Pressekonferenz
26.10.17
„Es geht nur, wenn wir wieder an die Grenze gehen!“
In der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC am Samstagnachmittag (Anstoß: 15:30 Uhr) sprach HSV-Trainer Markus Gisdol unter anderem über die personelle Situation, die Lage beim Gegner und die Angreifer Bobby Wood und Fiete Arp.
Der Hamburger SV ist am 10. Spieltag der laufenden Bundesliga-Saison bei Hertha BSC (Anstoß: 15:30 Uhr, ab 15:15 Uhr live im HSVnetradio) zu Gast. In der Bundeshauptstadt konnten die Rothosen zuletzt viermal in Serie nichts Zählbares entführen und sind daher besonders gewillt, diese Negativserie zu beenden. Der HSV trifft dabei auf einen angeschlagenen Gegner, der nur eines der vergangenen zwölf Pflichtspiele gewinnen konnte. "Wir wollen die vermeintliche Schwächephase des Gegners ausnutzen. Man hat gesehen, dass eine gewisse Verunsicherung da ist und dort wollen wir reinstoßen", gab HSV-Trainer Markus Gisdol in der Pressekonferenz vor dem Spiel mutig zu Protokoll. Damit dieser Plan von Erfolg gekrönt ist, müsse seine Mannschaft aber unbedingt wie zuletzt beim Heimspiel gegen Bayern wieder an ihre eigene Grenze gehen.
Im Detail sprach Markus Gisdol in der PK über…
... die Personallage: Die Verletzung von Bjarne Thoelke ist natürlich bitter, weil er gerade erst von seiner Verletzung zurückkam. Für ihn ist die Vorrunde gelaufen und er muss sich wieder von vorne herankämpfen. Wir werden ihn bestmöglich unterstützen, damit er wieder auf die Beine kommt. Vasilije Janjicic darf nach seiner Virusinfektion noch nicht wieder voll trainieren und Gideon Jung ist aufgrund seiner Roten Karte gesperrt. Ansonsten hoffe ich, dass alle Spieler soweit einsatzfähig sind.
... die Lage bei Hertha BSC: Ich habe das Pokalspiel gestern gesehen und aufgenommen und auch anschließend noch einmal ein paar Szenen angeschaut. In Berlin ging es gefühlt in den letzten drei bis vier Jahren stabil, stetig und mit tollen Erfolgen bergauf. Aktuell befinden sich die Berliner aber sicherlich nicht in ihrer besten Phase. Da müssen wir auch nicht versuchen, den Gegner stark zu reden. Sie wirken etwas verunsichert und nicht in ihrer besten Verfassung. Dennoch ist es eine Mannschaft, die in den letzten Jahren stabil gewirkt hat und wir sind gewarnt, dass sie zurück in die Spur finden kann. Auf der anderen Seite wollen wir die vermeintliche Schwächephase des Gegners ausnutzen. Man hat gesehen, dass eine gewisse Verunsicherung da ist und dort wollen wir reinstoßen.
... das eigene Spiel: Das Spiel gegen Berlin ist natürlich ein anderes als zuletzt gegen Bayern. Es ist für uns wichtig, dass wir unsere Leistung gegen Bayern München richtig einschätzen. Wir haben das gut gemacht, aber wir haben deswegen im nächsten Spiel jetzt keinen Prozentpunkt Vorteil. Wir müssen erst wieder diese Leistung bestätigen und an die Grenze gehen, um das Selbstbewusstsein aus dem vergangenen Spiel wieder zu entfalten. Es geht nur, wenn wir wieder an die Grenze gehen. Dann können wir davon profitieren.
... die Erwartungshaltung: Das Punkteziel ist für mich nicht das oberste Ziel, sondern das Wichtigste ist, wie unsere Mannschaft spielt. Die Punkte kommen dann hinterher, wenn du anständig Fußball spielst und ein gutes Spiel ablieferst. Dann gibt es nie Phasen, in denen du nicht punktest. Der Druck in Form von Punkten kann eine Mannschaft, ein Umfeld, einen Verein erdrücken. Natürlich wissen wir, dass wir zu wenig davon geholt haben. Aber es geht in erster Linie darum, gut zu spielen und einen guten Job zu machen.
... Bobby Wood: Bobby ist jemand, der unglaublich hart arbeitet und extrem dafür schuftet, wieder richtig gut in die Spur zu kommen und seine Tore zu machen. Er fragt viel nach und setzt sich auch nach dem Training mit mir oder einem unserer Videoanalysten auseinander und schaut sich noch einmal Szenen von seinen vergangenen Spielen an. Ich bin mir sicher, dass er aufgrund dieser harten Arbeit seine Form wieder erreichen wird. Bei ihm kann ich die Situation sehr gut einschätzen. Wenn das nicht der Fall wäre, würde ich mich mit ihm anders umgehen müssen. Doch das Gegenteil ist fast der Fall. Ich muss ihm eher sagen, dass er etwas lockerer sein muss und schon wieder aus dieser Situation herauskommt.
... Fiete Arp: Wir haben vor seiner Abreise zur U17-WM noch einmal alles mobilisiert, um die Koordination mit der Schule so gut wie möglich zu optimieren. Das ist uns gelungen. Von fünf oder sechs Trainingseinheiten kann er in Zukunft vier bei uns machen. Dadurch rückt er natürlich näher an das Team heran. Er ist durch die Weltmeisterschaft aber noch etwas kaputt. Die Zeitumstellung, die Klima-Veränderung und die vielen Spiele stecken noch in den Knochen, so dass ich ihn mir heute erst einmal ansehen muss und wir dann entscheiden können, inwiefern es Sinn macht, ihn für das Wochenende dazu zu nehmen. Insgesamt ist er für uns natürlich eine Option, die aufgrund des zusätzlichen Trainings jetzt Woche für Woche interessanter wird.