
Gegnerinterview
02.02.17
Wendell: "Walace ist ein guter Freund"
Im Interview mit HSV.de erklärt der brasilianische Bayer-Profi, wie sein Verhältnis zu den HSV-Brasilianer ist, welche Umstellung in Deutschland die größte für ihn war und was er vom Spiel beider Mannschaften am Freitag erwartet.
Im Sommer 2014 wechselte Wendell Nascimento Borges, kurz Wendell, aus der brasilianischen Liga zu Bayer Leverkusen in die Bundesliga. Der damals gerade 21 Jahre alt gewordene Abwehrspieler spielte zuvor ein Jahr lang bei Gremio Porto Alegre, bei dem Verein also, von dem nun auch HSV-Neuzugang Walace nach Deutschland kam. „Wir haben schon zusammengespielt und nun auch schon miteinander telefoniert“, erzählt Wendell. Was der Bayer-Profi dem Neu-Hamburger geraten hat, welche Ziele er mit Bayer verfolgt und was für ein Spiel er zwischen den beiden Mannschaften am Freitag (3. Februar, ab 20:15 Uhr live im HSVnetradio) erwartet, erklärt er im Interview mit HSV.de.
HSV.de: Wendell, Douglas Santos hat uns verraten, dass er dich damals vor seinem Wechsel zum HSV kontaktiert hat. Wie steht es um den jüngsten brasilianischen HSV-Neuzugang Walace, hat er sich im Vorfeld ebenfalls bei dir gemeldet?
Wendell: Ja, mit Douglas hatte ich Kontakt. Wir haben über die Stadt Hamburg und den HSV sowie seine Bedeutung für den deutschen Fußball gesprochen. Mit Walace hingegen hatte ich vor dem Transfer keinen Kontakt. Als er dann in Deutschland angekommen ist, haben wir miteinander telefoniert. Er ist sehr glücklich, hier in der Bundesliga spielen zu können.
Wie ist dein allgemeiner Kontakt zu beiden Spielern?
Mit Douglas stehe ich ständig in Kontakt und tausche mich mit ihm aus. Mit Walace gibt es keinen so intensiven Kontakt, aber er ist auch ein guter Freund und ich hoffe, dass wir jetzt wieder mehr Kontakt haben.
Du hast zur gleichen Zeit wie Walace bei Gremio Porto Alegre gespielt. Wie bewertest du ihn als Spieler, wo liegen seine Stärken und Schwächen?
Ja, in Gremio haben Walace und ich noch zusammengespielt. Walace ist ein Spieler mit viel Qualität am Ball, der sehr gut verteidigt und über einen guten Distanzschuss verfügt.
Für dich ging es vor zwei Jahren über den großen Teich nach Deutschland. Was waren damals die größten Umstellungen für dich – sportlich wie privat?
In erster Linie waren die Menschen und ihre Lebensweise die größte Umstellung. Dann natürlich die Sprache, mit der ich noch immer Schwierigkeiten habe. Letztlich ist es eine unglaubliche Erfahrung, in einer anderen Kultur und einem Land zu leben. Ich lerne jeden Tag unheimlich viel dazu. Ich kann nur Gott danken, dass ich diese Möglichkeit, in einem Land wie Deutschland zu leben, bekommen habe.
Kommen wir zu euer sportlichen Situation: Was habt ihr euch für die Rückrunde vorgenommen?
Mit der ganzen Mannschaft wollen wir wieder auf das Niveau von Leverkusen kommen, das uns in den vergangenen Saisons ausgezeichnet hat. Mit unserer Spielweise konnten wir schließlich immer unter den besten vier Mannschaften Deutschlands landen.
Wie verhält es sich mit dir persönlich, welche Ziele hast du dir gesteckt, ist die Nationalmannschaft ein langfristiges Thema?
Nein, langfristig ist das kein Thema. Ich hoffe, dass ich mit der Zeit und der Hilfe Gottes nochmal für die Nationalmannschaft nominiert werde. Wir müssen als Mannschaft erstmal wieder in eine sehr gute Form kommen. Ich vertraue auf Gott, dass wir Leverkusen bald wieder in seiner besten Verfassung sehen, schließlich haben wir eine großartige Mannschaft und einen großen Trainer.
Abschließend: Was erwartest du von dem Spiel am Freitag?
Ich erwarte ein tolles Spiel, und hoffentlich einen Sieg für Leverkusen. Dann möchte ich natürlich meine Freunde wiedersehen. Ich würde mich freuen, wenn sie eine gute Leistung bringen, Leverkusen trotzdem als Sieger vom Platz geht, und ich am Ende Douglas, Walace und Papa umarmen kann.