
Pressekonferenz
09.02.17
"Leipzigs Spielweise ist extrem"
Markus Gisdol lobt in der Pressekonferenz vor der Partie gegen RB Leipzig den Hochgeschwindigkeitsfußball des Gegners, sieht seine Mannschaft aber nicht chancenlos.
Mit dem Auswärtsspiel bei RB Leipzig tritt der HSV am Samstag (11. Februar, ab 15:15 Uhr live im HSVnetradio) beim heimstärksten Team der aktuellen Saison an. Aus diesem Grund mochte Markus Gisdol in der Pressekonferenz auch nicht mehr lange über das eigene Pokalspiel gegen Köln sprechen, sondern lobte stattdessen den Hochgeschwindigkeitsfußball des Gegners. „Sie haben dort eine tolle Mannschaft aufgebaut. Dort zu bestehen, ist eine große Hürde. Es haben noch nicht viele Mannschaften geschafft, dort etwas mitzunehmen“, ließ der Trainer verlauten, machte aber auch deutlich, dass man sich durchaus Chancen ausrechnet.
Im Detail sprach Gisdol über…
…die Personalsituation: Es ist wie schon vor dem letzten Spiel schwierig, eine genaue Prognose abzugeben. Sicher ist, dass Michael Gregoritsch weiter ausfällt. Leider hat sich auch Finn Porath im Abschlusstraining vor dem Pokalspiel an den Bändern verletzt. Ein Band ist wohl sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Ich gehe von einem Ausfall von zwei Wochen aus. Das ist sehr tragisch für den Jungen, weil er immer wieder dran ist und sich zuletzt immer kurz vor einem Einsatz eine Verletzung geholt hat. Was die anderen Spieler angeht, müssen wir wirklich von Tag zu Tag schauen. Heute ist ein wichtiger Trainingstag für uns, wo wir einiges vielleicht schon klarer sehen, aber das eine oder andere müssen wir morgen entscheiden.
…die Alternativen im Kader: Das Pokalspiel war insofern wichtig, weil es uns auch gezeigt hat, dass wir auf vielen Positionen einige Spieler zur Verfügung haben. Auf der Sechserposition haben wir mit Ekdal, Jung und Walace zum Beispiel drei ähnliche Spieler, die sich ein Stück weit auch als Team verstehen müssen. Wer am Ende auf dem Platz steht, ist dann auch unwichtig. Ähnlich ist es in der Innenverteidigung. Alle drei müssen sich unterstützen und als Team voneinander profitieren. Als Trainer ist es dann oftmals ein Bauchgefühl, für was man sich entscheidet. Deswegen lege ich mich auch ungerne fest.
...die Rückkehr von Papadopoulos nach Leipzig: Papa muss ich nicht bremsen. Zuletzt musste ich ihn sogar ein bisschen in den Arm nehmen, da es ihm gestunken hat, dass er im Pokal nicht von Anfang an gespielt hat. Dass bei ihm die Emotionen ein bisschen überschwappen, weil er unbedingt dabei sein will, ist doch super. Wir kanalisieren ihn richtig und es ist gut, dass wir ihn haben. Wenn er spielen sollte, wird er sich schon fokussieren können, auf das, was ihn stark macht.
…die Arbeit in Leipzig: Oftmals steht in unserem Business viel Geld zur Verfügung. Damit kann man viel Mist machen. Man kann es aber auch sehr sinnvoll einsetzen. Man kann zum Projekt Leipzig stehen, wie man möchte, aber sie haben mit sehr viel Sinn und Verstand investiert. Sie haben dort eine tolle Mannschaft aufgebaut, aber vor allem auch ein Jugendzentrum, das mittlerweile fast beispielslos in Deutschland ist. Man muss sicher das eine oder andere auch kritisch sehen, aber das, was mit dem Geld angefangen wurde, ist sehr sinnvoll.
…Leipzigs Fußball: Leipzigs Spielweise ist extrem, besonders in diesem Jahr. Das ist Hochgeschwindigkeitsfußball, wie du ihn so fast nie siehst. Sie pressen gar nicht so weit vorne, sondern locken dich im Mittelfeld in ihre Fallen. Ich glaube, es gibt keinen Spieler mehr, der im Ansatz nur durchschnittlich schnell ist. Es ist beeindruckend, mit welchem Tempo sie kommen. Da kann man sich schnell erkälten, wenn die Spieler an dir vorbeirennen.
…das erwartete Spiel: Wir sind gewarnt. Sie haben viele beeindruckende Spiele in dieser Saison an den Tag gelegt, aber in den letzten Partien haben sie auch nicht mehr ganz so konstant gespielt. Wir sind mit gutem Rückenwind ausgestattet und fahren dort mit der Überzeugung hin, dass wir etwas mitnehmen können.