
Team
01.04.25
Schonlau: „Das lebt diese Mannschaft“
In einer Medienrunde im spanischen Kurz-Trainingscamp sprach HSV-Kapitän Sebastian Schonlau über seine persönliche Situation, den Umgang mit einer ungewöhnlichen Rolle, Lernprozesse und den großen Zusammenhalt im Team der Rothosen.
Hinter HSV-Kapitän Sebastian Schonlau liegen anspruchsvolle Wochen. Seit seiner Ankunft beim HSV im Sommer 2021 führt der Innenverteidiger die Rothosen als Mannschaftskapitän in beeindruckender Manier an, hat sich dabei auf und abseits des Platzes vorbildlich in den Dienst von Mannschaft und Verein gestellt und immer wieder Verantwortung übernommen. Zuletzt fand sich der 30-Jährige aber in einer für ihn ungewohnten Rolle wieder: Vier Spiele in Folge blieb der Kapitän, der zuvor in 107 seiner 110 Pflichtspiele mit der Raute auf der Brust zum festen Anker in der Startelf gehörte, ohne Einsatz. Im Heimspiel gegen Elversberg kehrte „Bascho“ dann nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Dennis Hadzikadunic zurück und stellt nun auch für das kommende Auswärtsspiel in Nürnberg die erste Alternative in der Innenverteidigung dar. „Die Mannschaft und ich wissen, dass wir uns zu 100 Prozent auf Bascho verlassen können. Er ist definitiv bereit für das kommende Spiel“, erklärte HSV-Coach Merlin Polzin, der in den letzten Tagen und Wochen immer wieder den Umgang Schonlaus mit seiner veränderten Situation lobte. Nun stand der Kapitän in einer Medienrunde im spanischen Kurz-Trainingscamp selbst Rede und Antwort und sprach dabei über …
… seinen Einsatz gegen Elversberg: Die Situation an sich war mit der Verletzung von Denno (Dennis Hadzikadunic, Anm. d. Red.) natürlich nicht schön, aber für mich war es toll, wieder die 20 bis 25 Minuten auf dem Platz zu stehen. Dieses Gefühl hatte ich einige Spiele nicht mehr und es gibt nichts Schöneres als den Moment, wenn du wieder kicken darfst. Das hat einfach Spaß gemacht und hat mich gefreut.
… den Umgang mit der Reservistenrolle: Die persönliche Enttäuschung, die man zwischenzeitlich spürt, ist das eine, aber natürlich erfüllt jeder seine Rolle in der Mannschaft und im Verein. Dieser Rolle bin ich mir bewusst. Du kannst nicht als Kapitän dreieinhalb Jahre vorangehen und große Töne spucken und dann als Erster zurückziehen, wenn es für dich persönlich mal nicht so rund läuft. Es ist mein Anspruch, sich nicht zu verändern, für die Jungs genau so da zu sein und weiter an sich und seiner Leistung zu arbeiten.
„Als Team zu gewinnen und sich gemeinsam darüber zu freuen, sind die Gründe, warum du Teamsport betreibst.“
… Lernprozesse in den letzten Wochen: Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich in den vergangenen sechs Wochen wahrscheinlich mehr über mich gelernt als in den drei Jahren zuvor. Wenn Herausforderungen kommen und es schwieriger wird, dann lernst du eine ganze Menge über dich selbst. Diesen Ansatz versuche ich im Umgang mit der Situation auch zu wählen, auch wenn es nicht immer leicht ist, dies als Chance zu sehen.
… den Teamgeist: Als Team zu gewinnen und sich gemeinsam darüber zu freuen, sind die Gründe, warum du Teamsport betreibst. Das lebt diese Mannschaft. Da gehören alle Jungs dazu. In meinen Augen ist das in diesem Jahr unser großes Faustpfand: Die Mannschaft freut sich als Team über den Erfolg. Jeder einzelne freut sich für den anderen, ganz unabhängig vom Konkurrenzkampf. Wie wir aufsteigen, ist am Ende nicht so wichtig, sondern dass wir aufsteigen, ist das Wichtigste.