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29.08.20
Toni Leistner: "Ich bin keiner, der zu allem Ja und Amen sagt"
In einer Medienrunde sprach der jüngste HSV-Neuzugang unter anderem über seine Entscheidung für den HSV, seine Führungsqualitäten und die besondere Beziehung zu seiner Rückennummer 37.
Vor und hinter HSV-Neuzugang Toni Leistner liegen ereignisreiche Wochen, Tage und Stunden: Der 1,90 Meter große Innenverteidiger, der in der vergangenen Halbserie als Leihspieler für den 1. FC Köln aktiv war, löste in London seinen eigentlich noch bis zum Sommer 2021 datierten Vertrag bei den Queens Park Rangers auf, reiste am Donnerstagabend ins österreichische Bad Häring zu seinem neuen Club, traf dabei mit Simon Terodde und Bobby Wood auf altbekannte Gesichte, wurde am Freitagnachmittag als vierter HSV-Neuzugang vorgestellt und betrat am heutigen Sonnabend bei Dauerregen erstmals mit der Raute auf der Brust den Trainingsplatz. Doch damit nicht genug im Leben des gebürtigen Dresdners: Seine hochschwangere Frau erwartet in seiner Heimatstadt die Geburt der zweiten gemeinsamen Tochter, so dass Leistner sozusagen weiterhin auf gepackten Koffern sitzt. Wie er diese überaus ereignisereiche Zeit aktuell erlebt, warum er sich für einen Wechsel zum HSV entschieden hat und welche Geschichte hinter seiner ungewöhnlichen Rückennummer 37 liegt, das verriet der 30-Jährige nach der heutigen Vormittagseinheit im Rahmen einer Medienrunde und sprach dabei unter anderem über...
… die vergangenen Tage: Es ist ein schönes Gefühl, hier zu sein und die Mannschaft noch im Trainingslager kennenzulernen. Der HSV ist ein großer Club und hat auch international noch einen Namen. Als ich meinen Mannschaftskollegen in England erzählt habe, wohin es für mich geht, wussten sie sofort Bescheid, obwohl sie ansonsten sehr auf England fokussiert sind.
… seine Kontakte zur Mannschaft: Simon Terodde hat mich schon die ganze Woche genervt. Durch die Zeitverschiebung hatte ich jeden Tag, als ich aufgestanden bin, schon eine Nachricht von ihm, wann ich denn nun endlich komme. Mit Bobby Wood habe ich vorher noch nicht gesprochen. Ich freue mich aber, dass ich einige Spieler kenne.
… die Gründe, zum HSV zu kommen: Ich habe es gestern schon selber in meinem Social-Media-Post gesagt: Ich habe richtig Bock auf die Aufgabe beim HSV. Ich denke, wir haben eine Mannschaft, die eine große Qualität hat. Ich hatte ein absolut positives Gespräch mit dem Trainer und den Verantwortlichen, die mir erzählt haben, wie sie dieses Projekt angehen. Das klingt absolut spannend. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen und meine Erfahrung mit einbringen. Für mich war es eine einfache Entscheidung, sich mit dieser Aufgabe zu identifizieren.
… seine Führungsqualitäten: Wenn man meine vorherigen Stationen gesehen hat und weiß, wie ich spiele, kann man schon sagen, dass ich mich nicht davor scheue, vorneweg zu gehen. Ich bin keiner, der zu allem Ja und Amen sagt. Dass ich eine Mannschaft führen kann, habe ich in meinem ersten Jahr in England gezeigt, als ich direkt Kapitän geworden bin. Ich möchte der Mannschaft so viel wie möglich von meiner Erfahrung mitgeben.
… seine familiäre Situation: Meine Frau und meine Tochter sind aktuell in Dresden. Wir haben dort gerade einen Kindergartenplatz gefunden. Deshalb ist das im MOment die beste Variante. Meine Frau ist zudem hochschwanger und wir erwarten jede Sekunde die Geburt unserer zweiten Tochter. Deswegen bin ich auch auf Abruf. Ich würde die Geburt natürlich gerne miterleben.
… seine Rückennummer 37: Zum Trainer habe ich gesagt: Drei plus sieben ist zehn. Ich bin so ein verkappter Zehner. Nein, Spaß beiseite. Mit der 37 habe ich angefangen Fußball zu spielen, weil sie mir damals so zugeordnet wurde. Ich habe dann gedacht, wenn ich von jeder Saison ein Trikot mit dieser Nummer hätte, würde das in meinem Hobby-Keller irgendwann ganz cool aussehen. Deshalb habe ich sie bislang immer behalten.