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21.10.24
Perrin: Geglücktes Debüt und Lust auf mehr
Der französische Sommer-Zugang feierte beim 3:1-Sieg gegen Magdeburg sein Pflichtspieldebüt im HSV-Dress und hatte entscheidenden Anteil daran, dass der Vorsprung in Unterzahl ins Ziel gebracht wurde.
Jean-Luc Dompe verlässt nicht allzu häufig mit einem Lächeln vorzeitig seine geliebte Bühne – das Spielfeld. Am gestrigen Sonntag aber grinste der französische Freigeist bei seiner Auswechslung seinem Landsmann Lucas Perrin freudig entgegen. Cheftrainer Steffen Baumgart bat zum taktischen Wechsel, "opferte" nach dem Platzverweis gegen Kapitän Sebastian Schonlau seinen spielfreudigen Flügelspieler, um mit Innenverteidiger Perrin die Defensive zu stabilisieren. Mit Erfolg: Der 25-jährige Sommer-Zugang, der vom französischen Erstligisten Racing Straßburg zum HSV gewechselt war, hielt an der Seite von Elfadli, Muheim und Co. den Laden zusammen, verstand es in kurzer Zeit mit seiner Präsenz in den Zweikämpfen und der nötigen Ruhe am Ball Ordnung in ein Spiel zu bringen, das unmittelbar nach seiner Einwechslung durch das 1:3 der Gäste durch Kaars noch einmal in seiner Statik zu kippen drohte.
HSV-Debüt nach Vaterfreuden
Dabei kam Perrin zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz im HSV-Dress überhaupt. Am 30. August, dem diesjährigen „Deadline Day“ der Sommertransferperiode, verpflichtet, erlangte der Franzose über Trainingseinheiten und Testspiele die nötige Matchfitness, fehlte vor der zurückgelegten Länderspielpause beim Topspiel in Düsseldorf (3:0) aber noch aus freudigem Anlass. Der in Marseille geborene und beim dortigen Spitzenclub Olympique ausgebildete Abwehrmann wurde zum zweiten Mal Vater, unterstützte seine Frau bei der Geburt des gemeinsamen Sohnes in Hamburg.
Während der Länderspielpause rückte Perrin dann wieder und weiter ans Team heran, spielte unter anderem mehr als 80 Minuten im Testspiel gegen Aarhus GF (1:1) und wusste dabei zu überzeugen. „Lucas ist sehr zweikampfstark, sehr klar in dem, was er spielt. Er hat kaum Zweikämpfe verloren, hat viel Erfahrung, lässt sich in gewissen Phasen nicht aus der Ruhe bringen“, erklärte Baumgart damals und ergänzte fast prophetisch: „Für ihn war es erstmal wichtig, körperlich ranzukommen. Wir gehen davon aus, dass wir ihn wie alle anderen Spieler im Kader noch brauchen werden.“
Dieser Zeitpunkt war am gestrigen Sonntag gekommen, als Perrin mit einer 80-prozentigen Passquote und wichtigen gewonnenen Zweikämpfen seine Qualitäten abermals unter Beweis stellte. Angesichts der Sperre von Kapitän Sebastian Schonlau, der nach einer Notbremse die Rote Karte sah, betrieb der 25-jährige Franzose dabei auch Eigenwerbung für das bevorstehende Punktspiel bei der SV Elversberg. Dort will er dann nicht nur die nächsten Spielminuten mit der Raute auf der Brust sammeln, sondern nach Schlusspfiff wieder freudig mit den Teamkollegen und seinen Landsmännern Zählbares bejubeln. Denn nach Dompe und Perrin machte William Mikelbrencis, der in den Schlussminuten eingewechselt worden war, das französische Trio im Volksparkstadion komplett – lachende Gesichter inklusive.