Saison
03.06.23
Relegation, Teil 2: "Aufgeben ist keine Option"
Zwei Tage liegt das Hinspiel der Relegation zurück, in zwei Tagen folgt das Rückspiel. In dieses geht der HSV mit einer großen Hypothek, zeigt sich aber trotz des 0:3-Rückstands zur "Halbzeit" kämpferisch.
"Dieses Ergebnis macht es für das Rückspiel natürlich nicht leichter", hatte HSV-Vorstand Jonas Boldt die 90 Minuten des Hinspiels in der Relegation beim VfB Stuttgart, die mit einer ebenso deutlichen wie leistungsgerechten 0:3-Niederlage endeten, treffend zusammengefasst. In der Mercedes-Benz-Arena hatte das Unheil für die Hamburger schon früh seinen Lauf genommen, bereits in der ersten Minute gerieten die Rothosen in Rückstand, nach dem Seitenwechsel folgten die Gegentreffer Nummer zwei und drei.
Eine Ergebniskorrektur und damit das Herstellen einer besseren Ausgangslage für das Rückspiel am Montag (5. Juni) im Volksparkstadion gelang in der Folgezeit nicht mehr. Denkbar schlechte Voraussetzungen also für das Rückspiel. Dennoch zeigten sich die Profis des HSV nach der ersten Hälfte der Relegation kämpferisch. "Wir haben in der Vergangenheit schon häufig gezeigt, dass wir wieder aufstehen können", richtete beispielsweise Kapitän Sebastian Schonlau den Blick schnell wieder nach vorn, "wir haben nichts mehr zu verlieren. Und aufgeben werden wir mit Sicherheit nicht, wir haben noch nie aufgegeben."
"Alles versuchen, um das Unmögliche möglich zu machen"
Auch Torhüter Daniel Heuer Fernandes, der in Stuttgart mehrfach seine Klasse unter Beweis gestellt hatte, viele Stuttgarter Chancen vereitelte und sogar einen Strafstoß parierte, zeigte sich nach der herben Niederlage zwar deutlich enttäuscht, aber weiter kämpferisch: "Aufgeben ist keine Option", gab der Keeper die Marschroute für das Rückspiel vor. "Wir müssen weiter an uns glauben, werden vor unseren Fans alles reinhauen und alles geben", ergänzte Schonlau, "und dann werden wir sehen." Die Fans als Faustpfand?
Zumindest wollen die Rothosen mit den mehr als 50.000 Anhängern im Rücken "alles versuchen, um das Unmögliche möglich zu machen", wie es Trainer Tim Walter ausdrückt. "Jetzt kommt der VfB zu uns in den Volkspark", sagt Walter über die veränderten Vorzeichen vor dem Rückspiel. Der Coach weiß um die Wucht der eigenen Anhänger. Mit denen im Rücken will sein Team im letzten Spiel der Saison noch einmal alles geben. Zumindest für einen guten Abschluss eines eigentlich so positiv verlaufenen Fußballjahres. Und vielleicht ja doch auch noch für etwas mehr? "Wir brauchen im Rückspiel ein kleines Wunder", lautet die abschließende Einschätzung Boldts. Aber ein solches soll es ja hin und wieder schon mal gegeben haben.