Pressekonferenz
16.02.24
Polzin: „Zugriff, Selbstvertrauen und defensive Lust“
In der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Hansa Rostock sprach Trainer Merlin Polzin über Anpassungen im eigenen Spiel, den Spirit innerhalb der Mannschaft und seine neue persönliche Rolle.
Nach dreieinhalb Jahren als Co-Trainer der Rothosen sitzt Merlin Polzin beim morgigen Auswärtsspiel gegen den F.C. Hansa Rostock (ab 12.45 Uhr live im HSVnetradio) erstmals als hauptverantwortlicher Trainer auf der Bank. Selbsterklärend, dass der 33-jährige gebürtige Hamburger in der heutigen Pressekonferenz deshalb besonders im Fokus stand und von den zahlreich anwesenden Journalisten mehr als 20 Minuten lang mit Fragen gelöchert wurde. Dabei rückte Polzin getreu seinem Naturell weniger seine Person, sondern vor allem die Arbeit mit der Mannschaft und die große Aufgabe für den HSV in den Fokus. Dabei sprach er im Detail unter anderem über …
… die laufende Trainingswoche: Es war eine intensive Woche, besonders im Hinblick auf die Arbeit mit der Mannschaft, aber auch persönlich: Auf der einen Seite haben wir uns in den vergangenen Jahren als Trainerteam gemeinsam mit der Mannschaft sehr viel vorgenommen, viel erreicht und da ist man enttäuscht, dass man auf diesem Weg einen Rückschlag erlitten hat. Gleichzeitig geht´s darum den Jungs eine Sicherheit zu geben für all das, was wir noch vorhaben. Die Chance ist definitiv da, Dinge jetzt noch besser zu machen. Darauf lag in dieser Woche der Schwerpunkt.
… Veränderungen im eigenen Spiel: Es ist mir wichtig zu betonen, dass wir in den letzten Jahren unter Tim extrem viel Positives bewegt haben. Daran wollen wir weiter festhalten. Wir wollen als HSV für mutigen und überzeugenden Fußball stehen und den Ball haben. Das bleibt immer das Ziel. Es ist wichtig, an gewissen Stellschrauben zu drehen, um den Jungs ein Gefühl von Zugriff und Selbstvertrauen zu geben – besonders in Momenten, wenn der Gegner den Ball hat. Daran haben wir unter der Woche im Training, in Gesprächen und in der Videoanalyse gearbeitet. Es ist das Ziel, die richtige Balance zu finden.
… den Matchplan für das Rostock-Spiel: Wir werden wie gesagt keine 180-Grad-Wende vornehmen. Es geht darum, mutig und dominant aufzutreten. Wir wollen die Stellschrauben, an denen wir unter der Woche gearbeitet haben, auf den Platz bekommen: Es geht um Zugriff, Selbstvertrauen und defensive Lust. Wir treffen auf eine Mannschaft, die mit Mersad Selimbegovic und dem Kader extrem erfahren ist. Sie bringen eine interessante Mischung und Qualität in den Mannschaftsteilen mit. Darauf haben wir uns vorbereitet und werden gleich in der Gegneranalyse noch einmal die Szenarien, Stärken des Gegners und unsere Möglichkeiten besprechen.
„In der Kabine herrscht ein Wir-Gefühl für den HSV und die Raute“
… das Wir-Gefühl im Team: Die Mannschaft ist extrem intakt, die Jungs arbeiten fantastisch zusammen. In der Kabine herrscht ein Wir-Gefühl für den HSV und die Raute. Die Jungs versuchen viel, der Club liegt ihnen absolut am Herzen. Wir haben eine Gruppe zusammen, die einander einsteht und alles füreinander gibt.
… Kapitän Sebastian Schonlau: „Bascho“ kann wieder mit voller Intensität Fußball spielen. Er hat in dieser Woche einen richtig guten Fortschritt gemacht. Er ist für die Mannschaft ein ganz wichtiger Baustein. Dennoch wollen wir nicht nur das Spiel in Rostock, sondern die ganze Saison im Blick haben. Wir mussten lange genug auf ihn verzichten. Es geht darum, dass er uns für unsere Ziele fortan möglichst lange zur Verfügung steht.
… seine persönliche Rolle: In dem Wort Co-Trainer steckte bereits das drin, was mich auszeichnet: Trainer. Es geht für mich darum, Spieler zu entwickeln, sie besser zu machen und als Mannschaft etwas zu erreichen. Für mich spielte in der Vergangenheit weniger die Jobbeschreibung, sondern mehr der Einfluss auf die Jungs eine Rolle. Ich bin voll ausgefüllt mit meiner Leidenschaft für den Fußball. Ich bin niemand, der einen strukturierten Plan hat, was die nächsten Jahre angeht. Im Fußball ist es wichtig, im Hier und Jetzt zu leben und alles für die aktuelle Aufgabe zu geben. Mit dieser Vorgehensweise bin ich bisher gut gefahren. Und darum geht’s auch am Wochenende: Der HSV hat ein Fußballspiel. Es ist nicht mein Spiel. Wir wollen dieses Spiel gewinnen und ich hoffe, dass ganz Hamburg dabei hinter uns steht.
Die komplette Pressekonferenz mit Merlin Polzin im Video.