Trainingslager
14.07.23
Immanuel Pherai im großen A bis Z
Von A wie Amsterdam über I wie Idol, R wie Raiola oder S wie Suriname bis hin zu Z wie Zehner - HSV-Neuzugang Immanuel Pherai stellt sich im großen A-Z den Fans von seiner sportlichen und privaten Seite vor.
Neuzugang Immanuel Pherai musste nach dem Testspiel gegen Viktoria Pilsen (3:3) zu Beginn des Trainingslagers in Kitzbühel krankheitsbedingt etwas kürzertreten. Zum Ende des Camps war der 22-Jährige aber wieder vollständig fit und ließ auf dem Platz seine Schussstärke und spielerische Klasse aufblitzen. Zudem nahm sich der Niederländer am gestrigen Donnerstag inmitten von zwei Trainingseinheiten ausführlich Zeit, um sich in einem HSV.de-Interview der etwas anderen Art von A bis Z genauer vorzustellen.
A - Amsterdam: „Amsterdam ist meine Heimat, meine Hometown. Die beste Stadt, die es gibt. Ich bin dort geboren, aufgewachsen und groß geworden und nutze heute noch jede Möglichkeit, um zurückzukehren.“
B - Borussia Dortmund: „Es war damals ein großer Schritt, mit 16 Jahren zum BVB zu wechseln, aber ich sage im Nachhinein, dass es eine der besten Entscheidungen in meinem Leben war. Ich habe dort unglaublich viel als Fußballer und Mensch gelernt. Ich habe noch immer Verbindungen zu einzelnen Leuten im Club. Als wir mit der HSV-Mannschaft kürzlich beim "The Weeknd"-Konzert im Volksparkstadion waren, habe ich zum Beispiel Mats Hummels getroffen und wir haben über das Saisonfinale in der Bundesliga gesprochen. Mensch, hat das wehgetan - da habe ich mitgelitten.“
C - Comics: „Meine Schwester hat früher mit ihren Freunden sehr viel Anime geguckt. Da habe ich ein paar Mal mitgeschaut und bin großer Fan geworden. Anime ist nicht gleich Anime, sondern es gibt zahlreiche Genres. Aber egal, was deinem Geschmack entspricht: Anime sind einfach geil!“
D - Distanzschüsse: „Das erste, was ich als Fußballer gelernt habe, war das Schießen. Bei uns in der Gegend gab es viele Straßen- und Rasenplätze, auf denen wir Fünf-gegen-Fünf gespielt haben. Die meisten Jungs hatten dabei nicht so viel Spaß gegen mich zu spielen, weil ich schon damals so hart geschossen habe. Der Distanzschuss zählt zu meinen größten Stärken.“
E - Erling Haaland: „Dieser Typ ist einfach ein absoluter Vollprofi. Er arbeitet wirklich sehr hart und verdient sich damit, was er erreicht. Ich könnte zahlreiche Beispiele nennen: Training, Ernährung, Schlaf - er ist trotz seines jungen Alters schon überall auf höchstem Niveau. Zugleich ist er ein guter Typ, ein normaler Kerl.“
F - Familie: „Ich habe einen kleinen Bruder und eine ältere Schwester, die auch schon ein Kind hat, sodass ich Onkel bin. Ich bin ein totaler Familienmensch. Sobald wir zwei freie Tage haben, besuche ich meine Familie in Amsterdam.“
G - Glaube: „Ich bin ein gläubiger Mensch. Das steht ja bereits in meinem Vornamen - "Gott ist mit uns". (die Übersetzung des hebräischen Namens Immanuel, Anm. d. Red.) Deshalb bin ich auch hier, weil ich glaube, dass man mit diesem Club viel erreichen kann.“
H - HSV: „Ich habe schon jetzt das Gefühl, dass der Wechsel zum HSV ebenfalls zu meinen Top-Entscheidungen zählt. Ich war und bin von diesem Wechsel komplett überzeugt. Ich habe im Rückspiel mit Braunschweig vor diesen Fans im Volksparkstadion gespielt und habe im Anschluss nur gedacht: "Wow, ist das krass!" Natürlich ist mir der Club auch schon länger ein Begriff. Als ich jünger war, habe ich mitbekommen, wie Rafael van der Vaart, Nigel de Jong oder Ruud van Nistelrooy für den HSV gespielt haben.“
„Kaka, Xavi und Iniesta - diese Spieler habe ich bewundert.“
I - Idol: „Heutzutage habe ich nicht mehr wirklich ein Idol, sondern versuche meinen eigenen Weg zu gehen. Früher habe ich mich an Kaka, Xavi und Iniesta orientiert. Ich war großer Fan, hatte auch Trikots von den Jungs und habe darin auf den Bolzplätzen in Amsterdam gespielt. Ich habe diese Dynamik, Technik und Abschlussqualität der Spieler bewundert. Bei Xavi und Iniesta war es so, dass der Ball immer zum richtigen Mitspieler ging und das auf höchstem Niveau.“
J - Jubel: „Ein Torjubel passiert bei mir meist intuitiv. Ich habe noch nicht diesen einen Jubel für mich entwickelt, aber arbeite noch daran. Vielleicht kreiere ich ja beim HSV einen gemeinsamen Jubel mit Ludo.“ (lacht)
K - Kino: „Ich gehe gern und oft ins Kino. Mein Vater hatte damals in Holland ein Abo fürs Kino und das hat auch auf mich abgefärbt. Ich mag einfach Filme: Die ersten Fast & Furious-Filme sind super, ebenso die Transformers-Reihe oder auch Creed als Nachfolger von Rocky. Es muss aber nicht immer Action sein, auch Kindsköpfe 1 und 2 sind zum Beispiel genau Ding.“
L - Ludovit Reis: „Ich habe schon in der Jugend gegen ihn gespielt. Er hat unweit von mir gewohnt, wir kennen die gleichen Jungs und er war einer der coolen Typen. Ludo hat mir im Vorfeld meines Wechsels mehrfach geschrieben, dass ich kommen soll. Jetzt freuen wir uns beide, zusammen in einem Team zu spielen.“
M - Musik: „Ich bin tatsächlich ein sehr musikalischer Mensch und habe auch lange Schlagzeug gespielt. Ich habe früher als Kind immer mit den Fingern auf der Tischplatte getrommelt, dann haben meine Eltern irgendwann gesagt, dass ich mal richtig Schlagzeug spielen soll. Das habe ich bis zu meinem zwölften Lebensjahr gemacht. Dann musste ich mich zwischen Musik und Fußball entscheiden und habe letzteres gewählt.“
N - Niederlagen: „Ich gehe schlecht mit Niederlagen um, deshalb muss ich dafür sorgen, dass ich häufig gewinne. (lacht) Ich muss meinen Weg hier noch finden, aber es ist über die Jahre schon sehr viel besser geworden. Als Kind war es extrem schlimm, da habe ich nach einem verlorenen Match oft geweint.“
O - Oranje: „Unsere Nationalmannschaft: Den Löwen auf der Brust zu tragen, das orangene Trikot zu tragen und dabei unsere Hymne zu hören - das ist sicherlich das Ziel eines jeden niederländischen Fußballers.“
„Ich gehe schlecht mit Niederlagen um, deshalb muss ich dafür sorgen, dass ich häufig gewinne.“
P - Professionalität: „Das ist total wichtig. Es ist das, was du brauchst, um ein großartiger Spieler zu werden. Ich arbeite daran, maximal professionell zu werden. Ich denke, dass es in allen Bereichen noch viel herauszuholen gibt.“
Q - Quälen: „Das ist so eine Eigenschaft, die du als Profi mitbringen musst. Und zwar zu 100 Prozent. Es ist wichtig, dass du über den Punkt hinausgehen kannst. Ich habe in meiner jungen Laufbahn schon viele Spieler erlebt und darunter auch diejenigen, die noch einmal eine Schippe drauflegen können, wenn andere schon komplett K.o. sind.“
R - Raiola: „Er war der beste Berater auf der Welt und hat einfach alles für uns Spieler getan. Jeder, der ihn kennengelernt hat, weiß das. Er war für uns wie ein Vater.“
S - Suriname: „Das Heimatland meines Vaters und damit auch meine Wurzeln. Ich bin schon einige Male dort gewesen und plane, in Zukunft noch häufiger dieses Land zu besuchen. In Suriname ist das Essen einfach fantastisch. Auch in Amsterdam kann man gut surinamisch essen, weil dort viele Surinamer leben. Ich kann es nur jedem empfehlen, das mal auszuprobieren - ein Genuss!“
T - Teamgeist: „Der Teamgeist ist im Profisport enorm wichtig. Es kann schwierig sein, diesen bei so vielen verschiedenen Individuen aufzubauen. Hier beim HSV habe ich diesbezüglich ein sehr gutes Gefühl. Ich bin echt gut empfangen worden - die Spieler sind locker und vom Trainer weiß man sofort, was er will.“
U - Urlaub: „Wenn ich nur wenige Tage frei habe, dann geht´s immer nach Amsterdam. Ansonsten sind meine Urlaubsziele Brasilien, Suriname oder Curacao. Ich bin aber auch immer offen, neue Ziele zu suchen: zum Beispiel auf Jamaika, den Malediven oder Bali.“
V - van der Vaart: „Ich habe ihn vor allem als Nationalspieler vor Augen und wusste damals zugleich, dass er beim HSV spielt. Ich habe kürzlich gelesen, dass er im Zuge meines Wechsels meine Spielweise gelobt hat. Es hat gutgetan, das zu hören und zugleich möchte ich ihm zeigen, dass ich noch mehr drauf habe.“
„Ich bin als Straßenfußballer erwachsen geworden, habe das Spiel auf der Straße erlernt.“
W - Wünsche: „Seitdem ich fünf Jahre alt bin, gibt es ein Auto, das ich unbedingt haben möchte. (lacht) Da könnt ihr meine Eltern fragen, das war immer mein größter Wunsch. Ich würde aber nie sagen, um welches Auto es sich handelt, da es eben ein Wunsch ist.“
X - X-Faktor: „Ich denke schon, dass ich den gewissen X-Faktor in mir trage. Ich bin als Straßenfußballer erwachsen geworden. Und wenn du auf der Straße das Spiel erlernst, dann bringst du automatisch eine Spielweise mit, die für den entscheidenden Unterschied sorgen.“
Y - Youssoufa Moukoko: „Ich habe lange in der Jugend mit ihm gespielt. Ein feiner Kerl, der über diesen speziellen Torriecher verfügt.“
Z - Zehn: „Die Nummer 10 auf dem Trikot zu tragen, ist einfach besonders. Wenn du guckst, welch große Fußballer diese Nummer getragen haben, dann ist das einfach eine Ehre, selbst mit der Zehn aufzulaufen. Jetzt kommt´s darauf an, auch zu zeigen, was dieser Zehner kann.“