Trainingslager
04.01.25
"Jeder kleine Schritt ist wichtig, um am Ende erfolgreich zu sein"
Der HSV ist ins türkische Belek gereist, um sich optimal auf die Rückrunde vorbereiten zu können. Worauf es ihm dabei ankommt, erklärte Cheftrainer Merlin Polzin in einer ersten Trainingslager-Medienrunde.
Nach der ersten Trainingseinheit im türkischen Belek trabte Chefcoach Merlin Polzin am Sonnabend (4. Januar) nicht direkt mit der Mannschaft und dem Staff zurück ins Mannschaftsquartier, sondern blieb noch eine Weile am Trainingsplatz unweit des Hotels. Polzin klönte noch eine Runde mit mitgereisten Fans, stand für Fragen und Fotos zur Verfügung und widmete sich anschließend auch noch den ins Trainingslager mitgereisten Journalisten. Im Gespräch ging es um vielfältige Themen rund um die Tage in Belek, personelle Updates sowie die anstehende Rückrunde. Viele Fragen, viele Antworten. Und einige klare Botschaften. Denn in dieser Medienrunde sprach Merlin Polzin über …
… die Vorbereitung auf den Start des Trainingslagers: Mit Claus Costa, Stefan Kuntz und dem Trainerteam standen wir natürlich im Austausch, aber es war auch wichtig, sich die Zeit zu nehmen, um Kraft zu tanken. Denn wir wollen jetzt mit voller Energie die nächsten Schritte gehen und an jedem einzelnen Tag alles raushauen, um mit dem HSV maximal erfolgreich zu sein. Wir wollen uns als Team weiterentwickeln und werden dafür viele Einheiten haben und an unseren Richtlinien arbeiten: offensive Variabilität und defensiv aggressives Verteidigen, das schon vor dem gegnerischen Tor beginnt. Wir haben im Dezember schon viele dieser Dinge gut umgesetzt, darauf wollen wir aufbauen und uns weiter verbessern. Und dann freuen wir uns auf das erste Spiel in zwei Wochen im ausverkauften Volkspark gegen einen starken 1. FC Köln.
… die aktuellen Ausfälle: Wir haben ein sehr gutes Team beisammen, allerdings sind Sebastian Schonlau und Jean-Luc Dompe krank und deshalb in Hamburg geblieben. Sie können aber hoffentlich schnellstmöglich nachkommen. Robert Glatzel ist aber dabei und bringt sich total in die Gruppe ein. Ich habe mich sehr gefreut, ihn heute das erste Mal wieder auf dem Platz und mit dem Ball am Fuß zu sehen. Es wird noch eine Weile brauchen, bis er wieder voll dabei ist, aber das Wichtigste ist, dass er überhaupt wieder bei uns ist. Bei Ludovit Reis werden wir das Pensum im Trainingslager und auf den ganzen Januar gesehen Stück für Stück steigern, aber immer mit einer gewissen Vorsicht. Und Ransford Königsdörffer können wir jetzt langsam in die Belastung reinsteigern, das sollte im besten Fall problemlos vonstatten gehen.
… die grundsätzliche personelle Lage: Wir freuen uns, dass wir auf jeder Position gut besetzt sind. Und es gehört auch einfach dazu, dass Ausfälle passieren, das ist im Sport unvermeidlich. Aber wir haben viele junge Spieler aus unserem Campus dabei und einen guten Konkurrenzkampf auf den einzelnen Positionen. Es geht für mich aber über diese direkten Duelle hinaus, und das haben wir mit der Mannschaft so auch klar besprochen: Der Anspruch eines jeden Spielers soll nicht nur sein, das direkte Duell gegen seinen Konkurrenten für sich zu entscheiden, sondern in jedem einzelnen Training so zu arbeiten, dass er die gesamte Mannschaft besser und erfolgreicher macht. Wir wollen als Team immer das große Ganze im Blick haben.
… die angestrebte Entwicklung: Es geht nicht darum, wo wir herkommen, sondern darum, wo wir hinwollen. Unser Blick ist nach vorn gerichtet, das ist unser Weg. Und für den arbeiten wir jeden Tag, denn jeder kleine Schritt ist wichtig, um am Ende erfolgreich zu sein. Hierfür arbeiten wir im Trainerteam eng und klar strukturiert zusammen und haben einen ganzheitlichen Ansatz. Da geht es in sämtliche Bereiche rein, auch über die reine Trainingsarbeit auf dem Platz hinaus. Wir haben die Überzeugung, dass wir uns als Mannschaft weiterentwickeln können. Daher möchte ich auch weniger darüber reden, was im Kader noch passieren könnte, sondern lieber darüber, wie wir uns tagtäglich verbessern können.
… die Zielsetzung für die Rückrunde: Wir haben ein klares Commitment, was wir von jedem einzelnen Spieler und vom Team erwarten und was wir gemeinsam erreichen wollen. Dazu zählt, dass wir immer offensiv denken und nach vorn spielen wollen, das soll unser Selbstverständnis sein. Aber die Jungs wissen auch: Es ist nicht nur wichtig, nach vorne zu glänzen, sondern auch, das eigene Tor mit allen Mitteln zu verteidigen. Wenn man dies gepaart hinbekommt, wird man erfolgreich sein. Wir wollen als Mannschaft und als Verein für eine Art und Weise des Fußballs einstehen, die für den HSV stehen soll - verknüpft mit maximalem Erfolg. Aber: Wir möchten keine Parolen raushauen, sondern arbeiten - darum geht es. Und diesbezüglich haben wir in der ersten Trainingslager-Einheit einen guten Start hingelegt.