
Stimmen zum Spiel
05.05.23
"Mit der Leistung zufrieden, mit dem Ergebnis nicht"
Der HSV trennt sich am Freitagabend im Spitzenspiel des 31. Spieltags mit 2:2 vom SC Paderborn. "Ein geiles Spiel!", befand SCP-Trainer Lukas Kwasniok, nur das Ergebnis machte keinen der beiden Trainer glücklich.
Der Regen prasselte vom Himmel, als Schiedsrichter Robin Braun am Freitagabend (5. Mai) nach siebenminütiger Nachspielzeit das dramatische Duell zwischen dem HSV und dem SC Paderborn abpfiff. Und so marschierten die Spieler beider Teams wie begossene Pudel in die Kabine, was jedoch nicht sinnbildlich verstanden werden darf. Denn beide Mannschaften hatten den 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volkparkstadion ein herausragendes Fußballspiel geboten, in dem alles drin war, was das Fan-Herz höher schlagen lässt. "Ein geiles Spiel!", urteilte beispielsweise SCP-Coach Lukas Kwasniok, und auch Tim Walter war mit der Leistung seines Teams absolut zufrieden. Doch da Fußball bekanntlich auch ein Ergebnissport ist, zeigten sich die Trainer nicht gänzlich glücklich, schließlich wäre ein Sieg im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga für beide sehr wertvoll gewesen. Die Stimmen zum Spiel.
Sebastian Schonlau: Es ist Woche für Woche das Gleiche: Die Gegner sind maximal motiviert. Das ist okay. Was nicht ok ist, ist, wie wir in die Partie reingekommen sind. Wir haben uns dann aber mit maximaler Leidenschaft reingearbeitet und die Dinge umgesetzt, die wir machen wollten. In der zweiten Halbzeit machen wir aus einer guten Pressing-Situation das 2:1, haben danach auch die Chance zu erhöhen, kriegen dann aber einen Elfmeter, der so einfach nicht zustande kommen darf.
Daniel Heuer Fernandes: Ob dieser Punkt hintenraus noch einmal wichtig werden wird, weiß keiner momentan. Heute können wir uns wenig vorwerfen. Wir waren giftig in den Zweikämpfen, was wir uns nach dem letzten Spiel vorgenommen haben. Wir haben auch unsere Torchancen wieder kreiert. Aber in Summe sind wir heute enttäuscht, weil wir nicht gewonnen haben.
"Wir laufen dem Spielglück zurzeit irgendwie hinterher", Jonas Meffert
Moritz Heyer: Paderborn hat es zu Anfang sehr gut gemacht. Wir haben nicht klar hinten rausgespielt und die fußballerischen Lösungen gefunden, hinten raus wurde es aber besser. Es war extrem bitter, dass wir nicht das 3:1 machen. Auch bei meiner Chance fehlt nur eine Fußspitze, ich komme nur mit der Sohle ran. Wir haben uns in alle Bälle geschmissen, umso bitterer, dass wir uns am Ende nicht mit einem Sieg belohnt haben. Wir werden aber bis zum Ende alles geben.
Jonas Meffert: Die ersten fünf bis zehn Minuten hat es Paderborn sehr gut gemacht und gleich mehrere gute Chancen gehabt. Danach machen wir es aber gut und hätten auch das 3:1 machen müssen. Das zweite Gegentor war sehr ärgerlich. Wir laufen dem Spielglück zurzeit irgendwie hinterher. Ich hoffe, dass wir es in den nächsten Spielen wiederfinden. Das braucht man manchmal auch. Das wollen wir wieder auf unsere Seite ziehen.
"Ich würde es gerne mit den Worten zusammenfassen: Es war ein geiler Kick!", Lukas Kwasniok.
Robert Glatzel: Wir können mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, aber mit der Art und Weise. Es war nicht alles perfekt, aber eine gute Leistung. Zuhause zwei Gegentore zu bekommen ist ein wenig zu viel. Die Chance zum 3:1 waren da. Darum müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Das 2:2 war dann bitter. Es tut weh, dass wir den Sieg nicht einfahren konnten.
Tim Walter: Wir sind nicht gut reingekommen. Was mein Kapitän aber bei der ersten Chance gemacht hat, war das, was wir gebraucht haben. Dass er alles investiert, um dieses Tor zu verhindern. Wir haben in beide Richtungen bedingungslos gearbeitet. Wir sind in die Zweikämpfe geflogen, wir haben die Zuschauer mitgenommen, obwohl es zu Beginn nicht einfach war. Wir haben auch ein schönes Tor geschossen, hätten vor der Pause noch ein zweites schießen können. Wir machen sogar noch ein Abseitstor, es fehlten nur wenige Zentimeter. Wir trotzen aber allen Widerständen. In der zweiten Halbzeit haben wir gut gespielt, aber uns nicht genug belohnt, Wir hätten auch noch ein drittes Tor machen müssen. Nach dem Elfmeter haben wir alles versucht, es hat aber nicht mehr gereicht. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Mit dem Ergebnis sind wir nicht zufrieden, aber mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben.
Lukas Kwasniok: Ich würde es gerne mit den Worten zusammenfassen: Es war ein geiler Kick! Beide Mannschaften haben von der ersten Minute an mit einem offenen Visier gespielt. Wir haben leider keinen der ersten drei Einschussmöglichkeiten nutzen können. Dann war klar, der HSV wird uns nach und nach vor Herausforderungen stellen. Dann sind wir beim Einwurf nicht clever genug und die klassische Situation Glatzel und Dompe schlägt uns wieder wie im Hinspiel. Was die Jungs dann abgespult und anReife gezeigt haben, ist für uns ein neues Element. So eine Reaktion zu zeigen, ist keine Selbstverständlichkeit bei uns. Das 2:1 war dann ein individueller Fehler. Da hatten wir auch Glück, dass das dritte Tor nicht fällt. Wir kommen mit einem unnötigen Foul per Elfmeter zum 2:2. Dann war das Spiel komplett offen. Wir sind sicher beide enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben. Der neutrale Zuschauer ist aber als Sieger vom Platz gegangen. Für den Zweitligafußball war es eine Werbung.