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27.02.24
Besondere Bude mit bewegender Botschaft
Beim 1:0-Sieg gegen Elversberg erzielte Ransford Königsdörffer den goldenen Treffer und sein erstes Saisontor. Diesem ließ er einen emotionalen Jubel folgen.
Als es im dritten Anlauf endlich mit dem Tor klappte, ließ Ransford-Yeboah Königsdörffer seinen Emotionen freien Lauf: Der HSV-Angreifer rutschte auf beiden Knien Richtung Eckfahne und zeigte währenddessen mit seinen Zeigefingern auf die Ohren. Anschließend verschwand der 22-Jährige in der Jubeltraube seiner Mannschaftskollegen, die sich nicht nur über das goldene Tor beim 1:0-Erfolg über Elversberg, sondern vor allem unisono mit und für „Ransi“ freuten.
Gedenken an Diawusie
Hinter dem Jubel des gebürtigen Berliners steckte dabei eine bewegende Botschaft. So ahmte Königsdörffer einen Jubel seines Ende November im Alter von nur 25 Jahren verstorbenen Cousins Agyemang Diawusie nach. Bereits bei seinem bis dato letzten HSV-Treffer – dem zwischenzeitlichen 3:2 im DFB-Pokalachtelfinale bei Hertha BSC – gedachte Königsdörffer seines Cousins, mit dem er einst bei der SG Dynamo Dresden sogar zusammengespielt hatte. Damals formte er mit seinen Händen und Fingern ein „A“, musste sich trotz des eigenen Treffers in seiner Geburtsstadt Berlin aber im Elfmeterschießen geschlagen geben, bei dem er zu allem Überfluss auch einmal selbst vom Punkt vergab.
"So ist manchmal der Fußball: Der schwerste Schuss ging rein.“
Umso erlösender war nach einer monatelangen Durststrecke in der Liga nun der besagte ebenso wuchtige wie sehenswerte Treffer. „Für mich persönlich war es ein sehr wichtiges Tor. Es hat echt lange gedauert und an das letzte Tor in Berlin hatte ich keine so schönen Erinnerungen“, erklärte Königsdörffer unmittelbar nach der Partie in der Mixed-Zone. Dass er zuvor ausgerechnet den schwersten Abschluss aus einer Vielzahl an Torchancen verwandelt hatte, war ihm dabei nicht entgangen. „Ich hätte heute zwei, drei Tore machen können. Leider habe ich einen weiteren Treffer verpasst. Doch so ist manchmal der Fußball: Der schwerste Schuss ging dann rein.“
Luft nach oben ist also bei allen Emotionen vorhanden. Und das merkte auch Neu-Trainer Steffen Baumgart, der den 22-jährigen Königsdörffer anstelle des angeschlagenen Dompe zurück in die Startelf beordert hatte, in der Matchday-Pressekonferenz an: „Bei jedem Einzelnen hat heute das eine oder andere noch gefehlt. Ich gehe davon aus, dass er erstmal wieder dahin kommen muss, wo seine Stärken liegen.“ Mehr Zielstrebigkeit und Konsequenz sind gemeint und vom Rechtsfuß gefordert. Der emotionale Treffer sollte auf diesem Weg dennoch einen wichtigen Grundstein legen. „Der Abschluss von "Ransi" war super. Wir freuen uns sehr für ihn, er hatte bisher keine leichte Saison. Das goldene Tor zum Sieg wird ihm guttun“, befand Mittelstürmer Robert Glatzel. Und der kennt sich bekanntlich mit dem Toreschießen aus.