
Saison
03.11.21
Mittwochs-Doppelpack am Volkspark
Mit zwei knackigen Einheiten haben die Rothosen am Mittwoch die Vorbereitung auf das kommende Punktspiel in Karlsruhe intensiviert. Auf Cheftrainer Tim Walter wartet dabei ein besonderes Spiel.
Im Sinne der optimalen Trainingssteuerung sieht die Mitte einer Woche, solange diese von zwei Spielen am Sonnabend eingerahmt wird, für gewöhnlich die höchste Belastungsspitze im Training der HSV-Profis vor. Häufig wird dann zweimal am Tag trainiert, so auch am heutigen Mittwoch: Nach den Strapazen der Vorwoche mit drei Spielen, darunter der 120-minütige Pokal-Krimi in Nürnberg und das jüngste Ligaspiel gegen Kiel (1:1), kehrten die Rothosen nach einer regenerativen Einheit am Sonntag und einem freien Tag am Montag am gestrigen Dienstagnachmittag zurück in den Trainingsalltag. Heute folgte dann die besagte Belastungsspitze mit ordentlich Feuer im Training. Auch wenn HSV-Cheftrainer Tim Walter dabei auf acht Akteure – namentlich Rohr, Ambrosius, Vagnoman, Mickel (Reha-/Aufbautraining), Heuer Fernandes (Behandlung), Leibold (OP nach Kreuzbandriss), Meißner und Suhonen (beide nach U21-Einsatz im reduzierten Training) – verzichten musste, präsentierten sich die Rothosen in verschiedenen Spielformen spritzig und engagiert. Am Vormittag stand unter anderem im Gruppentraining für die Offensive und Defensive das schnelle Umschalten auf kleinem Raum auf dem Plan, am Nachmittag wurde dann verstärkt im Vier-gegen-vier trainiert.

Rückkehr für Walter
Die Hamburger, die heute auf der Torwartposition erneut durch U19- und Regionalliga-Keeper Steven Mensah personell verstärkt wurden, bereiteten sich damit intensiv auf das kommende Punktspiel am Sonnabend beim Karlsruher SC (Anstoß 20.30 Uhr) vor. Im siebten Auswärtsspiel der Saison wollen die Rothosen ihre Auswärtsstärke (11 Punkte, Rang 4) erneut unter Beweis stellen und den vierten Sieg in der Fremde einfahren. Auf das HSV-Team wartet in Baden dabei ein gefestigter Club, der als Tabellenneunter mit 16 Punkten im Mittelfeld rangiert und sich nicht zuletzt durch den derzeit vonstattengehenden Stadionumbau erfolgreich für die Zukunft aufstellt. Das weiß auch HSV-Trainer Tim Walter, der seines Zeichens in Bruchsal unweit von Karlsruhe geboren wurde, später in der Nähe der Großstadt lebte und von 2013 bis 2015 als U17- und U19-Trainer beim KSC aktiv war. „Ich werde dem Verein immer verbunden und zu Dank verpflichtet sein“, blickt Walter nicht nur auf seinen Jugendverein, bei dem er als U19-Spieler die berauschenden Europapokalnächte des KSC live als Zuschauer im Stadion erlebte, sondern vor allem auch auf seine erste Trainerstation zurück. „Natürlich verfolgt man den Club weiter und registriert, was dort jetzt alles passiert ist. Besonders, wenn man die Gegebenheiten von damals mit heute vergleicht. Uns ist es damals gelungen, aus wenig viel zu machen. Um sich selbst verwirklichen zu können, konnte man dort gut und in ruhiger und familiärer Atmosphäre arbeiten. Der KSC hat jetzt ein neues Gelände, neue Trainingsplätze und der schon seit Jahren geplante Stadionumbau geht vonstatten. Wir haben das schon angestoßen, da war das noch nicht mal in der Schwebe. Wir haben gelächelt und gesagt: Bis das fertig ist, sind wir nicht mehr da.“
Wenn Tim Walter am Sonnabend ins altehrwürdige Wildparkstadion, das seit dieser Saison und vorerst bis 2026 offiziell „BBBank Wildpark“ heißt, zurückkehren wird, dann findet er allerdings noch immer nicht die fertige 34.000 Plätze fassende Spielstätte vor, sondern eine Großbaustelle, auf der der KSC zuletzt eine empfindliche 2:4-Niederlage gegen den SC Paderborn hinnehmen musste. „Generell gucken wir immer eher auf uns und weniger auf die Dinge, die der kommende Gegner macht. Da findet die Analyse erst jetzt in der Trainingswoche intensiver statt. Der KSC hat ein paar gute Ergebnisse eingefahren, aber auch ein paar Niederlagen einstecken müssen“, erklärt Walter, den Fokus in erster Linie auf die eigene Mannschaft und dessen Stärken gerichtet – so auch im heutigen, intensiven Trainingspush unter der Woche.