Nachbericht
04.02.24
Matchwinner aus den Niederlanden
Mit Ludovit Reis und Immanuel Pherai sorgten zwei Landsmänner für den 2:1-Siegtreffer des HSV in Berlin. Folgerichtig wurden die Kumpel von den HSV-Fans zu den Spielern des Spiels gewählt.
Er kam, sah und siegte: Ludovit Reis stand beim Auswärtsspiel in Berlin keine drei Zeigerumdrehungen auf der Wiese, da preschte er entschlossen in den Strafraum vor und versenkte eine blitzsaubere Flanke seines Landsmannes Immanuel Pherai per Kopf zum 2:1 in die Maschen. In der 80. Minute eingewechselt, in der 83. Minute der Siegtorschütze: Der 23-Jährige avancierte im Berliner Olympiastadion – nach dem Bundesliga-Relegationshinspiel 2022 (1:0) – mal wieder zum Matchwinner. „Berlin scheint ein gutes Pflaster zu sein, um Tore zu schießen. (lacht) Nein, es war für mich persönlich einfach ein schöner Moment, besonders nach meiner langen Verletzungspause“, fasste „Ludo“ nach Spielende zusammen. „Ich hatte Manu kurz zuvor gesagt, dass er auf mich gucken muss. Er hat eine super Vorlage gespielt, ich musste den Kopf nur reinhalten.“
Dutch-Connection from Amsterdam
Sein 22-jähriger Landsmann, der im Vergleich zur vorigen 3:4-Niederlage gegen den KSC für ihn in die Startelf gerückt war, folgte diesem Rat, kennt er seinen Vollstrecker doch bereits aus gemeinsamen Jugendtagen. Pherai, geboren in der Hauptstadt Amsterdam, und Reis, wiederum in deren Vorort Haarlem zur Welt gekommen, wissen um die jeweiligen Stärken des anderen. „Wir haben schon in der Jugend gegeneinander gespielt. Ludo hat unweit von mir gewohnt, wir kennen die gleichen Jungs und er war einer der coolen Typen“, hatte der Sommer-Zugang aus Braunschweig einmal über seinen kongenialen Partner gesagt. Kein Wunder also, dass er diesen „coolen Typen“ gestern kurz nach dessen Einwechslung fand. „Es war ein gezielter Ball. Ich habe Ludo im Rückraum kommen gesehen. Mir war klar, dass er den Kopfball setzen wird“, so Pherai nach dem Spiel über die niederländische Verbindung. Zusätzlichen Rückenwind für das Dutch-Duo gab es am heutigen trainingsfreien Sonntag von den HSV-Fans, die bei der Wahl zum „Man of the Match“ die beiden Mittelfeldspieler auf Rang 1 (Reis mit 34 Prozent) und 2 (Pherai mit 24 Prozent) wählten. Auf Platz 3 landete wiederum Innenverteidiger Gui Ramos (10 Prozent). Der 26-jährige Portugiese stand im Duell mit Hertha BSC stellvertretend für die zweikampfstarken Rothosen (56:44 Prozent Zweikampfquote) und hielt die Abwehrkette vor Schlussmann Daniel Heuer Fernandes immer wieder zusammen.
Die beiden Niederländer und der HSV-Abwehrverbund sorgten nicht nur für den dritten HSV-Auswärtssieg in Serie, sondern auch für ein Happy End einer verrückten Begegnung, die aufgrund einer 35-minütigen XXL-Unterbrechung infolge von Fanprotesten eine weitere große Geschichte mit sich brachte. „Es hat etwas genervt, dass wir 30 Minuten warten mussten, aber wir haben gezeigt, dass wir total fokussiert auf dieses Spiel waren“, schilderte Reis. „Mit der Unterbrechung war es etwas komisch, es hat echt sehr lange gedauert. Zum Glück konnten wir das Spiel aber dann fortsetzen“, erklärte Pherai und zeigte sich hungrig auf weitere Siege: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen und müssen zeigen, dass wir es auch können. Ich denke, dass wir mehr draufhaben als wir bisher gezeigt haben.“ Die nächste Gelegenheit, dies zu unterstreichen, gibt´s für den HSV dann bereits am kommenden Freitagabend, wenn Hannover 96 zum kleinen Nordduell im Volksparkstadion zu Gast ist.