Nachbericht
04.11.24
Punktlandung: Enges Duell mit Widerständen und Punkteteilung
Erst in Führung gegangen, dann fast in Rückstand geraten, am Ende einen Punkt mitgenommen: Das Duell mit dem 1. FC Nürnberg war ein enges mit vielen Geschichten rund um Pfostenpech, Personalprobleme & Co.
Es war eine dieser Partien, bei denen die Protagonisten am Ende nicht so ganz genau wissen, was sie denn nun von dem Spielausgang halten sollen. Einen Punkt gewonnen? Zwei Zähler verloren? Genau diese Frage stellten sich nach dem 11. Spieltag auch die Trainer Steffen Baumgart und Miro Klose. Letzterer sprach von einer kurzzeitigen Enttäuschung nach Abpfiff, ehe sich dann aber doch eine grundsätzliche Zufriedenheit seitens des Nürnberger Trainers einstellte. Und auch HSV-Coach Baumgart haderte auf der einen Seite mit dem späten Pfostentreffer von Marco Richter sowie dem damit knapp entgangenen 2:1-Führungstreffer und beklagte, man sei "derzeit nicht vom Glück geküsst", räumte gleichzeitig aber ein, man könne auf der anderen Seite froh sein, nicht im Vorwege mit 1:2 in Rückstand geraten zu sein. Kurzum: Es war ein Spiel gegen einen starken Gegner, das jederzeit in beide Richtungen hätte kippen können.
Einer der Gründe, warum es nicht in Richtung FCN kippte, trug ein neongelbes Trikot, stand zwischen den Pfosten des HSV und hört auf den Namen Daniel Heuer Fernandes. Der Keeper der Rothosen zeigte eine starke Leistung und ließ die Nürnberger Angreifer ein ums andere Mal verzweifeln. Aber: Ein Torwart gehört auch zur Mannschaft, insofern sollte man eine starke Leistung des Schlussmanns nicht automatisch als schwache Leistung seiner Vorderleute werten und das Team damit auseinanderdividieren. Denn wenn der HSV am Sonntag eines bewies, dann das, was der gegen Nürnberg gesperrte Jonas Meffert bereits nach der knappen 1:2-Niederlage im DFB-Pokal beim SC Freiburg hervorgehoben hatte: Der HSV präsentiert sich als echtes Team. Perrin schmiss sich in jeden Schuss, Selke wuchtete sich in jedes Kopfballduell, Elfadli suchte jeden Zweikampf – gemeinsam kämpfte die Mannschaft um dieses Spiel und diesen einen Punkt, der in diesen 90 Minuten das Maximum zu sein schien.
Schließlich waren die Hamburger in dieses Spitzenspiel gegen "eine Nürnberger Mannschaft in Topform" ohne sechs Spieler, "die potentielle Stammspieler sein können", wie es Baumgart ausdrückte, ins Spiel gegangen. Darunter die zentrale Achse aus Abwehrchef Sebastian Schonlau, Mittelfeldabräumer Jonas Meffert und Goalgetter Robert Glatzel. Drei Säulen, die gleichzeitig wegbrachen. "Diese Ausfälle würden jeder Mannschaft wehtun", sagte Baumgart, der zudem nach einer halben Stunde auch noch verletzungsbedingt seinen Kapitän Ludovit Reis ersetzen musste, was dem Hamburger Spiel einen spürbaren Bruch verpasste. In Summe waren all diese Ausfälle trotz der Breite des Kaders dann etwas zu viel, um gegen einen starken Gegner wie den 1. FC Nürnberg, der mit dem Rückenwind dreier gewonnener Liga-Spiele am Stück in den Volkspark gereist war, die totale Dominanz auszustrahlen und dieses Spiel auch zu gewinnen. Und so war es dann am Ende ein Punkt, von dem alle Protagonisten sagten, sie nähmen ihn gern mit. Zumindest darin waren sich alle Beteiligten einig.