Saison
10.08.21
Mutig ins Derby am Freitag, dem 13.
An diesem vermeintlichen Unglückstag blieb der HSV in Pflichtspielen bislang ungeschlagen. Das Stadtduell wird entsprechend selbstbewusst angegangen.
Freitag, der 13! Im Volksmund gilt dieser Tag als ein Tag, an dem besonders viele Unglücke passieren können und an dem man daher besonders vorsichtig sein sollte. Warum das so ist und wie dieser Aberglaube entstanden ist, da sind sich Forscher und Gelehrte nicht ganz einig. Sicher ist, dass es sich dabei nicht um eine über mehrere hundert Jahre alte Erfahrung oder Überlieferung handelt, sondern um eine recht junge Erfindung des 20. Jahrhunderts. Einige Deutungsversuche beruhen auf der Tatsache, dass sowohl die Zahl Dreizehn (z.B. hieß diese im deutschen Volksmund früher das „Dutzend des Teufels“) als auch der Freitag (z.B. wurde Jesus Christus an einem Freitag gekreuzigt) jeweils einzeln schon lange als Unglückssymbole gelten.
Jetzt werden sich wahrscheinlich einige fragen, was das Ganze mit Fußball und dem Hamburger Stadtderby zu tun hat. Ganz einfach: Das erste Stadtduell in dieser Saison findet ausgerechnet am kommenden Freitag, dem 13. August statt. Und da Fans und auch Fußball-Profis selber in einer großen Anzahl abergläubisch sind, soll an dieser Stelle die Sorge und die Angst vor dieser Partie genommen werden. Zumindest, was die HSV-Anhänger betrifft. Sie können sich auf dieses Spiel ungetrübt freuen. Denn ein Blick in die Statistik beweist: Der HSV ist von einem Fluch am Freitag, dem 13. weit entfernt. Im Gegenteil: Bislang blieb man an diesem vermeintlichen Unglückstag sogar ohne Niederlage. Seit Bundesliga-Gründung 1963 fielen vier Pflichtspielpartien der Rothosen auf diese spezielle Kombination. Dreimal konnte man einen Sieg einfahren, einmal gab es ein Unentschieden.
Wichtige Siege am "Unglückstag"
Und es waren durchaus wichtige und spannende Spiele: Die letzte Begegnung datiert vom Freitag, dem 13. April 2007. Der HSV reiste am 29. Spieltag zu Borussia Mönchengladbach und gewann durch ein Tor von Paolo Guerreo in der 90. Minute mit 1:0. Die Fohlen konnten als Tabellenletzter den Rückstand auf das rettende Ufer (7 Punkte) damit nicht verkürzen, die Rothosen verschafften sich ihrerseits mit fünf Punkten Vorsprung ein wenig Luft im spannenden Abstiegskampf.
Auch neun Jahre zuvor ging es darum, das Abstiegsgespenst zu vertreiben. Am 13. Februar 1998 gewann der HSV am 23. Spieltag beim 1. FC Köln mit 2:1 durch Treffer von Hasan Salihamidzic und Bernd Hollerbach (Gegentor: Rene Tretschok). Damit verbesserte man sich vom letzten Tabellenplatz auf Rang 14 und ließ auch die Kölner hinter sich.
Eher uninteressante 90 Minuten erlebten die Zuschauer am Freitag, dem 13. Dezember 1991. Im heimischen Volksparkstadion trennte man sich vom VfL Bochum mit einem torlosen Remis. Emotionaler ging es da beim allerersten vermeintlichen Unglückstagspiel zu: Am 13. Oktober 1989 siegten die Rothosen bei Borussia Mönchengladbach mit 3:1. Die Tore erzielten Sascha Jusufi. Dietmar Beiersdorfer und Armin Eck (Gegentor: Hans-Jörg Criens).
Freitag, der 13. kann aus HSV-Sicht also durchaus als positives Omen ausgelegt werden. Übrigens ist in mehreren Studien zudem nachgewiesen worden, dass an Freitagen, die auf einen 13. fallen, nicht mehr Unglücke geschehen als an anderen Tagen. Insofern: Mutig sein und alles für den Derby-Sieg geben!