Tor von Papadopoulos (9.) brachte zwar früh die Führung, doch Wolf (16.) und Gacinovic (24.) drehten das Spiel.
Der HSV musste nach drei ungeschlagenen Spielen in Folge wieder eine Niederlage hinnehmen. Die Rothosen verloren am Dienstagabend (12. Dezember) gegen Eintracht Frankfurt mit 1:2 (1:2). Zwar brachte der heute als Kapitän aufgelaufene Kyriakos Papadopoulos die Hamburger in der neunten Minute durch ein Kopfballtor in Führung, doch die Gäste konnten schnell antworten. Zunächst gelang Marius Wolf (16.) der Ausgleich, Mijat Gacinovic drehte die Partie nur acht Minuten später mit dem 1:2 (24.). Im zweiten Durchgang rannte die Elf von Markus Gisdol zwar fast durchgehend an, ein Treffer wollte aber trotz zahlreicher Möglichkeiten nicht mehr gelingen.
Perfekter Start ...
Englische Woche, Teil 2. Und HSV-Trainer Markus Gisdol vertraute nach der guten Leistung im Wolfsburg-Spiel drei Tage später gegen Frankfurt nahezu der gleichen Elf. Einzig Ito rotierte auf die Bank, für ihn startete Waldschmidt. Und der holte in der 9. Minute gegen seinen ehemaligen Club einen Eckball raus, den Hunt perfekt für Papadopoulos servierte - die frühe und verdiente HSV-Führung. Denn bis zu diesem Zeitpunkt war es ein Sturmlauf der Rothosen gewesen, die die Eintracht gar nicht ins Spiel kommen ließen.
Doch dann passierte es: Nach einer Viertelstunde nutzten die Gäste einen Hamburger Ballverlust am eigenen Strafraum eiskalt aus und kamen durch Wolf zum schnellen Ausgleich. Und damit kippte die Partie, die zunehmend hektischer und fahriger wurde. Viele wilde Aktionen auf beiden Seiten bestimmten nun das Bild, ein Mittelfeldspiel gab es eigentlich nicht mehr, das Geschehen fand ausschließlich vor den Strafräumen statt. Spektakulär anzusehen, aber mit dem schlechteren Ende für den HSV. Denn keine zehn Minuten nach dem Ausgleich setzte Frankfurt durch Gacinovic den nächsten Stich - Spiel gedreht (24.). Von diesem Schock erholte sich das Gisdol-Team erst gegen Ende der ersten Hälfte, als Waldschmidt quasi mit dem Pausenpfiff das 2:2 auf dem Fuß hatte. Bis dahin aber hätte die Eintracht gegen deutlich angeknockte Hamburger durch Jovic und Rebic einige Male erhöhen können. Doch Mathenia, Diekmeier und das nötige Quäntchen Glück retteten in diesen brenzligen Szenen für den HSV, so dass es mit dem - insofern noch glimpflichen - 1:2 in die Halbzeit ging.
... bitteres Ende
Nach dem Seitenwechsel begann der HSV so, wie er auch die erste Halbzeit begonnen hatte: druckvoll, forsch - und mit einem Tor. Der Volkspark hätte Kopf gestanden, denn Diekmeier war es, der den Ball in der 54. Minute im Gehäuse der Frankfurter unterbrachte. Allerdings: Er stand hierbei minimal im Abseits, weshalb sein Premierentreffer nicht zählte. Entmutigen ließen sich die Rothosen davon aber nicht, weiter ging es in Richtung Gäste-Gehäuse, phasenweise wurde Frankfurt geradezu in der eigenen Hälfte eingeschnürt.
Einziges, aber entscheidendes Manko: die Chancen, die wieder einmal in ausreichender Anzahl erspielt wurden, brachten nicht den zwingend notwendigen Ertrag. Die Frankfurter hingegen gaben erst in der 82. Minute ihren ersten Torschuss der zweiten Halbzeit ab, standen dafür aber defensiv extrem kompakt und bekamen schlussendlich in jeder Szene noch irgendein Körperteil zwischen Ball und Tor. Daran änderte auch die massive Schlussoffensive der Rothosen nichts, in der sogar Keeper Mathenia mitstürmte. Das Glück ließ sich an diesem Abend nicht erzwingen - und so verabschiedete sich der HSV trotz eines eigentlich perfekten Starts in das Spiel für dieses Jahr ohne Sieg von seinen Fans, denn das 1:2 gegen Frankfurt war das letzte Heimspiel in 2017. Und erinnerte dabei an so viele Auftritte dieser Hinrunde: gut gespielt, aber nicht gewonnen.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Mathenia - Diekmeier, Papadopoulos, Mavraj (82. Schipplock), Douglas - Jung, Walace (36. Ekdal)- Hunt, Waldschmidt (67. Ito), Kostic - Arp
Eintracht Frankfurt: Hradecky - Russ, Abraham (8. Salcedo), Falette - Chandler, M. Wolf, G. Fernandes, Tawatha - Gacinovic (46. Barkok), Rebic - Jovic (62. K.-P. Boateng)
Tore: 1:0 Papadopoulos (9.), 1:1 Wolf (15.), 1:2 Gacinovic (24.)
Zuschauer: 40.983
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Gelbe Karten: - / Falette (42.), K.-P. Boateng (75.), Wolf (94.)
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
Das Spiel im Zeitraffer:
Min. | Aktion |
---|---|
5. | Gleich zu Beginn ein Aufreger: Jung spielt lang auf Kostic, dessen Hereingabe von der Grundlinie Papa unter die Latte knallt - doch der Ball hatte die Grundlinie wohl bereits knapp überschritten, das Tor zählt nicht. |
9. | 1:0! Jetzt aber! Der HSV drückt weiter, Waldschmidt holt eine Ecke raus - und die bringt Hunt von rechts butterweich auf den ersten Pfosten, wo Papa am höchsten steigt und ins kurze Eck einköpft. Perfekter Start! |
16. | 1:1! Die Eintracht antwortet direkt: Nach einem Hamburger Ballverlust am eigenen Strafraum bekommen die Rothosen den Ball nicht geklärt, Chandler kann auf Wolf passen und der überwindet Mathenia aus kurzer Distanz ins kurze Eck. |
24. | 1:2! Frankfurt dreht das Spiel: Es ist fast eine Kopie des ersten Eintracht-Treffers, wieder wird Chandler auf rechts freigespielt und passt in die Mitte, wo dieses Mal Gacinovic rangerauscht kommt und aus zentraler Position einschießt. |
28. | Doppel-Chance für die Eintracht: Der HSV ist von der Rolle und das wird von Rebic und Jovic fast ausgenutzt - beide kommen innerhalb von zwei Minuten frei zum Abschluss, doch Mathenia rettet den ersten und guckt den zweiten am Pfosten vorbei. |
32. | Nächste Doppelchance für Frankfurt, erneut innerhalb von 120 Sekunden: Beide Male kann Jovic der HSV-Defensive entwischen, doch Diekmeier mit Rettung in höchster Not und das Außennetz verhindern das 1:2, das jetzt einige Male in der Luft lag. |
45. | Zum Abschluss der ersten Hälfte nochmal der HSV: Douglas legt den Ball perfekt für Waldschmidt in die Gasse, doch Hradecky kommt rausgestürzt und kann seinen Schuss im Rutschen parieren und den Ausgleich verhindern. |
50. | Das muss der Ausgleich sein! Einen Hunt-Freistoß bekommt Frankfurt nicht aus der Gefahrenzone, so dass sich Arp am Fünfmeterraum durchsetzen und volley abziehen kann, doch Hradecky reißt mit einem Reflex den Arm hoch und lenkt den Ball über die Latte. |
54. | Und da zappelt der Ball im Tor - aber der Jubel kommt zu früh! Kostic haut den Ball von links knallhart in den Strafraum und Diekmeier am langen Pfosten hält den Fuß hin, doch er steht dabei einen halben Schritt zu weit vorn. Ausgerechnet Dieki! Aber Abseits. Wie bitter! |
58. | Wieder ein riesiger Aufschrei im Volkspark: Nach großem Durcheinander im Frankfurter Strafraum zieht Ekdal von der Strafraumkante ab, Russ fliegt der Ball an den Arm - erinnerte stark an den 1. Juni 2015 in Karlsruhe... Doch dieses Mal pfeift Gräfe nicht. Kein Handelfmeter. |
68. | Erneut Ekdal im Mittelpunkt: Hunt ist rechts durch und spielt den Ball perfekt zurück auf den Elfmeterpunkt, doch Ekdal setzt ihn knapp neben den linken Pfosten. |
82. | Erster Frankfurter Torschuss in der zweiten Halbzeit: Der HSV stürmt mit Mann und Maus, dadurch Konterchance für die Gäste, doch Mathenia pariert den Schuss von Chandler aus 20 Metern halbrechter Position. |
90. | Die Rothosen stürmen jetzt wirklich mit alle Mann, sogar Mathenia ist im gegnerischen Strafraum, doch nach einem Freistoß von Hunt verpassen Freund und Feind den Ball, der sogar fast noch im langen Eck einschlägt. Aber eben nur fast. Es bleibt beim 1:2. |
Hamburger SV | Statistik zum Spiel | Eintracht Frankfurt |
---|---|---|
20 | Torschüsse | 10 |
60% | Ballbesitz | 40% |
56% | Zweikämpfe | 44% |
83% | Passquote | 64% |
9 | Ecken | 3 |
12 | Flanken aus dem Spiel | 1 |
1 | Abseits | 1 |
6 | Fouls am Gegenspieler | 26 |
Ekdal 5 | Torschüsse | 3 Jovic |
Hunt 7 | Torschussvorlagen | 4 Rebic |
Douglas 89 | Ballaktionen | 57 Tawatha |
Mavraj 74% | Zweikampfquote | 69% Russ |
Diekmeier 4 | Flanken aus dem Spiel | 1 Rebic |
*Mehrere Spieler mit dem gleichen Wert |