Spieltags-Fakten
08.02.24
Nordduell mit vielerlei Serien
Die Rothosen als Serientäter am Freitagabend und gegen Hannover 96, die Roten als furiose Rückrundenstarter und mit einmaliger Chance - der Faktencheck zum 111. Pflichtspiel zwischen dem HSV und H96.
#1 Traditionsreiches Nordduell
Der Hamburger SV und der Hannoversche SV treffen am Freitagabend insgesamt zum 131. Mal aufeinander, dabei kommt es zum 111. Pflichtspiel der beiden Nordclubs. Die Gesamtbilanz spricht für die Rothosen: 64 Siege, 29 Remis und 37 Niederlagen stehen zu Buche. In den bisherigen neun Zweitliga-Spielen siegte der HSV dabei fünfmal (bei je zwei Remis und Niederlagen), zuletzt sogar viermal in Serie: mit 2:1 und 6:1 im heimischen Volksparkstadion sowie mit 2:1 und 1:0 am Maschsee. So einen Lauf hatten die Hamburger bei dieser Paarung zuletzt vor mehr als 50 Jahren, als sie von 1970 bis 1972 sogar fünfmal in Folge die Oberhand behielten.
#2 Freitagabendkönige
Erstmals seit November 2023 (2:1 gegen Braunschweig) gibt es ein HSV-Heimspiel an einem Freitagabend: Und wenn an diesem Wochentag das Flutlicht im Volksparkstadion angeht, dann strahlt der HSV: Im Jahr 2023 haben die Rothosen kein Freitags-Heimspiel verloren (vier Siege, ein Remis), darunter die spektakulären Siege gegen St. Pauli (4:3) und Schalke 04 (5:3). Auch das einzige Freitagsduell in der 2. Bundesliga mit Hannover 96 ging an den HSV, ein 2:1-Auswärtssieg im September 2022.
#3 Zweikämpfer Ramos
Die ebenso variable wie gefährliche HSV-Offensive ist oft in aller Munde: 40 Tore bedeuten hinter Fortuna Düsseldorf (43) die zweitbeste Ausbeute aller Zweitligisten. Zudem erzielte die Walter-Elf als einziges Team in jedem Spiel immer mindestens ein Tor. Doch auch auf der Gegenseite haben die Rothosen ihre Qualitäten, spielten bereits achtmal zu Null, zuletzt zum Rückrundenstart auf Schalke. Ein wichtiger Anker in der Defensive damals wie auch zuletzt beim 2:1-Auswärtssieg in Berlin ist Innenverteidiger Gui Ramos (Foto oben): Der Portugiese avancierte bei den beiden Rückrundensiegen der Rothosen jeweils zum besten Zweikämpfer, erzielte beachtliche Zweikampfquoten von 93 bzw. 67 Prozent. Mit den Niedersachsen hat der auch generell beste HSV-Zweikämpfer (durchschnittlich 63,2 Prozent, ligaweit Rang 10) noch eine Rechnung offen, kassierte im Hinspiel die Rote Karte.
#4 Beide Teams noch ohne Kopfballgegentor
Besonders auffällig und zuverlässig räumen Zweikampfmonster Ramos und seine Teamkollegen in den Luftduellen ab, führen die Liga mit einer Luftzweikampfquote von 58,9 Prozent mit Abstand an. Doch hier gibt´s am Freitagabend zumindest im letzten Drittel gute Konkurrenz. So sind der Hamburger SV und Hannover 96 die einzigen beiden Zweitligisten, die in dieser Saison noch kein Kopfballgegentor hinnehmen mussten.
#5 Zurück in die Heimspielspur?!
Der HSV hatte die ersten sieben Heimspiele der Saison gewonnen, zuletzt gab es aber zwei Niederlagen im Volksparkstadion – 1:2 gegen Paderborn und 3:4 gegen Karlsruhe. „Back-to-back“-Heimniederlagen gab es für die Rothosen bereits zuvor, aber drei Heimniederlagen in Serie in der 2. Bundesliga noch nie. Selbsterklärend, dass die Rothosen dieses Novum unbedingt verhindern und zu ihrer Heimstärke zurückkehren wollen.
#6 96 mit gutem Rückrundenstart
Hannover 96 will wiederum die einmalige Chance nutzen und reist mit Rückenwind an: Mit dem 2:2-Remis gegen Elversberg und den zwei gewonnenen Heimspielen gegen Nürnberg (3:0) und Rostock (2:1) holten die Roten sieben Punkte aus den ersten drei Rückrundenspielen. Eine solche Punkteausbeute zum Jahresstart gelang ihnen zuletzt im Jahr 2012 und sorgt gegenwärtig für Platz 2 in der Rückrundentabelle. Der HSV steht dort wiederum mit sechs Punkten auf Rang 4.
#7 Hannover ohne Halstenberg
Auf einen absoluten Leistungsträger der laufenden Saison 2023/24 muss Hannover 96 beim Gastspiel im Volksparkstadion verzichten: Abwehrchef und Leitfigur Marcel Halstenberg kassierte beim 2:1-Sieg gegen Rostock die Rote Karte und erhielt eine Zwei-Spiele-Sperre. Zudem steht Außenverteidiger Derrick Köhn Medienberichten zufolge unmittelbar vor einem Wechsel zu Galatasaray Istanbul. Der gebürtige Hamburger ist mit sechs Torvorlagen der Top-Vorbereiter der Niedersachsen, erzielte zudem drei Saisontreffer. Für den 2:1-Siegtreffer gegen Hansa zeichnete das besagte Duo ebenfalls verantwortlich, als Halstenberg nach Köhn-Vorlage traf.
#8 Sicher vom Punkt
Hannover 96 erzielt ligaweit die meisten Tore nach Standardsituationen (13), wobei satte acht davon aus Elfmetern resultieren - ebenfalls Ligaspitze. Die Roten verwandelten in Person von Cedric Teuchert (6) und Halstenberg (2) dabei hundertprozentig. Die vergangenen beiden Elfmeter versenkte der Abwehrchef, den letzten am 12. Spieltag beim Derbysieg gegen Braunschweig (2:0).