Saison
26.08.24
Mit Comebacker Glatzel: HSV beginnt Münster-Vorbereitung
Der Mittelstürmer könnte gegen die Westfalen in seinem ersten Heimspiel der Saison wieder eine größere Rolle spielen. Zudem befindet sich ein Rothosen-Trio im Aufbau. Das Personal-Update zum Start in die Trainingswoche.
Robert Glatzel besitzt den Ruf eines wahrhaftigen Torjägers: 22, 19 und 22 Treffer markierte der 1,93 Meter große Mittelstürmer in den vergangenen drei Zweitliga-Spielzeiten, krönte sich in der vorigen Saison 2023/24 mit 22 Toren zum Torschützenkönig. Dabei steht der Name Glatzel nicht nur für eine herausragende Torausbeute, sondern auch für körperliche Beständigkeit. 94 Zweitliga-Spiele absolvierte der gebürtige Münchener bis zum 27. Spieltag der Vorsaison am Stück, führte damit die Liste der aktuellen Zweitliga-Dauerbrenner an.
Umso ärgerlicher verlief für den 30-Jährigen, der in der Saison 2023/24 neben der Partie in Fürth einzig im Folgespiel gegen Kaiserslautern passen musste, der diesjährige Saisonstart: Nachdem Glatzel aufgrund einer Sehnenreizung im Unterschenkel weite Teile der Vorbereitung verpasst hatte, kamen auch die Auftaktspiele in Köln (2:1) und gegen Berlin (1:1) zu früh. Doch mittlerweile ist „Bobby“ back in Business, feierte beim Pokalspiel in Meppen (7:1) sowie zuletzt in der 2. Liga in Hannover (0:1) jeweils nach Einwechslung sein Comeback. Angesichts seiner bevorstehenden Rückkehr ins Volksparkstadion mit dem Heimspiel gegen Preußen Münster will der vielseitige Stürmer mehr als die zuletzt 15 bzw. 20 Spielminuten, im besten Fall natürlich das Startelfmandat erhalten. „Er bekommt nächste Woche die Chance, entweder von Anfang an oder länger als in Hannover zu spielen“, machte auch Cheftrainer Steffen Baumgart nach der Begegnung an der Leine im SKY-Interview Hoffnung.
Trio im Aufbau, Duo in der Belastungssteigerung
Der 52-jährige Fußballlehrer durfte zum heutigen Start in die Trainingswoche nach einem trainingsfreien Montag nicht nur seinen Top-Torjäger auf dem Platz begrüßen, sondern auch 18 weitere Feldspieler und vier Torhüter, darunter auch Bilal Yalcinkaya und Matheo Raab. Das zuletzt erkrankte Duo steigerte dabei weiter die Belastung. Abseits des Mannschaftstrainings absolvierten Bakery Jatta, Jean-Luc Dompe und Daniel Elfadli zudem ihr Aufbautraining mit Reha-Trainer Sebastian Capel. Im Hinblick auf den letztgenannten Mittelfeldstrategen, der wieder ins Laufen kam, erklärte Baumgart nach dem Training im kurzen Pressegespräch: "Ich bin froh, dass er wieder läuft. Es kommt nun darauf an, wie schmerzfrei er die Bewegungen durchführen kann. Wir werden die nächsten Tage gucken, welche Steigerungen möglich sind. Es wäre schön, wenn er in der Länderspielpause wieder ins Training einsteigen könnte." Ähnliches gilt für Tempodribbler Jean-Luc Dompe, der zuletzt in der französischen Heimat weilte und dort sein Reha-Programm durchzog. "Er hat gut gearbeitet und die Schmerzen sind geringer geworden", so Baumgart. "Auch bei ihm müssen wir abwarten, wie wir ihn in der Belastung steigern und zurück in die Spielfitness kriegen."
Mit William Mikelbrencis, Nicolas Oliveira, Fabio Balde, Omar Sillah und Luis Seifert fehlte dem Coach zum Start in die Trainingswoche außerdem ein Quintett, das am gestrigen Sonntag beim 5:2-Erfolg der U21 gegen Teutonia Ottensen mitwirkte und heute im regenerativen Bereich trainierte. Und auch Mittelfeldstratege Jonas Meffert musste die Belastung herunterfahren, absolvierte im Trainingszentrum der Rothosen ein individuelles Training. "Bei Meffo wird es so sein, dass er hoffentlich morgen wieder einsteigt", betont der gebürtige Rostocker. Generell sei es angesichts der Personallage wichtig, die individuellen Belastungen bestmöglich zu steuern und zurückkehrende Spieler behutsam wieder aufzubauen. "Wir müssen in der einen oder anderen Situation einfach Geduld haben. Wir haben einen sehr guten Kader und man wird immer auch wieder durch Verletzungen andere Lösungen finden müssen. Das geht anderen Clubs ja auch so." Umso besser, dass in der Sturmspitze mit Robert Glatzel wieder eine Option zur Verfügung steht, die bis dato in 101 von 105 möglichen Zweitliga-Spielen gezogen wurde und dabei sagenhafte 63 Treffer erzielte - für das Mindset des Torjägers kann das Spiel in fünf Tagen nicht früh genug kommen.