Saison
23.10.23
Mit Volkspark-Feeling auf den Betzenberg
Seit 15 Heimspielen und exakt einem Jahr ist der HSV nun im Volksparkstadion ungeschlagen. Damit untermauern die Rothosen ihre Heimstärke - und wollen diese Erfolgsserie jetzt auch auswärts bei den Roten Teufeln fortsetzen.
Heute auf den Tag genau vor einem Jahr unterlag der Hamburger SV im Volksparkstadion dem 1. FC Magdeburg mit 2:3. Das Besondere daran: An besagtem 23. Oktober 2022 kassierten die Rothosen ihre letzte Punktspiel-Heimniederlage. Seit jenem Sonntag, an dem man personell arg gebeutelt den Magdeburgern trotz bester Chancen unglücklich unterlag, absolvierte das Team von Trainer Tim Walter 15 Zweitligaspiele im Volkspark und holte hierbei 38 von 42 möglichen Punkten. Bedeutet: 13 Siege, zwei Remis. Und eben keine einzige Niederlage. Und das seit nunmehr exakt 365 Tagen.
Eine starke Ausbeute der HSV-Profis, die immer wieder die Wucht der eigenen Fans und den Push der Volkspark-Atmosphäre betonen. „In unserem Stadion zu spielen, fühlt sich so an, als würde man ins Kolosseum einlaufen“, sagte am Wochenende nach dem jüngsten 2:0-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth beispielsweise Innenverteidiger Dennis Hadzikadunic mit Blick auf die legendäre Kampfarena im alten Rom. Und auch Torschütze Jonas Meffert lobte ebenso wie Keeper Daniel Heuer Fernandes zwar mit etwas weniger Pathos, aber nicht minder begeistert: „Es macht einfach unglaublich Spaß, vor dieser Kulisse zu spielen.“
Mit diesem 2:0 gegen die Fürther blieben die Rothosen nicht nur im 15. Heimspiel in Serie ungeschlagen, sondern komplettierten überdies auch noch das volle Jahr ohne Liga-Heimniederlage im wieder einmal pickepackevollen und extrem atmosphärischen Volksparkstadion. Eine solche Erfolgsserie war dem HSV zuvor lediglich viermal gelungen – zuletzt vor knapp 30 Jahren unter der Leitung der Trainer Benno Möhlmann und Felix Magath.
Das hieraus resultierende Selbstvertrauen sowie die Erkenntnis, vor beeindruckenden Kulissen bestehen und erfolgreich sein zu können, müssen die Rothosen nun mitnehmen, denn jetzt heißt es: mit Volkspark-Feeling auf den Betzenberg! Dort oben auf dem „Betze“, in einem der traditionsreichsten, stimmungsvollsten und lautesten Stadien Deutschlands, wartet auf den HSV nämlich die nächste schwere Aufgabe. Zwar unterlagen die Lauterer zuletzt aufsehenerregend mit 3:4 bei Fortuna Düsseldorf, dennoch erwartet die Hamburger ein echtes Spitzenspiel: Lediglich drei Zähler liegt der FCK hinter dem HSV und will im Topspiel des 11. Spieltags nach Punkten mit den Rothosen gleichziehen. Hierfür benötigen die Roten Teufel einen Erfolg – es wäre der fünfte im sechsten Heimspiel. Denn mit dem FCK und dem HSV treffen am Sonnabend um 20.30 Uhr die beiden heimstärksten Teams der gesamten Liga im direkten Duell aufeinander.
Für Tim Walter und seine Mannschaft wird es darum gehen, die eigene Heimspielstärke auf auswärts umzupolen und ganz viel Volkspark auf den „Betze“ zu bringen. Überzeugung, Siegermentalität und Selbstvertrauen heißen die Zutaten, um mit der heimischen Rekordserie im Rücken und entsprechend breiter Brust am Wochenende zu zeigen, dass es auch abseits der Hamburger Stadtgrenzen wieder klappt. So wie in der vergangenen Saison.
Die schloss der HSV als auswärtsstärkste Mannschaft der Liga ab und sammelte in seinen 17 Partien in der Fremde 30 Punkte. Eine Stärke, die der HSV zu Beginn dieser Saison bereits wieder andeutete, als der Auswärtssieg beim Karlsruher SC erst in der Nachspielzeit aus den Händen gerissen und anschließend das Nordduell bei Hannover 96 gewonnen wurde. Vier Punkte aus zwei Partien – dieser Start war absolut okay, doch dann folgte die Auswärtsdelle, die nun am kommenden Sonnabend ausgebeult und aufgehübscht werden soll. Einzig und allein darauf liegt nun der Fokus. Um die Heimbilanz und deren Ausbau wird sich erst im Anschluss an das doppelte Auswärtsspiel in der Liga beim FCK (28. Oktober) und kurz darauf am Dienstag (31. Oktober) im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld Gedanken gemacht. Dann steht mit der einjährigen niederlagenfreien Serie im Rücken das nächste Heimspiel auf dem Plan. Gegner im Volkspark dann: der 1. FC Magdeburg.